Beschäftigte in Gesundheits- und Sozialberufen sollten auf hautschonendes und rückengerechtes Arbeiten achten. Die Mehrheit der Verdachtsanzeigen auf eine Berufskrankheit lässt sich auf Haut- und Rückenleiden zurückführen.
Die Zahlen der Berufsgenossenschaft Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) zeigen: Knapp 80 Prozent der bei der BGW eingegangenen Verdachtsanzeigen auf eine meldepflichtige Berufskrankheit betreffen die Haut oder die Wirbelsäule. Hautkrankheiten machen in der Statistik der BGW fast 60 Prozent der gemeldeten Verdachtsfälle aus. Hauptursache ist oftmals Feuchtigkeit, die der Haut schadet. »Oft sind es Wasser und Seife oder das Schwitzen in Schutzhandschuhen«, sagt Jutta Lamers, Präventionsleiterin der BGW. In vielen Gesundheits- und Sozialberufen sind es vor allem die Hände, die diesen Einflussfaktoren zu häufig ausgesetzt sind. »Auch wenn es paradox klingt: Feuchtigkeit trocknet die Haut aus«, so die Expertin. »Seife und Reinigungsmittel verstärken diesen Prozess noch. Wenn die Haut sich nicht regenerieren kann, drohen hartnäckige Abnutzungsekzeme, die in schweren Fällen sogar zum Berufswechsel zwingen können.«
Was den Rücken betrifft, sind Belastungen besonders tückisch. Denn: Auf Fehlbelastungen reagiert die Wirbelsäule eher schleichend. Oft merke man zunächst kaum, wenn man dem Muskel-Skelett-Apparat zu viel zumute, weiß Lamers. Doch über die Zeit summiere sich die Belastung und irgendwann streike das Kreuz. Zu Rückenbelastungen in Gesundheits- und Sozialberufen zählt das Arbeiten in ungünstigen Körperhaltungen sowie insbesondere das Bewegen von Menschen und schweren Gegenständen. »Dabei ist nicht zu vergessen, dass sich der menschliche Körper physikalisch ebenso als Last auswirkt wie ein schwerer Gegenstand«, gibt Lamers zu bedenken. Mit gezielten Schutzmaßnahmen lassen sich Haut- und Rückenbelastungen erheblich verringern.
Quelle/Text: BGW, Redaktion arbeitssicherheit.de (SL)
Foto: © upixa – stock.adobe.com
Persönliche Schutzausrüstung: Lesen Sie auch »Tragen von flüssigkeitsdichten Handschuhen« >>