Nach wie vor verzeichnen Aufzugsanlagen eine hohe Mängelquote. Das zeigt der Anlagensicherheits-Report 2018 vom TÜV-Verband (VdTÜV). Grundsätzlich ist das Sicherheitsniveau von technischen Anlagen in Deutschland aber hoch.
Besonders bei Aufzügen und Tankstellen führten Prüfungen häufig zu Beanstandungen wegen erheblicher Sicherheitsmängel. Tankstellen zählen zu den explosionsgefährdeten Anlagen. Knapp ein Fünftel aller Tankstellen wiesen bei den Prüfungen erhebliche Mängel auf, die umgehend beseitigt werden mussten. Lediglich knapp die Hälfte (49,3 %) zeigten sich in einwandfreiem Zustand. Ingesamt 3.500 Aufzüge legten die Prüfer wegen gefährlicher Mängel sofort still. Lediglich 38,8 Prozent der Aufzugsanlagen zeigten sich im Jahr 2017 mängelfrei. Knapp die Hälfte (46,2 %) wies zumindest geringfügige Mängel auf, 14,3 Prozent hatten sicherheitserhebliche Mängel.
Problematisch ist vor allem auch die hohe Zahl an Aufzügen, die Betreiber trotz Verpflichtung nicht zur Prüfung anmelden. Mehr als etwa 100.000 Aufzugsanlagen konnten die Experten daher nicht prüfen. So liegen über deren technischen Zustand keine Informationen vor. »Wir können hier nur an die Betreiber appellieren, ihrer Verantwortung gerecht zu werden und die Aufzüge regelmäßig prüfen zu lassen«, sagt Joachim Bühler, Geschäftsführer des TÜV-Verbandes. »Die Nutzer können dies auch selbst überprüfen, weil seit der Novelle der Betriebssicherheitsverordnung im Jahr 2015 in allen Aufzügen eine Prüfplakette angebracht sein muss.«
Positiv sind hingegen die Ergebnisse bei Druckanlagen. Wiederkehrende Prüfungen von Druckbehältern und Dampfkesseln ergeben eine Quote mängelfreier Anlagen von durchweg mehr als 70 Prozent. Der Anteil erheblicher Mängel liegt bei unter fünf Prozent.
Der Anlagensicherheits-Report basiert auf der Mängelstatistik aller Prüfungen der zugelassenen Überwachungsstellen (ZÜS) des Jahres 2017 an Aufzügen, Druckanlagen und bestimmten Anlagen in explosionsgefährdeten Bereichen.
Quelle/Text: VdTÜV, Redaktion arbeitssicherheit.de (SL)
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