Bewegung am Arbeitsplatz ist gut für Körper und Geist, das weiß jeder. Jetzt ist es aber auch wissenschaftlich nachgewiesen: Dynamische Arbeitsstationen sind körperlich und psychisch fördernd.
Dynamische Arbeitsstationen verbinden Schreibtischarbeit mit Bewegung wie Gehen oder Radfahren. Das Ergebnis: bewegte Büroarbeit. Und dass diese Form der Bewegung am Schreibtisch Körper und Geist guttut, dass belegt nun eine Praxisstudie, die das Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA) gemeinsam mit der Sporthochschule Köln durchgeführt hat. Die Untersuchungs-Ergebnisse sind im IFA-Report 3/2018 zu finden.
Bewegung steigert die Leistungsbereitschaft
Die Forscher fanden heraus, dass speziell bewegungsfördernde Arbeitsstationen im Büro nachweisbar positive Effekte auf Beschäftigte haben, die viel am Schreibtisch sitzen. Zum einen hatten die Testpersonen insgesamt viel bessere Laune und auch mehr Spaß an der Arbeit, wenn sie die bewegungsfördernden Stationen nutzten. Und je häufiger sie das machten, desto deutlicher spürten sie den positiven Effekt. Mindestens drei Mal pro Woche mussten sie allerdings für einen längerfristigen Effekt »trainieren«. Offenbar lässt sich bei dieser Häufigkeit das Aufschaukeln von Stress und Leistungsdruck abpuffern, so ein Studienfazit.
Schlank am Arbeitsplatz
Zum anderen profitiert die Gesundheit vom bewegten Arbeiten. In einer Gruppe von 30 Testpersonen ließ sich feststellen, dass Energieumsatz und Herzfrequenz der Testpersonen an dynamischen Arbeitsplätzen signifikant höher lagen. Und das lässt die Pfunde purzeln, zumindest hat es eine positive Auswirkung auf das Gewicht. Die Studie kommt zu der Bewertung, dass sich durch die Nutzung Übergewicht vorbeugen lässt.
Das Ergebnis der Studie ist auch deswegen so interessant beziehungsweise wichtig, weil unsere Arbeitswelt immer digitaler wird. Was bedeutet, dass immer mehr Menschen immer länger im Sitzen arbeiten. Laut Zahlen der Deutschen Krankenversicherung aus dem Jahr 2016 sitzen Beschäftigte mit Bürojobs in Deutschland im Durchschnitt elf Stunden pro Tag. 40 Prozent aller Beschäftigten arbeiten inzwischen an solchen bewegungsarmen Arbeitsplätzen. Dazu kommen immer längere Arbeitswege, die im Sitzen (Bus, Bahn, Auto) zurückgelegt werden.
Das hat Folgen für die Gesundheit der Beschäftigten. Dazu zählen Krankheitsbilder wie Übergewicht, Muskel-Skelett-Beschwerden oder chronische Herz-Kreislauf-Probleme. Außerdem steigt das Risiko an Typ-II-Diabetes zu erkranken. Der Einsatz dynamischer Arbeitsstationen könnte dem entgegenwirken.
Quelle/Text: DGUV, Redaktion arbeitssicherheit.de (SJ)
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