Im Rahmen des "Modellprogramms zur Bekämpfung arbeitsbedingter Erkrankungen" schreibt das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) den Förderschwerpunkt 2009-III "Demografischer Wandel in der Bauwirtschaft - Konzepte und Modelle für den Erhalt und die Förderung der Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit" aus. Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) begleitet das vom BMAS geförderte Modellprogramm fachlich.
Die Bauwirtschaft gehört zu den hoch belasteten Branchen. Zu nennen sind beispielsweise starker Termin- und Zeitdruck, hohe körperliche Anforderungen, Witterungseinflüsse und zahlreiche Schnittstellen innerhalb der Wertschöpfungskette Bau. Die hohen Anteile von Fehlzeiten und Renten aufgrund verminderter Erwerbsfähigkeit sprechen für sich. Nicht umsonst weisen die Beschäftigten dieser Branche ein besonders niedriges Renteneintrittsalter auf. Hinzu kommt die demografische Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt, die auch vor der Bauwirtschaft nicht Halt macht. Insgesamt wird die gesamte Branche mehr als bisher auf den Erhalt und die Förderung der Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit der aktuell mehr als 1,8 Millionen Beschäftigten angewiesen sein.
Für viele der Klein- und Kleinstbetriebe in der Bauwirtschaft stellt die gesundheitsgerechte und demografiesensible Arbeitsgestaltung eine Herausforderung dar. Die Unternehmer müssen fast täglich auf neue Herausforderungen reagieren, ohne gesetzliche Erfordernisse wie Arbeitszeit- und Arbeitsschutz-Gesetz „aus dem Auge zu verlieren".
Vor diesem Hintergrund wird im Rahmen des Förderschwerpunktes 2009-III die Entwicklung, Erprobung und nachhaltige Implementierung von Konzepten und Handlungshilfen zum Erhalt und zur Förderung der Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit in der Bauwirtschaft gefördert. Die Projekte sollen dabei einen ganzheitlichen Ansatz im Arbeitsschutz und Gesundheitsschutz verfolgen und mehrere Handlungsfelder für die Bewältigung des demografischen Wandels aufgreifen. Die zu entwickelnden Maßnahmen und Instrumente (Handlungshilfen) sollen die spezifischen Belange der Bauwirtschaft berücksichtigen und einen nachhaltigen Einzug in die Baupraxis finden.
Ausgewählte Modellvorhaben erhalten eine Zuwendung von bis zu 70 Prozent der zuwendungsfähigen Gesamtausgaben. Bewerbungen müssen bis zum 30. Oktober 2009 bei der BAuA eingehen. Die gesamte Ausschreibung befindet sich unter der Adresse http://www.baua.de/modellprogramm auf der Homepage der BAuA.
Weitere Informationen zum Modellprogramm und zur Ausschreibung bei Ulrike Rösler, Tel.: 030/515 48 4506, E-Mail: modellprogramm@baua.bund.de.
Quelle: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) - http://www.baua.de