Arbeitnehmer sorgen sich am Arbeitsplatz um die Infektionsgefahren mit dem Corona-Virus. Zudem halten sich nicht alle Betriebe an die vorgesehenen Schutzmaßnahmen.
Jeder dritte Beschäftigte befürchtet, sich am Arbeitsplatz oder auf dem Weg dorthin mit dem Corona-Virus anstecken zu können. Diese Sorge äußerten Arbeitnehmer im Januar 2021 bei einer Befragung des Portals Lohnspiegel.de, das wissenschaftlich vom Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung betreut wird. An der Befragung haben sich seit April 2020 mehr als 34.000 Beschäftigte beteiligt.
Wer in seinem Beruf regelmäßig Kontakt zu anderen Personen hat, ist auch bei guten Arbeitsschutzmaßen besonders exponiert. Vor allem unter diesen Beschäftigten ist die Sorge vor einer Ansteckung verbreitet. Besondern in den Bereichen Erziehung und Soziales und medizinischen Berufen ist die Sorge vor einer berufsbedingten Ansteckung groß. Danach folgen Verkaufsberufe und nichtmedizinische Gesundheitsberufe wie die Altenpflege. Doch auch in Berufsfeldern mit geringerem Infektionsrisiko herrscht teils Sorge. Dazu zählen Arbeitnehmer in Produktion und Fertigung sowie Informatik und Kommunikationstechnologie, aber ebenso Beschäftigte mit klassischen Bürotätigkeiten der Bereiche Unternehmensführung und -organisation.
»Ein entscheidender Faktor für die Sorgen der Beschäftigten ist, wie weitreichend die Corona-Arbeitsschutzmaßnahmen sind und wie konsequent sie im Betrieb umgesetzt werden«, sagt Dr. Elke Ahlers, Expertin für Arbeit und Gesundheit am WSI. Viele Arbeitgeber hätten schnell und vorbildlich auf die neue Lage reagiert – aber leider sei das noch nicht überall der Fall. Zwar gibt die Mehrheit der Beschäftigten an, dass ihr Arbeitgeber ausreichende betriebliche Maßnahmen umgesetzt hat. Doch 33 Prozent stimmen dem nur eingeschränkt zu, und 12,5 Prozent vermissen ausreichende Maßnahmen. Darüber hinaus setzen viele Betriebe zu einseitig auf verhaltensorientierte Maßnahmen in der Belegschaft wie Hygieneregeln, statt auch die Arbeitsabläufe und -organisation anzupassen.
Quelle/Text: Hans Böckler Stiftung / Redaktion arbeitssicherheit.de (SL)
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