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Fehltage wegen psychischer Erkrankungen auf Rekordhoch

Fehltage wegen psychischer Erkrankungen gestiegen
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Die Krankheitstage aufgrund psychischer Erkrankungen haben im Jahr 2022 erneut einen Höchststand erreicht. Im Zehn-Jahresvergleich zeigt sich ein Anstieg um 48 Prozent.

Aktuelle Zahlen hinsichtlich psychischer Erkrankungen liefert der aktuelle Psychreport der Krankenkasse DAK-Gesundheit. Dazu wurden die Krankschreibungen von 2,4 Millionen DAK-versicherten Beschäftigten ausgewertet. Der Arbeitsausfall aufgrund psychischer Erkrankungen wie Depressionen, chronische Erschöpfung oder Ängste erreichte demnach im Jahr 2022 ein Rekordhoch: 301 Fehltage je 100 Versicherte. Der Zehn-Jahresvergleich zeigt einen Anstieg um 48 Prozent. Im Vorjahresvergleich wird deutlich, dass es vor allem bei jungen Berufstätigen im Alter von 25 bis 29 den stärksten Anstieg gab: bei Frauen 24 Prozent, bei Männern 29 Prozent. 

Unabhängig der Altersgruppen waren Depressionen auch 2022 der wichtigste Krankschreibungsgrund bei psychischen Erkrankungen. 118 Fehltage je 100 Versicherte beliefen sich darauf. An zweiter Stelle folgten Belastungs- und Anpassungsstörungen mit 77 Tagen. 34 Fehltage je 100 Versicherte entfielen auf neurotische Störungen wie beispielsweise chronische Erschöpfung; bei Angststörungen waren es 23 Tage.

Aufgrund psychischer Probleme gab es die meisten Arbeitsausfälle erneut im Gesundheitswesen, gefolgt von der öffentlichen Verwaltung. Beide Branchen liegen mit 44 beziehungsweise 20 Prozent deutlich über dem Durchschnitt. Es fällt gerade im Hinblick auf die Berufe auf, dass Angestellte, die sich beruflich um das Wohlbefinden anderer kümmern, psychisch stärker belastet sind. So waren Fehltage wegen psychischer Erkrankungen in den Bereichen Erziehung, Sozialpädagogik und Theologie dreimal höher als in anderen Bereichen. Altenpflegekräfte waren ebenso besonders von Fehltagen betroffen.

Anzumerken ist, dass der erneute Anstieg bei den Fehltagen auch teils mit der neuen elektronischen Krankmeldung (eAU) zusammenhängt. Seit Beginn des letzten Jahres melden die Arztpraxen die Krankschreibungen direkt an die Krankenkassen. Zuvor haben die Versicherten selbst ein Dokument bei der Krankenkasse eingereicht – oder auch schon mal vergessen. So tauchen nun in der Statistik auch Krankheitsfälle auf, die in der Vergangenheit von den Krankenkassen nicht erfasst wurden. Eine Untererfassung gab es vermutlich vor allem bei Krankmeldungen über wenige Tage. In der Statistik erscheinen laut DAK-Gesundheit 31 Prozent mehr Krankschreibungen von sehr kurzer Dauer.

Quelle/Text: DAK / Redaktion arbeitssicherheit.de (SL)

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