Stress am Arbeitsplatz kann krank machen - das belegen eindeutig die Zahlen der Arbeitswelt. Eine neue Praxishilfe soll Unternehmen und Führungskräfte dabei unterstützen, Ausmaß und Ursachen für psychischen Druck bei den Mitarbeitern zu entlarven und zu reduzieren.
Immer häufiger psychisch bedingte Arbeitsausfälle
Die Zahlen der gesetzlichen Krankenkassen sprechen eine klare Sprache: Elf Prozent aller Arbeitsausfälle sind psychischen Erkrankungen geschuldet. Das sind neun Prozent mehr als noch vor etwa 30 Jahren. Die Summe der jährlichen, psychisch bedingten Fehltage sind um ganze 20 Millionen angestiegen, von 33 Millionen im Jahr 2001 auf über 53 Millionen im Jahr 2010. Psychische Störungen bilden die Gruppe der vierthäufigsten Krankheitsursachen.
Die Folge dieser Entwicklung: Steigende Kosten für Unternehmen und Volkswirtschaft, mögliche Berufsunfähigkeit bei den Arbeitnehmern.
Aktiv gegen psychischen Druck vorgehen
Um Unternehmen darüber zu informieren, wie sie aktiv psychischen Belastungen am Arbeitsplatz entgegenwirken können, hat das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BAMS) einen digitalen Sammelordner zusammengestellt, der sich unter der Internetadresse www.psyga-transfer als PDF-Dokument herunterladen lässt. Die Sammel-Publikation enthält neben anschaulichen Daten und Fakten sowie deren Analyse zahlreiche Handlungshilfen wie Lösungen oder Tipps. Der Sammelordner ist Teil des Projekts »Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt« (psyGa), mit dem das Bundesministerium Betriebe und Führungskräfte unterstützt.
200 konkrete Tipps und Lösungsansätze
Anhand der Praxishilfen können Führungskräfte lernen, wie sich ein psychisch belasteter Mitarbeiter effektiv unterstützen oder sich Stress im gesamten Team vermeiden lässt. Ein Selbsttest für Führungskräfte zum Thema »Wie belastet bin ich?« Beziehungsweise eine Schnelltest zum Thema »Wie belastet sind meine Mitarbeiter? « Gibt darüber hinaus Aufschluss über vorhandenes Stresspotenzial. Bewährte Praxisbeispiele anderer Unternehmen runden das Informationsangebot ab. Nach eigenen Angaben des Bundesministeriums bietet der Sammelordner insgesamt 200 konkrete Tipps und Lösungsansätze.
Quelle/Text: Redaktion arbeitssicherheit.de, Bundesministerium für Arbeit und Soziales
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