
Profilzerspanerwerke Arbeitssicherheit an Maschinen und Anlagen (bisher: BGI 730-2)
Abschnitt 4 – Universal-Spanerlinie Einzelmaschinen
Blockzug zur Spanerlinie
Risiko
Gefährdungsstufe III.
Es besteht ein geringes Verletzungsrisiko durch:
Stoßen und Quetschen durch vom Einleger eingeworfenen Stamm
Einziehen an Kettenauflaufstellen
Quetschen und Scheren durch die Mitnehmer des Blockzuges
Stoßen und Quetschen durch den mit hoher Geschwindigkeit transportierten Sägeblock
Stolpern und Abstürzen bei Störungsbeseitigungen und Instandhaltungsarbeiten
Beschaffenheit und Schutzmaßnahmen
Gefahrbereichssicherung: Umzäunung mit elektrisch verriegelten Zugangstüren und Zuhaltung.
Um Gefahren durch herausgeschleuderte Werkstückteile von den nachfolgenden Profilfräsaggregaten und der Mehrblattsäge zu vermeiden, darf die Zuhaltung der Zugangstüre zum Gefahrbereich der Fördereinrichtungen erst freigegeben werden, wenn sichergestellt ist, dass der Förderkanal durch ein Werkstück oder die nachgeschaltete Einzugs- und Zentriereinrichtung geschlossen ist.
Aufgrund der gemeinsamen Gefahrbereichssicherung muss auch der Wiederanlauf des Querförderers zur Einschnittlinie und des Stammeinlegers verhindert werden.
Sichere Zugänge (Treppen, Laufstege, Überstiege) für Störungsbeseitigungen und Instandhaltungsarbeiten schaffen.

Bild 6: Schnittstelle Blockzug/Einzugs- und Zentriereinrichtung
1. | Wannenartige Verkleidung der Förderebene des Blockzuges mit Umzäunung des unteren Bereiches |
2. | Umzäunung (lückenloser Anschluss an die Sicherung des Blockzuges) mit elektrisch verriegelter Zugangstür und Zuhaltung |
Betrieb
Hinweise zur Sicherheit bei der Störungsbeseitigung sowie bei Reinigungs-, Rüst- und Instandhaltungsarbeiten in der Betriebsanleitung des Herstellers beachten.
Durch Sägeblöcke verursachte Störungen möglichst mit Hebezeug beseitigen.
Anlagenbereich Einzugs- und Zentriereinrichtung mit Parallelzerspaner, Profil-Fräsaggregate, Mehrblatt-Kreissägenaggregate und Auszugswerk mit Seitenwarenabscheidung
Risiko
Gefährdungsstufe I.
Es besteht ein hohes Verletzungsrisiko durch:
Quetschen, Scheren und Einziehen an Einzug- und Zentriereinrichtungen und an der Auszugsvorrichtung
rückschlagende Werkstücke durch Spanerwerkzeuge bei Energieausfall in der Einzugs- und Zentriereinrichtung
Herausschleudern von Werkstücken oder Werkstückteilen (Gleich- und Gegenlauf von Werkzeugen)
Schneiden an den rotierenden Werkzeugen
Schneiden an den Kreissägeblättern und Fräswerkzeugen beim Werkzeugwechsel
Quetschen und Scheren durch verfahrende Werkzeugsupporte oder Maschinenhälften
Abstürzen bei Störungsbeseitigungen, Wartungsarbeiten sowie beim Werkzeugwechsel
Beschaffenheit und Schutzmaßnahmen
Gefahrbereichssicherung: Umzäunung mit elektrisch verriegelten Zugangstüren mit Zuhaltung. Im Automatikbetrieb darf die Freigabe der Zuhaltung erst dann erfolgen, wenn zuvor sämtliche gefahrbringenden Bewegungen innerhalb der Umzäunung (z. B. Vorschubbewegungen, Werkzeuge) zum Stillstand gekommen sind.
Gebremste Werkzeugaggregate für geringe Zuhaltungszeiten.
Technische Maßnahmen, die ein Halten der Werkstücke auch nach Energieausfall in Einzug- und Zentriereinrichtungen und Auszugsvorrichtung gewährleisten.

Bild 7: Einzugs- und Zentriereinrichtung vor dem Spaner
1. | Einzugs- und Zentriereinrichtung |
2. | Verschiebbare Kabinenelemente mit elektrischer Verriegelung und Zuhaltung für Parallelzerspaner |
3. | Lärmschutzkabine für Profilfräs- und Mehrblattkreissägenaggregate |
4. | Ventilblöcke außerhalb des Gefahrbereiches |
Ausschubbereich der Mehrblattsäge bei Gleichlaufbearbeitung tunnelförmig ausführen (Leit- und Fangeinrichtungen) zur Sicherung gegen herausgeschleuderte Werkstücke.
Zum Entstören genügend Arbeitsraum zwischen den Maschinen und Lärmschutzkabine bzw. Umzäunung vorsehen.
Die Handbetätigung von Ventilen muss von außerhalb des gesicherten Gefahrbereiches möglich sein (z. B. für den Klopfmechanismus zum Lösen angefrorener Seitenbretter).
Um die Stillstandszeiten bei der Maßkontrolle möglichst gering zu halten, hat sich nach den Erfahrungen der BGHM neben dem Automatikbetrieb in der Praxis die Betriebsart "Messschaltung" als notwendig erwiesen (siehe Seite 20).
Sicherungsbeispiele für den Bereich der Mehrblattkreissägemaschine mit Seitenwarenabscheider siehe Bild 22 bis 24. Standflächen (z.B. klappbare Roste) für den Werkzeugwechsel vorsehen.
Betrieb
Hinweise zur Sicherheit bei der Störungsbeseitigung sowie bei Reinigungs-, Rüst und Instandhaltungsarbeiten in der Betriebsanleitung des Herstellers beachten.
Durch Sägeblöcke und Model verursachte Störungen möglichst mit Hebezeug beseitigen.
Stand der Lärmminderungstechnik
Lärmschutzkabine für Parallelzerspaner, Profil-Fräsaggregate und Mehrblatt-Kreissägemaschine.
Stand der Entsorgungstechnik
Entsorgung durch Stetigförderer und trichterförmige Verblechung.