Die geplante ISO Norm 45001 befindet sich immer noch im Entwurfsstadium. Mit einer Veröffentlichung vor Mitte/Ende 2017 ist nicht zu rechnen.
Für den Arbeits- und Gesundheitsschutz ist eine internationale Norm in Planung – die ISO 45001. Zwar erhielt der vorliegende Entwurf die nötige Mehrheit. Aber es wurden zudem rund 3.000 Kommentare eingereicht. »Diese müssen erst abgearbeitet werden, bevor ein zweiter Entwurf der ISO 45001 im Februar/März 2017 nochmals zur Abstimmung kommt. Entsprechend verzögert sich auch der Erscheinungstermin der Norm«, erklärt Klaus Spengler, Produktverantwortlicher bei TÜV Rheinland. Aus diesem Grund ist eine Veröffentlichung vor Mitte beziehungsweise Ende nächsten Jahres kaum zu erwarten.
Das bedeutet für Unternehmen: Den aktuellen Entwurf der ISO 45001 als Grundlage für Schulungen sowie Aufbau und Zertifizierung eines Arbeits- und Gesundheitsschutzes zu verwenden, macht für Betriebe derzeit wenig Sinn. Viele inhaltliche Aspekte der ISO 45001 befinden sich aktuell noch in der Schwebe. TÜV Rheinland empfiehlt: Betriebe können nach wie vor mit dem aktuellen Standard OHSAS 18001 arbeiten. OHSAS 18001 ist auch für Unternehmen geeignet, die erstmals ein Managementsystem für Arbeits- und Gesundheitsschutz einführen möchten. Kommt es 2017 zu einer Veröffentlichung der ISO 45001 und sollte diese die OHSAS 18001 ablösen, so besteht für nach OHSAS 18001 zertifizierte Unternehmen in der Regel eine dreijährige Übergangsfrist für einen Umstieg auf die ISO 45001 und einer entsprechenden Zertifizierung. »Innerhalb dieses Zeitraums lässt sich eine Umstellung inklusive Zertifizierung gut bewerkstelligen«, sagt Spengler.
Quelle/Text: TÜV Rheinland, Redaktion arbeitssicherheit.de (SL)
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