Fast jeder vierte Arbeitsunfähigkeitstag in Deutschland ist auf Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparates zurückzuführen. Einige dieser Erkrankungen gelten als Berufskrankheit.
Bei welchen Einzelberufen das Risiko einer Berufserkrankung des Muskel-Skelett-Systems besonders hoch ist, zeigt der Forschungsbericht »Berufskrankheiten durch mechanische Einwirkungen« der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA). Bei Männern betroffen sind insbesondere Bergleute und Steinarbeiter. Für Frauen besteht vor allem in Pflegeberufen, in der Geburtshilfe und in medizinischen Fachberufen ein hohes Risiko.
Zu Muskel-Skelett-Erkrankungen führt oft ein Verschleiß – hervorgerufen durch körperlich belastende Tätigkeiten. Dazu zählen beispielsweise das Heben und Tragen schwerer Lasten, Arbeiten in erzwungener Körperhaltung oder mit erhöhter Kraftanstrengung sowie sich ständig wiederholende manuelle Tätigkeiten. Ist ein ursächlicher Zusammenhang zwischen ausgeübter Tätigkeit und Erkrankung gegeben, kann die Erkrankung in die Berufskrankheiten-Verordnung aufgenommen werden. Gleichzeitig gilt es, Berufskrankheiten zu verhüten.
Zu insgesamt sechs Berufskrankheiten, bei denen körperliche Belastung die Ursache ist, zeigt die BAuA Risiken und Präventionspotenziale auf. Der Forschungsbericht verbindet dazu Bestandsdaten der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) mit Daten des Mikrozensus. Auf diese Weise wird die Rate bestätigter Berufskrankheitsfälle einzelner Berufe errechnet.
Quelle/Text: BAuA, Redaktion arbeitssicherheit.de (SL)
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