Abschnitt 20.1 - 20 Besondere mechanische Gefährdungen und Handschutz an Gesenkbiegepressen
20.1 Besondere mechanische Gefährdungen an Gesenkbiegepressen
Wegen des normalerweise erforderlichen Haltens und Führens der Werkstücke werden handbeschickte Gesenkbiegepressen in der Regel mit Fußschalter gefahren, wodurch ein erhebliches Verletzungsrisiko besteht, wenn keine ausreichenden Sicherheitsmaßnahmen getroffen wurden. Das spiegelt sich in den Unfallanzeigen wider, die bei den Unfallversicherungsträgern eingehen. Im Folgenden eine Auswahl von Schilderungen des Unfallhergangs aus solchen Anzeigen:
Unfallbeispiele - Bedienen von Gesenkbiegepressen: Der Versicherte bediente die Abkantpresse mit dem Fußschalter, wobei sich seine rechte Hand noch zwischen Oberwerkzeug und Werkstück befand. Beim Entnehmen der Metallteile aus der Gesenkbiegepresse betätigte der Versicherte versehentlich den Fußschalter. Der Versicherte quetschte sich mehrere Finger der linken Hand, als er mit dem Fußschalter einen Hub der Gesenkbiegepresse auslöste. Beim Einlegen eines Blechs in die Gesenkbiegepresse betätigte der Versicherte versehentlich den Fußschalter und löste einen Hub aus. Beim Bedienen der Gesenkbiegepresse wurden dem Versicherten beide Hände eingequetscht. |
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Zusätzlich zu der mechanischen Gefährdung durch die Schließbewegung des Werkzeugs treten an Gesenkbiegepressen mechanische Gefährdungen
durch die Schwenkbewegung des Werkstücks während des Biegevorgangs,
durch die Rückbewegung des Werkstücks nach dem Biegevorgang
und
durch das automatische Verfahren der Hinteranschläge auf.
Abb. 38
Mechanische Gefährdungen an Gesenkbiegepressen