Abschnitt 7 - 7 Gefährdungsbeurteilung
Auf Grundlage des Arbeitsschutzgesetzes ist bei allen Tätigkeiten mit möglicher Gefährdung die Durchführung einer Gefährdungsbeurteilung erforderlich. Dazu gehört neben der Beurteilung z. B. der mechanischen und thermischen Gefährdungen an Maschinen und Geräten bei der Kunststoffverarbeitung auch die Gefährdungen, die sich bei Tätigkeiten mit Gefahrstoffen ergeben. Für letzteres ist die RiSU Teil I - 3.2.2 zu beachten. Die RiSU, Teil II - 2.6. behandelt das Thema Kunststoffe. Beachten Sie, dass Menschen unterschiedliche Fähigkeiten und Kompetenzen aufweisen. Beispielhaft sind sensorische und motorische Fähigkeiten (Sehen, Hören, Tasten etc.) oder die Sprachkenntnisse "Deutsch als Zweitsprache (DAZ)", die bei Tätigkeiten zu erhöhten Risiken und Gefahren führen können 10. Die Gefährdungsbeurteilung hat dazu ebenso Angaben zu machen.
Bei der Gefährdungsbeurteilung ist nach den folgenden sieben Schritten 11 vorzugehen:
Aufgabenstellung definieren | Beispiel: Biegen einer Plexiglasplatte mit einem Heißluftgebläse | |
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Bei der Gefährdungsbeurteilung sind die Belange von Schülerinnen und Schüler mit z. B. körperlichen Einschränkungen, die im Rahmen von gemeinsamem Lernen (Inklusion) unterrichtet werden zu berücksichtigen bzw. zu beurteilen (siehe Anlage 1 "Methodik und Handlungshilfe für eine inkludierte Gefährdungsbeurteilung" und Literatur/Linkliste).
Das methodische Vorgehen bei der Gefährdungsbeurteilung und die Risikoeinschätzung sowie eine exemplarische Gefährdungsbeurteilung finden Sie in der Unfallkassen Nord Broschüre "Technikunterricht - mit Sicherheit / Rechtsgrundlagen zur Prävention" (siehe Anhang).
Bei der Einschätzung des Risikos spielen die Eintrittswahrscheinlichkeit und die mögliche Schadensschwere eine wesentliche Rolle. Mithilfe der Risikomatrix kann der notwendige Handlungsbedarf bei der Unterrichtsvorbereitung abgeleitet werden.
Handlungshilfen zu Gefährdungsbeurteilungen bieten die Unfallkassen, die Berufsgenossenschaften und ggf. die "Arbeitsmedizinischen und sicherheitstechnischen Dienste" der Bildungsministerien der Bundesländer an. In NRW ist eine Handlungshilfe "Gemeinsames Lernen im Chemieunterricht - Unterstützungsmaterialien für den Experimentalunterricht" mit Inhalten zu Kunststoffen veröffentlicht (siehe Literatur/Linkliste). In der DEGINTU sind in der Versuchsdatenbank unter der Versuchskategorie wählen "Kunststoffe" Gefährdungsbeurteilungen zu finden. Weitere Handlungshilfen siehe Literatur/Linkliste - Überschrift "Gefährdungsbeurteilung".