Angesicht der Corona-Pandemie sind im Jahr 2020 etwa 15 Prozent weniger Betriebsstätten aufgesucht worden. Diese Zahlen gehen auf eine Auswertung des Länderausschusses für Arbeitsschutz und Sicherheitstechnik (LASI) zurück.
Ende April 2021 berichtet das ARD-Magazin »Monitor« über weniger Arbeitsschutzkontrollen im Corona-Jahr 2020. Demnach sei die Zahl der besuchten Betriebsstätten durch die Arbeitsschutzbehörden der Länder von 61.864 im Jahr 2019 auf 50.366 im Jahr 2020 – Betrachtungszeitraum 1. Januar bis 15. Dezember – gesunken. Das ist ein Rückgang von rund 15 Prozent. Die Zahlen liefert eine LASI-Auswertung. Hintergrund ist die Kleine Anfrage »Entwicklung der Arbeitsschutzkontrollen in Deutschland« der Linksfraktion.
Die Bundesländer halten die Zahlen jedoch nur für eingeschränkt vergleichbar, heißt in dem Bericht weiter. Denn zu Beginn der Pandemie habe man Betriebsbesuche zum Schutz der Arbeitnehmer reduziert. Auch seien zahlreiche Betriebe geschlossen oder in Kurzarbeit gewesen. Ein weiterer Grund: Für den Schutz von Aufsichtsbeamten stand anfangs nicht ausreichend persönliche Schutzausrüstung (PSA) wie Masken zur Verfügung.
Der Meldung zufolge halten Experten den Rückgang von Kontrollbesuchen für besorgniserregend für den Arbeitsschutz. Gerade wegen der Corona-Pandemie sei im Hinblick auf Hygieneregelungen eigentlich von einem höheren Kontrollbedarf auszugehen.
Quelle/Text: ARD-Magazin Monitor, Die Linke / Redaktion arbeitssicherheit.de (SL)
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