Ein funkbasiertes Monitoring-System überwacht die Stabilität von Hochregalen in Werkshallen. 24 Stunden lang an sieben Tage in der Woche. Eine Demo-Version wird in Kürze vorgestellt. Wir verraten Ihnen jetzt schon, wie das Warnsystem funktioniert.
Arbeitsunfälle in Lagerhallen können tödlich enden
Queis, bei Halle, 2008: In einer Lagerhalle bricht ein Hochregal in sich zusammen und begräbt zwei Menschen unter mehreren tausend Tonnen von Papier unter sich. Ironie des Schicksals: Einer der Männer war dabei, den Sicherheitszustand der Regalkonstruktion zu begutachten als das Unglück passierte. Laut Polizei war das Regal im Vorfeld von einem Gabelstapler beschädigt worden, schreibt das Online-Nachrichtenmagazin Welt.de.
Das tragische Beispiel zeigt, wie wichtig Arbeitssicherheit in Lagerhallen ist. Vor allem bei Regalaufbauten passiert es immer wieder, dass Lastenfahrzeuge beim Rangieren gegen die Stützen prallen, das Gerüst beschädigen und instabil machen. Regelmäßige Kontrollen garantieren zwar die kontinuierliche Stabilität - doch sie sind zeitaufwändig und werden oft vernachlässigt.
Sensorbasiertes Monitoring-System reagiert auf Druckschwankungen
Abhilfe schaffen könnte zukünftig ein drahtloses sensorbasiertes Monitoring-System, das die ständige Überwachung der Regale übernimmt. Entwickelt wurde es unter anderem von den Forschern des Fraunhofer-Instituts für Mikroelektronische Schaltungen und Systeme (IMS) in Duisburg.
Mithilfe dieser Vorrichtung soll sich der Zustand einzelner Regalstützen rund um die Uhr bewachen lassen. Und zwar so: In den Luftkissen, die den Regalstützen als Schutz vor Anfahrten dienen, werden kleine Sensoren integriert. Wird ein Luftkissen angefahren, registriert der Sensor die Druckschwankung und meldet sie über Funk an eine Kontrollstation. Ein Zuständiger überprüft in regelmäßigen Abständen die Kontrollstation und kann auf einen Blick erkennen, wann und wo es in der Lagerhalle zuletzt zu einer Kollision kam. Auch der Schweregrad (harmlos, mittelschwer und schwer) des Aufpralls wird mit angegeben, sodass der Kontrollbeauftragte die Situation einschätzen und richtig reagieren kann.
Energetische Bauweise schont Energieressourcen
Damit der Betrieb des Monitoring-Systems nicht zu hohe Betriebskosten verursacht, haben die Forscher bei der Entwicklung auf ein gutes Energiemanagement geachtet: Das System ist so angelegt, dass es zum größten Teil in einem energieeinsparenden Modus verweilt. Erst durch einen Aufprall beziehungsweise durch eine Druckschwankung aktiviert sich das Sensorsystem.
Eine erste Demonstration des Monitoring-Systems ist auf der Messe EURO ID in Berlin geplant, die vom 5. bis 7. April 2011 stattfindet.
Weiterführende Literatur
»BGI 545 - Gabelstaplerfahrer« - die BG-Schrift definiert Sicherheitsanforderungen an Fahrzeuge und Fahrer und gibt Empfehlungen zur Risikoprävention.
Autor: Silke Jarzina
Foto: © Christian Schwier - Fotolia.com
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