In Deutschland nimmt die Zahl der Arbeitsunfälle stetig ab. Die Anzeigen auf Verdacht einer Berufskrankheit hingegen verzeichnen eine deutliche Zunahme.
Im Jahr 2015 lag die Zahl der Arbeitsunfälle bei rund 945.000. Auf 1.000 Vollzeitarbeiter kommen etwa 23 Unfälle. Diese Zahlen liefert der statistische Bericht „Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit 2015“, den die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) jährlich im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) erstellt. Der Bericht führt die Unfallentwicklung und Anzahl der Berufserkrankungen auf.
Im Vergleich zu 2014 ist die Zahl der Verrentungen aufgrund verminderter Erwerbstätigkeit von 169.821 auf 172.921 Fälle gestiegen – das ist ein Anstieg um 2,2 Prozent. Verrentungen aufgrund von Muskel-Skelett-Erkrankungen haben dabei – wie in den Vorjahren – weiterhin abgenommen. Die häufigste Ursache für eine vorzeitige Verrentung sind mit 42,9 Prozent psychische und Verhaltensstörungen.
Die Anzeigen auf Verdacht einer Berufskrankheit verzeichnen mit einem Anstieg von 8,8 Prozent eine deutliche Zunahme. Ebenso ist die Zahl anerkannter Berufskrankheiten im Jahr 2015 angestiegen – um 6,3 Prozent. Diese Entwicklung lässt sich durch die Aufnahme neuer Berufskrankheiten in die Berufskrankheiten-Verordnung erklären. Darunter fallen 9.303 Verdachtsanzeigen und 2.192 Anerkennungen.
Verstorben an den Folgen einer Berufskrankheit sind im Jahr 2015 insgesamt 2.415 Menschen. Im Vergleich zum Vorjahr ist dies ein Rückgang um 54 Fälle. Trotz des Verbots von Asbest 1993: Fast zwei Drittel dieser Todesfälle gehen noch immer auf den Umgang mit asbesthaltigem Material zurück. Meldepflichtige (-1,2 %) sind ebenso wie tödliche (-5,3 %) Arbeitsunfälle im Vergleich zum Vorjahr weiterhin rückläufig. Hingegen verzeichnen meldepflichte Wegeunfälle einen leichten Anstieg (2,8 %), die Unfallquote je 1.000 Versicherungsverhältnisse ist dabei jedoch nahezu stabil.
Quelle/Text: BAuA, Redaktion arbeitssicherheit.de (SL)
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