Bei Wartungsarbeiten an einem Lastenaufzug ist am 15. März 2012 ein Monteur in Tempelhof tödlich verunglückt: Er wurde von dem herabstürzenden Lastenkorb regelrecht zerquetscht. Besonders tragisch daran: Möglicherweise hätte das Unglück vermieden werden können.
Aufzug raste in die Tiefe
Als sich das Seil des Lastenzuges löste und das zwei Tonnen schwere Gefährt in die Tiefe raste, befand sich der 37-jährige Monteur laut dem Landesamt für Arbeitsschutz, Gesundheitsschutz und technische Sicherheit (Lagetsi) im Wartungsschacht unter dem Aufzug, um dessen Hydraulikstempel auszutauschen. Doch anstatt sich in den etwa ein Meter tiefen Schutzraum zu legen, versuchte der Mann offenbar aus dem Wartungsschacht zu klettern. Weil er nicht schnell genug war, wurde der Mann zwischen Aufzug und Schachtwand eingeklemmt und regelrecht zerquetscht. Der herbeigerufene Notarzt konnte nur noch seinen Tod feststellen. Sein Kollege hatte mehr Glück: Er hatte sich rechtzeitig aus dem Gefahrenbereich retten können.
Der Mann hätte überleben können
Laut des Lagetsi könnte der Mann noch am Leben sein: »Hätte er sich flach auf den Boden gelegt, hätte er überlebt", sagte ein Sprecher des Lagetsi. Warum sich der Mann nicht in den Sicherheitsbereich rettete, das soll eine Untersuchung klären. Eigentlich müssen die Mitarbeiter der Aufzugsfirma regelmäßig an Arbeitssicherheitsschulungen teilnehmen und auf solche Gefahrensituationen vorbereitet werden. War dies in der Aufzugsfirma nicht der Fall, liegt offenbar ein Verstoß gegen die Arbeitssicherheit vor. Die Aufzugsfirma verweigert laut der Tageszeitung Berliner Morgenpost die Aussage.
Die Behörde überprüft außerdem, wie es zum Reißen der Seilzüge kommen konnte, die den Aufzug für die Wartung in der Höhe halten sollten.
Text: arbeitssicherheit.de, morgenpost.de
Foto: © frankoppermann - Fotolia.com
Aufzugprüfungen: Lesen Sie auch »Viele Mängel an Aufzügen aufgedeckt« >>