Für das Berichtsjahr 2022 zeigt sich ein Allzeithoch bei Berufskrankheiten. Verantwortlich dafür ist vor allem die Corona-Pandemie.
Der Bericht »Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit - Berichtsjahr 2022« der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) fasst unter anderem die Zahlen zu Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten zusammen. Demnach haben sich im vergangenen Jahr 844.284 meldepflichtige Arbeitsunfälle ereignet. Das sind 21.325 weniger als im Vorjahr. Aus den Zahlen ergeben sich 19,0 Arbeitsunfälle je 1.000 Vollarbeiter. Die Unfallquote ist somit niedriger als in den Vorjahren. Hingegen klettert die Kennzahl der Berufskrankheiten auf ein Rekordhoch. Mit insgesamt 374.461 Verdachtsanzeigen ist die Zahl im Jahr 2022 erneut angestiegen. Gleiches gilt für die anerkannten Fälle. Hier liegt die Zahl mit 201.723 Anerkennungen circa 60 Prozent höher als im Jahr 2021. Die Anstiege erklären sich nach wie vor durch die Covid-19-Pandemie.
Im Durchschnitt waren 2022 Beschäftigte 21,3 Tage arbeitsunfähig. Für das gesamte Jahr betrachtet bedeutet dies 888,9 Millionen Arbeitsunfähigkeitstage. Die Liste der Krankheitstage wird angeführt von der Diagnosegruppe »Krankheiten des Atmungssystems«. Dies resultiert aus den stark ausgeprägten Erkältungswellen im ersten und vierten Quartal des Jahres 2022. Danach folgen »Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems und des Bindegewebes« sowie »Psychische und Verhaltensstörungen«.
Das diesjährige Schwerpunktthema lautet »Auf dem Weg zur inklusiven Arbeitswelt« und befasst sich mit der Erwerbs- und Beschäftigtensituation von Menschen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen. Darüber hinaus liefert der Bericht Einblicke zur Arbeitssituation von Frauen und Männern, zu Gesundheit und Wohlbefinden von Beschäftigten sowie zu verkürzten Ruhezeiten, Arbeitszeitflexibilität und Gesundheit.
Quelle/Text: BAuA / Redaktion arbeitssicherheit.de (SL)
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