Eine Feldstudie der Universität des Saarlandes hat gezeigt, dass sich eine bewusste Auszeit von E-Mails, Telefon und Bürogesprächen positiv auf die Arbeitsleistung und die Zufriedenheit der Beschäftigten auswirkt.
Schnell noch die E-Mails geprüft, ein wichtiges Telefonat erledigt, die Frage des Kollegen beantwortet und das alles während man sich eigentlich gerade in der Vorbereitung auf ein wichtiges Projekt befindet. Wer permanent seine Arbeit unterbricht, der verliert nicht nur Zeit für die wesentliche Aufgabe, sondern büßt auch an Konzentration und somit an Leistungsfähigkeit ein. Jede Unterbrechung fordert erneute Einarbeitungszeit, um die begonnene Arbeit weiter fortzusetzen.
Ziel einer Feldstudie der Universität des Saarlandes war es deshalb herauszufinden: Wie wirkt sich eine so genannte »Stille Stunde«, in der Manager bewusst eine Stunde lang jede Unterbrechung vermeiden, auf die in dieser Zeit geleisteten Arbeiten aus?
An der Untersuchung nahmen 27 Manager teil, die täglich über die Auswirkungen der »Stillen Stunde« auf ihre Leistung Protokoll geführt haben. Das Ergebnis: Die Qualität der Arbeit hatte sich in dieser Auszeit deutlich verbessert. Die Befragten gaben außerdem an, dass auch ihre Arbeitsleistung während des restlichen Tages von dieser Auszeit profitiert habe, zudem fühlten sie sich insgesamt zufriedener.
Stille Stunde zeigt Langzeitwirkung
Die Auszeit zeigte auch drei Monate nach der Studie noch Wirkung. Die Psychologen fragten nach Ablauf dieser Zeit noch einmal bei den Managern nach und erhielten erneut ein positives Feedback. Viele Befragte sind dabei geblieben und führen weiterhin die »Stille Stunde« am Tag durch. Sie gaben an, dass sie durch diese Auszeit das Gefühl hätten, einfach produktiver und ohne ständige Ablenkung wesentlich effizienter zu arbeiten.
Ob die Stille Stunde tatsächlich eine Stunde, eine halbe Stunde oder einen Vormittag in der Woche umfasse, sei übrigens nicht wirklich von Bedeutung, so der Psychologie-Professor der Universität. »Der Punkt ist, dass man es tatsächlich machen muss«, fasst er die wichtigste Erkenntnis seines Fachgebietes zusammen.
Quelle/Text: Universität des Saarlandes
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