Das Produktsicherheitsgesetz (ProdSG) legt Anforderungen an die Sicherheit von Produkten fest. Eine aktuelle Auswertung zeigt, dass Produktwarnungen und -rückrufe zugenommen haben.
Jährlich wertet die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) Meldungen zu Produkten aus, von denen ein Risiko ausgeht. Die Auswertung bezieht sich auf der im Jahr 2018 von deutschen Behörden beanstandeten und im Rahmen des europäischen Schnellwarnsystems RAPEX europaweit gemeldeten Produkte. Die Ergebnisse veröffentlicht die BAuA in der Broschüre »Gefährliche Produkte 2019«.
Mehr als zwei Drittel (247 von 343) der gemeldeten Produkte haben der Auswertung zufolge gegen Anforderungen des ProdSG verstoßen. Die größte Gruppe dieser Meldungen bezieht sich auf Produkte in oder an Kraftfahrzeugen. Schon seit einigen Jahren nimmt die Zahl unsicherer Produkte im Bereich Fahrzeuge und Aufbauten zu. Waren es im Jahr 2010 noch 46 gemeldete Produkte, sind im Jahr 2017 schon 240 und 2018 insgesamt 244 Meldungen gewesen.
Der Bericht wertet ebenfalls die RAPEX-Meldungen aus, die auf Verstöße gegen die REACH-Verordnung zurückzuführen sind. Die Zahl beläuft sich auf 51 Produkte, im Jahr zuvor waren es nur 37. Meistens handelt es sich dabei um »Bedarfsgegenstände für Heim und Freizeit«. 76 Prozent der Meldungen entfällt auf diese Produktkategorie. Das Gros dabei bezieht sich auf Kleidungsstücke aus Leder mit einem deutlich überschrittenem Chromgehalt.
Produkte von deutschen Herstellern haben bei den gemeldeten gefährlichen Produkten einen Anteil von über 40 Prozent. Bezogen auf Kraftfahrzeuge sind 137 von 139 Meldungen auf deutsche Automobilhersteller oder Zulieferer zurückzuführen. 15,5 der beanstandeten Produkte stammen aus China. Im Vergleich zum Vorjahr zeigt die Auswertung dabei einen Anstieg von 13 Meldungen.
Quelle/Text: BAuA / Redaktion arbeitssicherheit.de (SL)
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