Abschnitt C2 - Tätigkeiten, Gefährdungen/Belastungen, Schutzmaßnahmen
C2.1
Aufenthalt und Arbeiten außerhalb der WEA
Tätigkeiten |
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Aufenthalt und Arbeiten (Inspektion, Reinigung, ...) im Bereich um den Turmfuß herum und im Wirkbereich herabfallender Teile.
Besonders bedeutende Gefährdungen und Belastungen |
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1.4 Unkontrolliert bewegte Teile
herabfallende Teile (Eisabwurf, Material, Werkzeug, ...)
1.5 Sturz auf der Ebene
Sturz auf einer Schotterfläche, Treppe, Böschung o. ä. (Onshore-Bereich)
Schutzmaßnahmen (beispielhaft) |
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zu 1.4
Bei entsprechender Witterungslage oder Meldung aus der Anlage: Vor Annäherung an die WEA Sichtprüfung (Fernglas!) auf Eisansatz.
Bei Arbeiten das Herabfallen von Gegenständen verhindern.
Nicht unter offene Maschinenhausluke, angeschlagene Last, Rotorblatt-Befahranlage oder seilunterstützt arbeitende Personen treten.
Geeigneten Schutzhelm tragen.
⇢ A11.2
zu 1.5
Untergrund beobachten und Geländer/Handläufe nutzen.
Stolperstellen verhindern, dazu
Kabel, Leitungen u. ä. seitlich von Verkehrswegen oder an vertikalen Aufkantungen entlang verlegen.
Materialien/Gegenstände im Bereich der Verkehrs- und Arbeitsbereichen so ablegen, dass ein Stolpern vermieden wird.
Sonstige Stolperstellen und Vertiefungen durch An-/Auffüllen oder Abdeckungen sichern.
Defekte Treppen und Stufen unverzüglich in Stand setzen (lassen).
Rutschige Flächen (Glatteis, ...) durch Streugut o. ä. abstumpfen.
Sicherheitsschuhe der Form B oder C gemäß Kategorie S3 oder S5 der DIN EN ISO 20345 tragen.
C2.2
Zugang zu Offshore-WEA (Überstieg/Abwinschen)
Tätigkeiten |
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Überstieg vom Schiff auf die Steigleiter des Übergangsstücks (Transition Piece (TP)).
Überstieg vom Schiff auf die TP-Plattform per bewegungskompensierter Gangway.
Absetzen vom Hubschrauber auf die Abwinschfläche.
⇢ | A14 "Personentransfer und Überstieg (Offshore)" |
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Besonders bedeutende Gefährdungen und Belastungen |
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1.3 Bewegte Transportmittel, bewegte Arbeitsmittel
Einquetschen zwischen Schiffsbug/Fender und Boatlanding des TP infolge Abrutschen vom Schiffsdeck (ungesichert oder nach Auffangen durch Steigschutzeinrichtung/Höhensicherungsgerät)
8.1 Unterkühlen
nach Sturz in Wasser
![]() | Hinweis |
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Unterkühlen ist zeitabhängig im Gegensatz zum Kälteschock (s. 8.3). |
8.3 Ertrinken
nach Sturz ins Wasser beim Überstiegsversuch Schiff ⇢ Steigleiter TP (Überstiegsverfahren ohne Sicherung)
nach Abrutschen vom Schiffsdeck
nach Abrutschen von der Steigleiter (z. B. wegen Verschmutzung durch Vogelkot, Algenbewuchs oder Vereisung) (Überstiegsverfahren ohne Sicherung)
durch Kälteschock nach Fallen/Eintauchen in kaltes Wasser ohne ausreichenden Kälteschutz
![]() | Hinweis |
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Der Kälteschock ist ein spontanes Ereignis im Gegensatz zum Unterkühlen (s. 8.1). |
Schutzmaßnahmen (beispielhaft) |
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Generell
Rettungskonzept erstellen
⇢ A13.3 und A13.7 Schutzmaßnahmen gegen Absturz können bei Bedarf so ausgeführt werden, dass ein Sturz ins Wasser vermieden wird. Sie dienen dann auch dem Schutz gegen Ertrinken.
⇢ A6.3 Wetter-, Meeres- und Umweltbedingungen (Onshore und Offshore) ⇢ B2 "Absturz" Überstieg:
nur festgelegtes Überstiegsverfahren Schiff ↔ WEA (Boatlanding) durchführen
Durchführung des Überstiegs erfolgt auf Anweisung der Schiffsbesatzung
Geländer/Handläufe an Deck nutzen
Abwinschen:
nur festgelegten Ablauf zum Abwinschen durchführen
Durchführung des Abwinschvorgangs auf Anweisung der Hubschrauberbesatzung
zu 1.3
Um ein Einquetschen zwischen Schiffsbug/Fender und Boatlanding des TP zu vermeiden, auf genügenden Abstand zwischen Steigleiter und Fender des Transportschiffs achten!
zu 8.1
schnellstmögliche Rettung aus dem Wasser sicherstellen
PSA gegen Unterkühlen: Überlebensanzug gemäß ETSO/SOLAS (mit AIS (Automatic Identification System)-basiertem Personal Locator Beacon (PLB))
zu 8.3
PSA gegen Ertrinken: Rettungsweste mindestens gemäß DIN EN ISO 12402 Teil 2, ggf. nach SOLAS MED für Schiffstransfer bzw. ETSO für Hubschraubertransfer (mit AIS [Automatic Identification System]-basiertem Personal Locator Beacon [PLB])
C2.3
Aufenthalt und Arbeiten auf der Zugangsebene im Turm
Tätigkeit |
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Aufenthalt und Arbeiten im Turm auf Höhe der Zugangsebene.
Besonders bedeutende Gefährdungen und Belastungen |
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1.4 Unkontrolliert bewegte Teile
herabfallende Teile (Material, Werkzeug, ...)
1.5 Sturz, Ausrutschen, Stolpern, Umknicken
Sturz auf der Ebene
1.6 Absturz
Absturz durch Zugangsöffnungen in tiefer liegende Bereiche
7.1 Lärm
Arbeitsmittel
Schutzmaßnahmen (beispielhaft) |
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Generell
WEA abschalten
Bei Arbeiten das Herabfallen von Gegenständen verhindern
zu 1.4
übereinander stattfindende Arbeiten absprechen
Nicht unterhalb steigender/arbeitender Personen aufhalten
geeigneten Schutzhelm tragen
⇢ A11.2
zu 1.5
Sicherheitsschuhe der Form B oder C gemäß Kategorie S3 oder S5 der DIN EN ISO 20345 tragen
Verkehrswege und Bewegungsflächen freihalten
Handläufe benutzen
zu 1.6
Abdeckungen, kollektiv wirkende Absturzsicherungen o. ä. einsetzen
zu 7.1
geeigneten Gehörschutz benutzen
⇢ A11.2
C2.4
Aufenthalt und Arbeiten im Fundamentkeller
Tätigkeiten |
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Aufenthalt und Arbeiten innerhalb des Fundamentkellers zur Instandhaltung, d. h. Wartung, Inspektion, Instandsetzung oder Verbesserung (z. B. (Nach)Spannen, Beschichten, ...).
![]() | Hinweis |
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Beim Fundamentkeller handelt es sich um einen engen Raum. |
⇢ | Hinweise zu Gefährdungen und Belastungen in engen Räumen enthält B7 "Enge Räume" |
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Besonders bedeutende Gefährdungen und Belastungen |
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Generell
eingeschränkte Zugänglichkeit
eingeschränkte Flucht- und Rettungsmöglichkeit
aufwändige Rettung nach Sturz ins Auffangsystem
1.3 Bewegte Transportmittel, bewegte Arbeitsmittel
Verletzung durch Schrauber
1.6 Absturz
beim Abstieg in den Fundamentkeller
3 Gefahrstoffe
gesundheitsschädliche Atmosphäre (enger Raum)
7.1 Lärm
Lärm (z. B. beim Einsatz von Schraubern, ...)
Schutzmaßnahmen (beispielhaft) |
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Generell
Da es sich beim Fundamentkeller um einen engen Raum handelt, ist die DGUV Regel 113-004 "Behalter, Silos und enge Räume; Teil 1: Arbeiten in Behältern, Silos und engen Räumen" zu berücksichtigen.
Rettungskonzept erstellen ⇢A13.3, A13.7.1 und A13.7.2
Freigabeverfahren durchführen
Teamgröße und Positionierung der Teammitglieder auf die Rettungssituation abstimmen
⇢ | B7 "Enge Raume" |
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zu 1.3
Schutzmaßnahmen gemäß Betriebsanleitung des Schraubers umsetzen
zu 1.6
Auffanggurt nach DIN EN 361 in Kombination mit
mitlaufendem Auffanggerät (sofern Steigschutzsystem vorhanden) oder
Höhensicherungsgerät (möglichst mit Rettungshubfunktion)
benutzen.
zu 3
Freimessen sowie ggf. kontinuierliche Messung der Atmosphäre (Freigabeverfahren!)
ggf. Schutzkonzept gegen Austritt von Schwefelhexafluorid (SF6) bzw. dessen Zersetzungsprodukten aus gasisolierten Schaltanlagen
bei Tätigkeiten mit Freisetzung von Gefahrstoffen:
Lüftung des Arbeitsbereiches, um das Auftreten gesundheitsschädlicher Konzentrationen in der Atemluft zu verhindern
bei Bedarf zusätzlich Atemschutz bei Überschreitung von Luftgrenzwerten (z. B. Atemschutz mit AB- Filter; wenn Sauerstoffmangel nicht sicher ausgeschlossen werden kann: umluftunabhängigen Atemschutz einsetzen)
![]() | Hinweis |
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Die Rangfolge der Schutzmaßnahmen (Ersatzstoffprüfung, technische Maßnahmen, organisatorische Maßnahmen, persönliche Schutzausrüstungen) ist zu beachten. |
⇢ | A6 "Gefährdungsbeurteilung", A7 "Betriebsanweisungen" und B9 "Gefahrstoffe" |
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zu 7.1
geeigneten Gehörschutz benutzen
⇢ | A11.2 |
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C2.5
Arbeiten im Turm oberhalb der Zugangsebene
Tätigkeiten |
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Arbeiten im Turm oberhalb der Zugangsebene z. B. auf Plattformen oder aus der Steigleiter heraus.
Steigen auf der Steigleiter im Turm oberhalb der Zugangsebene, um höher oder tiefer gelegene Bereiche zu erreichen.
Besonders bedeutende Gefährdungen und Belastungen |
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Generell
ergonomische Belastung aufgrund eingesetzter Auffangsysteme
eingeschränkte Rettungsmöglichkeit
1.4 Unkontrolliert bewegte Teile
herabfallende Teile (z. B. mitgeführte Werkzeuge, Teile)
1.5 Sturz
Sturz auf der Ebene durch Verschmutzungen bei Verarbeitung von tropffähigen Stoffen (Flüssigkeiten, Fette u. ä.)
1.6 Absturz
Absturz in tiefer liegende Bereiche
7.1 Lärm
Arbeitsmittel
9.1 Schwere dynamische Arbeit
physische Belastung beim Steigen
Schutzmaßnahmen (beispielhaft) |
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Generell
Rettungskonzept erstellen ⇢A13.3, A13.7.1 und A13.7.5
Rettungsverfahren auf Arbeitsumgebung abstimmen
Befähigung/Eignung beim Einsatz der Beschäftigten berücksichtigen
WEA abschalten
Aufzugsanlage benutzen, sofern sicher möglich
zu 1.4
übereinander stattfindende Arbeiten absprechen
Mitführen von Werkzeug, Material und Gegenständen in stabilen und sicher verschließbaren Werkzeugtaschen (alternativ: Werkzeug- und Materialtransport mit Kran)
⇢ A11.2 geeigneten Schutzhelm tragen
zu 1.5
bei Verarbeitung von tropffähigen Stoffen
Maßnahmen gegen Abtropfen (auch in darunter liegende Bereiche) treffen (z. B. Abdeckfolie)
Verunreinigungen (Flüssigkeiten unverzüglich beseitigen)
zusätzlich: Sicherheitsschuhe der Form B oder C gemäß Kategorie S3 oder S5 der DIN EN ISO 20345 tragen
zu 1.6
Schutz gegen Absturz durch Öffnungen (z. B. Fahrweg der Aufzugsanlage!) sicherstellen (z. B. bei Spannarbeiten am Adapter in Hybridtürmen), z. B. durch Abdeckungen oder temporäre Absturzsicherungen
PSA gegen Absturz benutzen
Anschlagpunkte (ausgelegt für 20 kN nach DIN EN 50308)
Auffanggurt nach DIN EN 361 mit Y-Verbindungsmittel mit Falldämpfer nach DIN EN 354/355 und ggf. Halteseil nach DIN EN 358
⇢ A11.2
zu 7.1
geeigneten Gehörschutz benutzen
zu 9.1
Steighilfen ("Aufstiegshilfen") benutzen (Entlastung beim Steigen), dabei Kompatibilität mit Steigschutzeinrichtung sicherstellen
C2.6
Befahren des Turms mittels Aufzugsanlage
Tätigkeit |
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Befahren des Turms mittels Aufzugsanlage, um höher gelegene Bereiche zu erreichen.
Besonders bedeutende Gefährdungen und Belastungen |
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Generell
eingeschränkte Rettungsmöglichkeit
1.3 Bewegte Transportmittel, bewegte Arbeitsmittel
Fahrkorb
1.6 Absturz
beim Überstieg zwischen Fahrkorb und Bühnen o. ä.
7.1 Lärm
Winde
Schutzmaßnahmen (beispielhaft) |
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Generell
Rettungskonzept erstellen ⇢A13.3, A13.7.1 und 13.7.7
Benutzung nur durch hierfür befähigtes Personal (u. a. Qualifizierung gemäß Herstellervorgaben)
sicherstellen, dass erforderliche Prüfungen (z. B. außerordentliche Prüfung gemäß erlassener Allgemeinverfügungen) durchgeführt wurden
vor Benutzung der Aufzugsanlage Funktionscheck gemäß Herstellervorgaben durchführen
zu 1.3
Scher- und Quetschstellen absichern
Sicherheitseinrichtungen benutzen (z. B. Türen, Umwehrungen, Verriegelungen)
zu 1.6
PSA gegen Absturz in der Aufzugsanlage und ggf. beim Ausstieg auf höhergelegene Ebenen benutzen (Herstellerinformationen des Aufzugsanlagen/-WEA-Herstellers beachten)
Anschlagpunkte (ausgelegt für 20 kN nach DIN EN 50308)
Auffanggurt nach DIN EN 361 mit Y-Verbindungsmittel mit Falldämpfer nach DIN EN 354/355
zu 7.1
geeigneten Gehörschutz benutzen
⇢ A11.2
C2.7
Aufenthalt und Inspektionsarbeiten im Maschinenhaus
Tätigkeiten |
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Aufenthalt und Inspektionsarbeiten im Maschinenhaus (Ölkontrolle, Reinigungsarbeiten, ...)
ohne das Öffnen von elektrischen und mechanischen Systemen,
ohne elektrotechnische Arbeiten sowie
ohne das Betreten des Gefahrbereiches vor dem Rotor.
Besonders bedeutende Gefährdungen und Belastungen (beispielhaft) |
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eingeschränkte Zugänglichkeit (nur über den Turm und nur durch Zugangsöffnung ins Maschinenhaus)
eingeschränkten Flucht- und Rettungsmöglichkeiten
(Einsteigöffnung zum Turm, Materialluke ins Freie oder ggf. Ausstiegsöffnung im Dach)
Schutzmaßnahmen (beispielhaft) |
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Rettungskonzept erstellen ⇢A13.3, A13.7.1 und A13.7.8
WEA abschalten
PSAgA und Rettungsausrüstungen gemäß Rettungskonzept mitführen/vorhalten
C2.8
Instandhaltungsarbeiten im Maschinenhaus (allgemein)
Tätigkeiten |
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Instandhaltungsarbeiten im Maschinenhaus, die über reine Inspektionsarbeiten (ohne Öffnen von elektrischen und mechanischen Systemen und Betreten des Gefahrbereichs vor dem Rotor) hinausgehen (wie z. B. Getriebereinigung/-instandsetzung, Trafowartung, ...).
Besonders bedeutende Gefährdungen und Belastungen |
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Generell
eingeschränkte Zugänglichkeit (nur über den Turm und nur durch Zugangsöffnung ins Maschinenhaus)
eingeschränkte Flucht- und Rettungsmöglichkeit (Einsteigöffnung zum Turm oder Materialluke ins Freie)
1.1 Ungeschützt bewegte Maschinenteile
Einzug an Welle
Quetschung, Scherung o. ä. durch bewegten Rotor
Anstoßen und Quetschen
1.5 Sturz, Ausrutschen, Stolpern, Umknicken
Ausrutschen (z. B. auf Fetten/Ölen)
Umknicken
3 Gefahrstoffe
Stäube (Bremsabrieb)
Hydrauliköl/Getriebeöl
Bremsflüssigkeit
Reiniger
7.1 Lärm
Lärm (z. B. beim Einsatz von Schraubern, ...)
Schutzmaßnahmen (beispielhaft) |
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Generell
Rettungskonzept erstellen ⇢A13.3, A13.7.1 und A13.7.8
WEA abschalten
zu 1.1
Bei Arbeiten im Gefahrbereich vor dem Rotor:
Rotor sicher stillsetzen (arretieren/"verbolzen"), dazu Herstellerinformationen beachten (Betriebshandbuch)
spezielle Unterweisung vor den Tätigkeiten
besonderes Freigabeverfahren mit dem Ziel, die konkret durchzuführenden Maßnahmen und Vorkehrungen genau mit den Arbeitsverantwortlichen festzulegen
zu 1.5
Austritt von Schmierstoffen u. ä. verhindern und ausgetretene Stoffe entfernen
Sicherheitsschuhe der Form B oder C gemäß Kategorie S3 oder S5 der DIN EN ISO 20345 tragen
zu 3
Bei Tätigkeiten mit/Freisetzung von Gefahrstoffen:
Lüftung des Arbeitsbereiches, um das Auftreten gesundheitsschädlicher Konzentrationen in der Atemluft zu verhindern
bei Bedarf zusätzlich Atemschutz bei Überschreitung von Luftgrenzwerten (z. B. Atemschutzmaske mit AP-Kombinations-Filter bei Einsatz von Reinigern bzw. mit Partikelfilter bei Auftreten von Bremsstaub)
je nach Gefahrstoff und Verarbeitungsverfahren alternativ/zusätzlich (siehe jeweiliges Sicherheitsdatenblatt)
Atemschutzmaske mit AX-Filter
Schutzhandschuhe aus Nitril oder Butylkautschuk
Augen-/Gesichtsschutz gegen Flüssigkeitsspritzer
Schutzkleidung
![]() | Hinweis |
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Die Rangfolge der Schutzmaßnahmen (Ersatzstoffprüfung, technische Maßnahmen, organisatorische Maßnahmen, persönliche Schutzausrüstungen) ist zu beachten. |
⇢ | A6 "Gefährdungsbeurteilung", A7 "Betriebsanweisungen" und B9 "Gefahrstoffe" |
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zu 7.1
geeigneten Gehörschutz benutzen ⇢A11.2
C2.9
Instandhaltungsarbeiten in der Nabe und im Rotorblatt
Tätigkeiten |
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Arbeiten innerhalb der Nabe und des Rotorblattes zur Wartung, Inspektion, Instandsetzung oder Verbesserung.
Bei der Nabe und dem Rotorblatt handelt es sich um einen engen Raum.
![]() | Hinweis |
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Hinweise zu Gefährdungen, Belastungen und Schutzmaßnahmen in engen Räumen. |
⇢ | B7 "Enge Räume" |
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Besonders bedeutende Gefährdungen und Belastungen |
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Generell
eingeschränkte Zugänglichkeit
Nabe: nur durch Zugangsöffnungen innen oder über das Maschinenhausdach
Rotorblatt: nur über die Nabe und durch Zugangsöffnungen
eingeschränkte Bewegungsfreiheit
eingeschränkte Rettungsmöglichkeit
Nabe: häufig nur direkt nach außen, nicht zurück ins Maschinenhaus
Rotorblatt: häufig nur über die Nabe direkt nach außen, nicht zurück ins Maschinenhaus
1.1 Ungeschützt bewegte Maschinenteile
Quetschung, Scherung o. ä. durch bewegten Rotor (Rotation)
Quetschung durch bewegte Rotorblätter (Blattverstellung)
1.5 Sturz, Ausrutschen, Stolpern, Umknicken
Einbauten, aufragende Verschraubungen, Hydraulikzylinder u. ä.
1.6 Absturz
bei Zugang zur Nabe von außen
2 Elektrische Gefährdungen
erhöhte elektrische Gefährdung (Körperdurchströmung, Lichtbogen) wegen begrenzter Bewegungsfreiheit in leitfähiger Umgebung
Körperdurchströmung durch verbaute Akkumulatoren (Akkutausch u. ä.)
3 Gefahrstoffe
Hydrauliköl
Reiniger (Industriereiniger auf Petroleumbasis)
Stickstoff (Druckspeicher für Hydrauliksystem)
7.1 Lärm
Lärm (z. B. beim Einsatz von Schraubern, ...)
8 Gefährdungen durch Arbeitsumgebungsbedingungen
Anstoßen mit dem Kopf
Schutzmaßnahmen (beispielhaft) |
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Generell
Da es sich bei Nabe und Rotorblatt um enge Räume handelt, ist die DGUV Regel 113-004 "Behälter, Silos und enge Räume; Teil 1: Arbeiten in Behältern, Silos und engen Räumen" zu berücksichtigen.
Rettungskonzept erstellen ⇢A13.3, A13.7.1 und A13.7.8
Freigabeverfahren durchführen
zulässige Windgeschwindigkeit für Arbeiten in der Nabe einhalten, dazu Herstellervorgaben beachten (Betriebshandbuch)
Einschränkungen der Umgebungsbedingungen bei der Arbeitsvorbereitung berücksichtigen
Teamgröße und Positionierung der Teammitglieder auf die Rettungssituation abstimmen (bei Arbeiten im Rotorblatt ggf. als "Retterin/Retter" ein Teammitglied in der Nabe und zeitgleich ein weiteres Teammitglied im Maschinenhaus)
⇢ | B7 "Enge Räume" |
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zu 1.1
Rotor formschlüssig stillsetzen (arretieren/"verbolzen"), dazu Herstellervorgaben beachten (Betriebshandbuch)
Blattverstellung sicher stillsetzen (Sicherungen einsetzen)
zu 1.5
Sicherheitsschuhe der Form B oder C gemäß Kategorie S3 oder S5 der DIN EN ISO 20345 tragen
zu 1.6
Bei Zugang zur Nabe von außen:
Zugangsverfahren und erforderliche Schutzausrüstungen (z. B. Auffanggurt, geeigneten Schutzhelm, Y-Verbindungsmittel mit Falldämpfer) einschließlich Anschlageinrichtungen festlegen
Rettungskonzept festlegen ⇢A13.3 ff.
vor Aufnahme der Tätigkeiten besondere Unterweisung mit praktischen Übungen durchführen, damit kritische Situationen eingeschätzt werden können; regelmäßige Wiederholung, z. B. im Rahmen von Rettungsübungen
zu 2
Freischalten: Stromversorgung ortsfester elektrischer Betriebsmittel in der Nabe abschalten (Netz und Akkumulatoren)
als ortsveränderliche elektrische Betriebsmittel möglichst akkubetriebene Geräte (Handleuchten, Schrauber, ...) einsetzen
Schutzmaßnahmen bei begrenzter Bewegungsfreiheit in leitfähiger Umgebung anwenden, wie z. B.
Schutzkleinspannung
Betrieb handgeführter elektrischer Betriebsmittel über Trenntransformator (Aufstellort außerhalb der Nabe; Anschluss nur eines Betriebsmittels je Trenntransformator) (nicht zulässig für Handleuchten!)
Beim Betreten der Nabe auf bereits beschädigte elektrische Betriebsmittel sowie Leitungen achten. Beschädigungen an Betriebsmitteln und Leitungen vermeiden (z. B. durch scharfkantige Teile oder Arbeitsmittel).
Arbeiten an elektrischen Betriebsmitteln nur durch qualifizierte Beschäftigte (Elektrofachkräfte) unter Beachtung der Fünf Sicherheitsregeln
zu 3
Stickstoffflasche außerhalb der Nabe belassen
Bei Tätigkeiten mit Freisetzung von Gefahrstoffen:
Lüftung des Arbeitsbereiches, um das Auftreten gesundheitsschädlicher Konzentrationen in der Atemluft zu verhindern
bei Bedarf zusätzlich Atemschutz bei Überschreitung von Luftgrenzwerten (z. B. Atemschutzmaske mit AB-Filter)
bei Hautkontakt zu Hydraulikol: geeignete Chemikalienschutzhandschuhe
![]() | Hinweis |
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Die Rangfolge der Schutzmaßnahmen (Ersatzstoffprüfung, technische Maßnahmen, organisatorische Maßnahmen, persönliche Schutzausrüstungen) ist zu beachten. |
⇢ | A6 "Gefahrdungsbeurteilung", A7 " Betriebsanweisungen" und B9 " Gefahrstoffe" |
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zu 7.1
geeigneten Gehörschutz benutzen
⇢ A11.2
zu 8
Industrie-Anstoßkappe nach DIN EN 812 benutzen (Alternative: geeigneter Schutzhelm)
⇢ A11.2
C2.10
Aufenthalt und Arbeiten auf dem Maschinenhausdach
Tätigkeiten |
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Instandhaltungsarbeiten auf dem Maschinenhausdach (z. B. Inspektion der Hindernisbefeuerung und der Windmesseinrichtungen).
Besonders bedeutende Gefährdungen und Belastungen |
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Generell
erschwerte Rettungsmöglichkeit
1.5 Sturz
Sturz beim Aufstieg zur Ausstiegsluke
Sturz auf dem Maschinenhausdach
1.6 Absturz
Absturz aus großer Höhe
Sturz über die Dachkante ins Auffangsystem
Schutzmaßnahmen (beispielhaft) |
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Generell
Rettungskonzept erstellen
⇢ A13.3, A13.7.1 und A13.7.6
zu 1.5
Leiter beim Aufstieg zur Ausstiegsluke sicher einsetzen (Neigung, Sicherung gegen Umstürzen)
Beachtung der Witterungseinflüsse (Rutschhemmung auf der Dachfläche ausreichend?)
Sicherheitsschuhe der Form B oder C gemäß Kategorie S3 oder S5 der DIN EN ISO 20345 tragen
zu 1.6
PSA benutzen:
PSA gegen Absturz: möglichst Rückhaltesysteme (z. B. Verbindungsmittellänge so auswählen, dass die Absturzkante nicht erreicht werden kann) einsetzen, um einen Sturz über die Dachkante zu verhindern.
geeigneten Schutzhelm tragen ⇢A11.2
Sicherheitsschuhe der Form B oder C gemäß Kategorie S3 oder S5 der DIN EN ISO 20345 tragen
C2.11
Rotorblattinstandhaltung mittels seilunterstützten Zugangs- und Positionierungsverfahren
Tätigkeiten |
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Inspektion, Instandsetzung u. ä. an der Außenseite des Rotorblattes unter Anwendung von seilunterstützten Zugangs- und Positionierungsverfahren (SZP).
Besonders bedeutende Gefährdungen und Belastungen |
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Generell
Im Auffanggurt hängende hilflose Person durch
Fehlanwendung der Ausrüstung/Arbeitsmittel (z. B. Trennschleifer)
Versagen von Ausrüstungsteilen
3 Gefahrstoffe
Reiniger (Aceton)
Epoxidharze (auch offenes Anrühren)
Schutzmaßnahmen (beispielhaft) |
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Generell
Rettungskonzept erstellen
⇢ A13.3, A13.7.1 und A13.7.4 mindestens zwei Höhenarbeiter (davon mind. ein aufsichtführender Höhenarbeiter!) für die Tätigkeiten einsetzen
TRBS 2121 Teil 3 und DGUV Information 212-001 umsetzen
3 Gefahrstoffe
Hautkontakt: geeignete Chemikalienschutzhandschuhe
Einatmen: prüfen, ob Atemschutz in der konkreten Arbeitssituation (u. a. Lüftung, Verarbeitungsbedingungen) erforderlich ist! Bei Bedarf Atemschutz mit abgestimmtem Filter.
![]() | Hinweis |
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Die Rangfolge der Schutzmaßnahmen (Ersatzstoffprüfung, technische Maßnahmen, organisatorische Maßnahmen, persönliche Schutzausrüstungen) ist zu beachten. |
⇢ | A6 "Gefahrdungsbeurteilung", A7 "Betriebsanweisungen" und B9 "Gefahrstoffe" |
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