Abschnitt 6 - Halbautomatische Kapp- und Besäumlinie Einzelmaschinen
Vereinzelner
Risiko
Gefährdungsstufe I
Es besteht ein hohes Verletzungsrisiko durch:
Quetschen, Scheren und Einziehen durch Kettenantriebe, Förderketten und Mitnehmer des Vereinzelners
Stolpern und Abstürzen bei Störungsbeseitigungen und Instandhaltungsarbeiten
Beschaffenheit
Gefahrbereichssicherung unterhalb der Förderebene: Umzäunung mit elektrisch verriegelter Zugangstür.
Gefahrstellen der unteren Umlenkung, die von oberhalb der Förderebene erreicht werden können, müssen entweder durch eine Einzelgefahrstellensicherung oder durch eine Gefahrbereichssicherung oberhalb der Förderebene gesichert werden.
Einzelgefahrstellensicherung im Bereich der oberen Umlenkung.
Sichere Zugänge (Treppen, Laufstege, Überstiege) für Störungsbeseitigungen und Instandhaltungsarbeiten schaffen.
Betrieb
Hinweise zur Sicherheit bei der Störungsbeseitigung sowie bei Reinigungs-, Rüst- und Instandhaltungsarbeiten in der Betriebsanleitung des Herstellers beachten.
1. | Blechwand (anstelle einer Umzäunung) |
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2. | Elektrisch verriegelte Zugangstür (im Bild geöffnet) |
3. | Förderketten und Mitnehmer des Vereinzelners |
Durchlaufkappung
Risiko
Gefährdungsstufe II
Es besteht ein erhebliches Verletzungsrisiko durch:
Quetschen, Scheren und Einziehen durch Kettenantriebe, Förderketten und Mitnehmer im Bereich der Querförderung
Abstürzen in den Schwartenentsorgungsschacht
Stolpern und Abstürzen nach Aufsteigen zur Störungensbeseitigung sowie zu Rüst- und Instandhaltungsarbeiten im Bereich der Querförderung
Quetschen und Scheren durch die Abwurfklappe
Schneiden am vorderen Sägeblatt
Beschaffenheit
Kettenauflaufstellen der Querförderer durch Verkleidungen oder Auskleidungen sichern.
Die Betätigung der Abwurfklappe darf nur mit einem Schalter ohne Selbsthaltung (Tippschalter) erfolgen.
Erfolgt die Abwärtsbewegung der Abwurfklappe unmittelbar nach Loslassen des Tippschalters, muss der Abstand zwischen Tippschalter und Gefahrstelle so groß sein, dass ein Hineinbeugen in die Gefahrstelle während der Abwärtsbewegung der Abwurfklappe nicht möglich ist.
Quetsch- und Scherstellen für die Hand müssen durch Einhalten eines Sicherheitsabstandes von mindestens 100 mm zwischen Abwurfklappe und festen Anlagenteilen vermieden werden.
Vorderes Sägeblatt durch selbstabsenkende Schutzhaube mit Abweiser oder Schaltleiste gegen unbeabsichtigten seitlichen Zugriff in das Sägeblatt sichern.
1. | Abwurfklappe vor der Durchlaufkappung mit Sicherheitsabstand für die Hand zu festen Anlagenteilen von mindestens 100 mm |
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1. | Selbstabsenkende Schutzhaube mit Abweiser |
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Für Störungsbeseitigungen, Rüst- und Instandhaltungsarbeiten die Förderebene soweit als möglich auskleiden.
Bodenöffnungen im Arbeitsbereich des Bedieners (z. B. zur Entsorgung für Schwarten) sichern.
Betrieb
Hinweise zur Sicherheit bei der Störungsbeseitigung sowie bei Reinigungs-, Rüst- und Instandhaltungsarbeiten in der Betriebsanleitung des Herstellers beachten.
Beim Sägeblattwechsel schnittfeste Handschuhe benutzen.
Enganliegende Kleidung tragen, um ein Hängenbleiben an den Mitnehmern des Querförderers zur Kappsäge zu vermeiden.
Hilfsmittel zum Entfernen von Abfallstücken aus dem Bereich der Sägeblätter verwenden.
Zum Aufsteigen auf die Förderebene Aufstiegshilfen benutzen.
Stand der Entsorgungstechnik
Entsorgung unter der Kappsäge durch trichterförmige Verblechung und Vibrorinne oder Förderband.
1. | Schaltleiste vor dem vorderen Sägeblatt |
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2. | Überhöhte Fußleisten als Absturzsicherung für Abwurfschacht |
3. | Auskleidung der Förderebene |
1. | Umzäunung |
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2. | Sicherheitslichtschranken auf der Bedienseite der Kappsäge |
3. | Schaltleiste vor dem vorderem Sägeblatt |
4. | Ausgekleidete Förderebene |
1. | Absturzsicherung |
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Anlagenbereich Vermessung, Einzugs- und Zentriereinrichtung und Mehrblattkreissägemaschine (Besäumsäge)
Risiko
Gefährdungsstufe I
Es besteht ein hohes Verletzungsrisiko durch:
Quetschen, Scheren und Einziehen an Einzugs- und Zentriereinrichtungen
herausgeschleuderte Werkstückteile (Gleich- oder Gegenlauf der Kreissägeblätter)
Schneiden an rotierenden Werkzeugen
Schneiden beim Werkzeugwechsel und Reinigen im Werkzeugbereich
Abstürzen bei Störungsbeseitigungen, Wartungsarbeiten sowie beim Werkzeugwechsel
Beschaffenheit
Bearbeitung im Gegenlauf ohne Rückschlagsicherung:
Gefahrbereichssicherung für Vermessung, Einzugs- und Zentrierwerk: Umzäunung mit elektrisch verriegelten Zugangstüren und Zuhaltung.
Die Freigabe der Zuhaltung darf erst dann erfolgen, wenn zuvor sämtliche gefahrbringenden Bewegungen innerhalb der Umzäunung (z. B. Fördereinrichtungen, Kreissägeblätter) zum Stillstand gekommen sind.
Verkleidung der Mehrblattkreissägemaschine. Bewegliche Klappen in der Verkleidung müssen elektrisch verriegelt und mit einer Zuhaltung ausgerüstet sein.
Gebremste Werkzeugaggregate für geringe Zuhaltungszeiten.
Prallwand zum Auffangen herausgeschleuderter Werkstücke oder Werkstückteile.
1. | Kapp-Querförderer mit Durchlaufkappsäge |
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2. | Vermessung |
3. | Prallwand |
4. | Umzäunung mit elektrisch verriegelter Zugangstür mit Zuhaltung zum Zuführbereich der Besäumsäge (Rückschlaggefahr) |
Standflächen (z. B. klappbare Roste) für den Werkzeugwechsel vorsehen.
Bearbeitung im Gegenlauf mit Rückschlagsicherung:
Gefahrbereichssicherung für Vermessung, Einzugs- und Zentrierwerk: Umzäunung mit elektrisch verriegelten Zugangstüren oder Sicherheitslichtschranken.
Beim Öffnen der Zugangstüren der Umzäunung bzw. beim Auslösen der Sicherheitslichtschranken ist ein Abschalten der Sägewelle nicht erforderlich.
Verkleidung der Mehrblattkreissägemaschine. Bewegliche Klappen in der Verkleidung müssen elektrisch verriegelt und mit einer Zuhaltung ausgerüstet sein.
Gebremste Werkzeugaggregate für geringe Zuhaltungszeiten.
Die Rückschlag- und Splitterfangeinrichtungen müssen leichtgängig, die Rückschlageinrichtungen müssen zusätzlich scharfkantig sein.
Standflächen (z. B. klappbare Roste) für den Werkzeugwechsel vorsehen.
Bearbeitung im Gleichlauf:
Gefahrbereichssicherung für Vermessung, Einzugs- und Zentrierwerk: Umzäunung mit elektrisch verriegelten Zugangstüren oder Sicherheitslichtschranken.
Beim Öffnen der Zugangstüren der Umzäunung bzw. beim Auslösen der Sicherheitslichtschranken ist ein Abschalten der Sägewelle nicht erforderlich, es sei denn, die Sägeblätter können durch die Zuführöffnung der Besäumsäge erreicht werden.
Verkleidung der Mehrblattkreissägemaschine. Bewegliche Klappen in der Verkleidung müssen elektrisch verriegelt und mit einer Zuhaltung ausgerüstet sein.
Gebremste Werkzeugaggregate für geringe Zuhaltungszeiten.
Ausschubbereich tunnelförmig ausführen (Leit- und Fangeinrichtungen, Prallwand) zum Auffangen herausgeschleuderter Werkstücke.
Standflächen (z. B. klappbare Roste) für den Werkzeugwechsel vorsehen.
Betrieb
Hinweise zur Sicherheit bei der Störungsbeseitigung sowie bei Reinigungs-, Rüst- und Instandhaltungsarbeiten in der Betriebsanleitung des Herstellers beachten.
Rückschlag- und Splitterfangeinrichtungen wöchentlich auf Leichtgängigkeit und Scharfkantigkeit prüfen.
Beim Sägeblattwechsel schnittfeste Handschuhe benutzen.
Stand der Lärmminderungstechnik
Geschlossenes Maschinengehäuse (Kapselung).
Stand der Entsorgungstechnik
Entsorgung durch trichterförmige Verblechung und Stetigförderer.
1. | Schiebetür mit elektrischer Verriegelung und Zuhaltung zur Sicherung des Einzugsbereiches der Mehrblattkreissägemaschine |
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1. | Ausschusskanal mit Leit- und Fangeinrichtungen |
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2. | Umzäunung |
3. | Elektrisch verriegelte Zugangstüren mit Zuhaltung |
Spreißelabscheider
Risiko
Gefährdungsstufe I
Es besteht ein hohes Verletzungsrisiko durch:
Einziehen an Kettenauflaufstellen von Antrieben an Rollenbahnen
Quetschen und Scheren durch zwangsgeführte Werkstücke
Stoßen durch schnell bewegte Werkstücke im Ausschubbereich (v > 25 m/min)
Quetschen und Scheren durch den Spaltkeilverstellmechanismus
Einziehen an übereinander angeordneten gegenläufigen Spiralrollen zum Abziehen der Spreißel
Einziehen zwischen Spreißelendanschlag und unmittelbar davor angeordneter Spiralrolle
Einziehen, Quetschen und Scheren an der Andruckrolle am Ende des Spreißelabscheiders
Abstürzen von Personen bei Störungsbeseitigungen und Wartungsarbeiten
Beschaffenheit
Bei Bearbeitung im Gleichlauf:
Tunnelförmige Schutzeinrichtung nach der Mehrblattkreissägemaschine (Doppelsäumer), die zugleich die Gefahrstellen des Spreißelabscheiders sichert, mit beweglichen, elektrisch verriegelten Schutzeinrichtungen (Klappen oder Zugangstüren) mit Zuhaltung bis zum Stillstand der Sägewellen (siehe Bild 19 auf Seite 23).
oder
Gefahrbereichsicherung: Umzäunung mit elektrisch verriegelter Zugangstür mit Zuhaltung bis zum Stillstand der Sägewellen sowie Leit- und Fangeinrichtungen und Prallwand gegen herausgeschleuderte Werkstücke.
Bei Bearbeitung im Gegenlauf:
Umzäunung mit elektrisch verriegelter Zugangstür, insbesondere bei hohen Vorschubgeschwindigkeiten
oder
Einzelgefahrstellensicherung (Auskleidung des gesamten Rollenganges, Füllstücke für Kettenauflaufstellen, Verdeckung des Antriebes der Spaltkeilverstellung unterhalb des Rollenganges) oder seitliche Schutzgitter bzw. tunnelartige Verdeckung und
Sicherung der Einzugstellen von übereinander angeordneten Spiralrollen (Auskleidung oder Einsatz von auseinander laufenden Spiralrollen, siehe Bild 7 auf Seite 15) bzw. der Einzugstelle zwischen Spiralrolle und Anschlag (Auskleidung) und
Sicherung der Andruckrolle am Ende des Spreißelabscheiders, zum Beispiel durch seitliche Schutzgitter.
Betrieb
Hinweise zur Sicherheit bei der Störungsbeseitigung sowie bei Reinigungs-, Rüst- und Instandhaltungsarbeiten in der Betriebsanleitung des Herstellers beachten.
Ist ein Spreißelabscheider mit Spiralrollen durch Auskleidungen gesichert, besteht ein Restrisiko, zwischen Spiralrollen und Auskleidungen eingezogen zu werden. Deshalb darf in diesem Bereich bei laufender Anlage nicht mit Handschuhen gearbeitet werden.
Stand der Entsorgungstechnik
Entsorgung durch trichterförmige Verblechung und Stetigförderer.