In Corona-Zeiten ist sorgfältige Händehygiene ein wichtiger Bestandteil des Infektionsschutzes – kann aber die Haut strapazieren. Die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) hat ihre Tipps in einem Pflegeguide zusammengefasst und erklärt, wie sich Hauterkrankungen durch Pflege vorbeugen lassen.
Hände mögen es nicht so heiß
»Häufiges Händewaschen trocknet die Haut aus«, erklärt Dr. Verena Kagel, Hautärztin bei der BGW. Doch in vielen Fällen gibt es zum Händewaschen eine Reinigungsvariante, die die Haut nicht so sehr beansprucht: »Wenn die Hände nicht sichtbar verschmutzt sind, kann die korrekt durchgeführte Händedesinfektion mit einem geeigneten Händedesinfektionsmittel eine hautschonendere Alternative sein.« Doch dafür muss eine bestimmte Voraussetzung gegeben sein.
Und zwar das Angebot: Die Hautexpertin weiß, dass es im Alltag nicht immer die Möglichkeit gibt, zwischen Desinfektion und Händewaschen zu wählen. Daher rät sie, beim Händewaschen auf die richtige Temperatur zu achten: Das Wasser sollte möglichst lauwarm und nicht zu heiß sein. Am besten eignet sich körperwarmes Wasser. Wichtig ist auch die Verwendung von geeigneten Handwaschpräparaten. Die belasten die Haut am wenigsten. Beansprucht wird sie durch das häufige Waschen und Desinfizieren trotzdem.
Die notwendige, verstärkte Händehygiene gehe an der Haut nicht spurlos vorbei, warnt Dr. Kagel. Deshalb benötigen die Hände mehr Pflege. Die verwendeten Pflegepräparate sollten dabei ausreichend rückfettend und möglichst frei von Duftstoffen sein. »Wenn die Haut der Hände trocken ist, sich rötet oder rau und rissig wird, können dies erste Anzeichen eines Handekzems sein«, sagt die Expertin. »Handekzeme sollten frühzeitig erkannt und ärztlich behandelt werden, daher ist es wichtig, Warnsignale nicht zu ignorieren.«
In vier Schritten eincremen
Wie beim Händewaschen, kommt es auch beim Eincremen auf das »wie oft« und das »wie« an. »Nehmen sie sich in der Freizeit ganz bewusst mehrmals am Tag die Zeit zum Eincremen – zum Beispiel nach dem Händewaschen und vor dem Schlafengehen«, rät die Hautschutzexpertin.
Wichtig ist auch, dass die Hände gründlich und vollständig eingecremt werden. Um beim Eincremen keine Hautstellen zu vernachlässigen, empfiehlt sich ein systematisches Vorgehen in vier Schritten: