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Vernetzung bringt Gefahren für Anlagensicherheit

Viele Anlagen sind mit modernster Technologie ausgestattet. Doch mit zunehmender Digitalisierung steigt auch das Risiko von Cyberangriffen.
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Ob digitale Steuerungen oder Vernetzung untereinander: Viele Maschinen und Anlagen sind mit modernster Technologie ausgestattet. Doch mit zunehmender Digitalisierung steigt auch das Risiko von Cyberangriffen.

Der Anlagensicherheits-Report 2019 vom TÜV-Verband (VdTÜV) zeigt, dass die Prüfer im Jahr 2018 rund 3.100 Anlagen wegen gefährlicher Mängel stillgelegt haben. »Bei den Kontrollen der unabhängigen Prüforganisationen tauchen immer wieder gefährliche Mängel wie beschädigte Absturzsicherungen oder defekte Notrufsysteme auf, die Menschen in akute Gefahr bringen können«, sagt Dr. Joachim Bühler, Geschäftsführer des VdTÜV. Bei etwa 73.500 Aufzügen entdeckten die Prüfer erhebliche Sicherheitsmängel, die zwar eine Reparatur erforderten. Eine sofortige Stilllegung war jedoch nicht notwendig. Neben Aufzügen gehören zu geprüften Anlagen ebenso Druckbehälteranlagen wie beispielsweise Gasspeicher und Dampfkessel sowie bestimmte Anlagen in explosionsgefährdeten Bereichen (Ex-Anlagen), darunter Tankstellen und Flugfeldbetankungsanlagen. 

Ein zentrales Thema des Reports ist die IT-Sicherheit von Anlagen. Schließlich sind sie zunehmend mit Hilfe von Software gesteuert, von Sensoren überwacht oder untereinander vernetzt. Bühler macht – neben Materialermüdung und Verschleiß – auch auf neue Risiken aufmerksam. So bringe die zunehmende Digitalisierung und die Vernetzung von Anlagen im sogenannten Internet of Things (IoT) neue Gefahren mit sich. »Cyberangriffe können Aufzüge zwischen den Etagen zum Stehen bringen oder sogar einen Absturz herbeiführen«, warnt Bühler. Die digitale Steuerung moderner Aufzüge ist häufig mit dem Internet verbunden. Dies ermöglicht eine Bedienung und Überwachung aus der Ferne. Zudem sind Aufzugsanlagen häufig Bestandteil smarter Gebäude, bei denen Systeme Zugangskontrollen, Klimatisierung und Brandschutz regeln. Dies sei ein Einfallstor für Hacker, so Bühler. Es brauche daher unabhängige Prüfer, die die Steuerungssoftware von Aufzügen auf einwandfreie Funktionalität  und Cybersicherheit prüfen können. Doch es fehle derzeit an gesetzlichen Regelungen, die eine unabhängige Prüfung kritischer Systeme ermögliche. Er fordert die Politik dazu auf, die Gesetzgebung anzupassen und entsprechende Grundlagen zu schaffen.

Quelle/Text: VdTÜV / Redaktion arbeitssicherheit.de (SL)

Anlagensicherheits-Report 2018: Lesen Sie auch »Aufzugsanlagen mit Mängel« >>

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