Die Krankheitstage aufgrund psychischer Erkrankungen verzeichnen einen deutlichen Anstieg. Betroffen sind insbesondere Beschäftigte in Gesundheit, Verwaltung, Schulen und Kitas.
Psychische Erkrankungen und Verhaltensstörungen haben im Jahr 2022 zu mehr Arbeitsunfähigkeitstagen geführt als im Vorjahr: insgesamt 132 Millionen Fehltage. Das sind sechs Millionen mehr als 2021. Über diese Zahlen berichtet Tagesschau.de und bezieht sich auf die Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine kleine Anfrage der Linken im Bundestag. Die Rheinische Post berichtete zuerst. Nach Angabe des Ministeriums habe sich die Zahl innerhalb von zehn Jahren mehr als verdoppelt. So beliefen sich die Fehltage wegen psychischer Belastungen im Jahr 2012 auf etwa 65 Millionen. Auch vorzeitige Renteneintritte wegen verminderter Erwerbsfähigkeit werden zunehmend mit psychischen Belastungen begründet.
Weiter wird über die volkswirtschaftlichen Kosten berichtet, die mit psychischen Erkrankungen und Verhaltensstörungen einhergehen. Diese lagen demnach bei 17,2 Milliarden Euro. In einer Antwort des Bundesarbeitsministerium Mitte November 2023 heißt es, dass die Gründe dafür vielfältig seien. Ein Faktor könnten die aktuellen Krisen sein, ebenso mehr Offenheit im Umgang mit psychischen Erkrankungen. Angegeben wird außerdem der Wandel der Arbeitswelt – sei es Digitalisierung oder Fachkräftemangel. Daraus würden sich neue Belastungsanforderungen für Beschäftigte ergeben, die sich auf die psychische Gesundheit auswirken können. Besonders viele Arbeitsunfähigkeitstage verzeichnen Angestellte im Gesundheits- und Sozialwesen, in der öffentlichen Verwaltung sowie in Schulen und Kitas.
Quelle/Text: Tagesschau, Bundestag / Redaktion arbeitssicherheit.de (SL)
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