Ob Maschinenbetrieb, Stimmengewirr oder Telefonklingeln: Auch Hintergrundgeräusche mit einem niedrigen Geräuschpegel können belasten. Bei Alltagslärm empfiehlt sich individuelle Erholung.
In der heutigen Zeit begleitet Menschen oftmals von früh bis spät eine Geräuschkulisse. Das kann morgens das Radio beim Aufstehen sein oder die Nachrichtentöne auf dem Telefon. Tagsüber im Job sind es häufig Maschinengeräusche oder das Stimmengewirr im Büro. Auf dem Heimweg folgt dann der Verkehrslärm und beim Einkaufen im Supermarkt die Hintergrundmusik und das Kassenpiepsen. Das kann zu Angespanntheit und Erschöpfung führen. Damit Körper und Geist diese Einflüsse verkraften, braucht es Phasen der Ruhe. Diese müssen dem Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA) zufolge allerdings nicht still sein. Das IFA empfiehlt individuelle Ruhepausen.
»Die Geräusche, die uns durch den Tag begleiten, müssen gar nicht so laut sein, dass sie unser Gehör schädigen«, sagt Jan Selzer, Lärmexperte im IFA. Der Körper reagiere bereits viel früher. So können schon sehr niedrige Geräuschpegel – wie das Brummen eines Kühlschranks – Auswirkungen auf die Psyche haben, wie Studien zeigen. Inwiefern ein Geräusch Stress auslöst, hängt nicht nur von der Lautstärke ab. Es kommt ebenso auf die eigene Einstellung dazu an.
Daraus folgt auch die Grundidee, dass es Erholung vom Dauertrigger Lärm braucht. »Regelmäßige Ruhezeiten sind wichtig und stellen sicher, dass wir auch bei nicht gehörgefährdender Lärmeinwirkung gesund bleiben«, sagt Selzer. Allerdings müsse jeder Mensch für sich entscheiden, wie und wo er entspannen und loslassen könne. Dabei bedeute Ruhe nicht zwangsläufig Stille. So können manche bei einem Spaziergang im Wald abschalten, andere wiederum am besten, wenn sie über den Kopfhörer ihre Lieblingsmusik hören. Voraussetzung für Selzer ist allerdings, dass der Lautstärkeregler nicht bis zum Anschlag aufgedreht wird.
Quelle/Text: DGUV / Redaktion arbeitssicherheit.de (SL)
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