Der Beginn einer neuen Woche geht häufig mit betrübter Stimmung einher. Warum gerade der Montag bei vielen so unbeliebt ist, lässt sich aus unterschiedlichen Sachverhalten ableiten.
Das Medizinisch-Psychologische Institut des TÜV NORD führt die Abneigung gegenüber dem Montag auf die folgenden Gründe zurück. Für Pendler beginnt der Stress bereits früh am Montagmorgen, wenn die Bahn wieder einmal Verspätung hat. Das Institut beruft sich auf Daten von Statista (2019), denen zufolge Unpünktlichkeit montags und dienstags am häufigsten ist. Zudem zeigen Zahlen der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV), dass sich montags die meisten Arbeitsunfälle ereignen, was auf eine erhöhte Anspannung oder Unkonzentriertheit zum Wochenstart hinweisen kann.
Kanadische Forscher gehen davon aus, dass das Herz am Montag besonders unter Stress steht. Diese Hypothese basiert darauf, dass der Körper nach einem gemütlichen Wochenende abrupt auf den Pflichtmodus umschalten muss, was zu einer Ausschüttung von Stresshormonen sowie einem Anstieg von Puls und Blutdruck führen könnte.
Eine japanische Studie liefert weitere Anzeichen für erhöhten Stress zu Wochenbeginn. Sie zeigt einen Anstieg des Blutdrucks speziell an Montagen, besonders bei berufstätigen Studienteilnehmern. Auch Tagebuchaufzeichnungen von Arbeitnehmern bestätigen die Beobachtung: Zu Beginn der Woche ist der Arbeitsplatzstress am höchsten.
Gibt es den Montagsblues tatsächlich?
Am Wochenende hingegen ist die Stimmung erwartungsgemäß am besten, wie eine amerikanische Umfrage unter 340.000 Personen belegt. Im Vergleich zu den übrigen Werktagen unterscheidet sich die Gefühlslage an Montagen jedoch kaum.
Eine Metaanalyse ergab lediglich ein gering ausgeprägtes Montagstief. Laut dem Emotionsforscher Charles Areni neigen Menschen dazu zu glauben, dass ihre Stimmung am Montag deutlich sinkt. Doch bei genauerer Betrachtung erscheint der zurückliegende Montag oft nicht so negativ, wie zuvor angenommen. Zusätzlich zeigt die Befragung an den Werktagen selbst, dass die Stimmung am Montag nur minimal schlechter ist. Kann es also sein, dass der Montagsblues gar nicht existiert?
Schlafrhythmus und Stressmanagement sind entscheidend
Möglicherweise steht nicht die Stimmung im Vordergrund, sondern eher die Leistungsfähigkeit. Dies ergab eine Studie unter Angestellten, durchgeführt von der Universität Leipzig. Die Probanden zeigten an Montagen einen plötzlichen Energieabfall, der mit der Anpassung des Schlafrhythmus in Verbindung stehen könnte. Zusätzlich könne die Aussicht auf die kommende Arbeitswoche den Schlaf negativ beeinflussen.
Wichtig für ein positives Gefühl am Montag ist das richtige Stressmanagement, betont Dennis Dal Mas vom Medizinisch-Psychologischen Institut des TÜV NORD. Da die Aussicht auf Erholung am Wochenende montags noch in weiter Ferne liegt, sind Ruhephasen zu Wochenbeginn besonders wichtig. Er empfiehlt daher regelmäßige Pausentreffen mit angenehmen Kontakten, sei es bei einem Kaffee oder einem Spaziergang an der frischen Luft.
Quelle/Text: Redaktion arbeitssicherheit.de (CI)
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