Abschnitt 6.5 - 6.5 Einrichtungen und Hilfsmittel
6.5.1 Pkw/Pkw-Kombi
Die meisten Fahrzeughersteller bieten Trennnetze, -gitter und Raumteiler sowie vielfältige, variable Transportsicherungen und Anti-Rutsch-Matten als Original-Zubehör an.
Bereits beim Kauf des Fahrzeugs ist zu bedenken, welches Zubehör für den späteren Einsatz sinnvoll und notwendig ist.
Abb. 6-44
Trennnetz für den Kofferraum
Abb. 6.45
Kombinierbare Stahlgitter (Raumteilung/Schutz des Fahrgastraums)
Abb. 6-46
Nachträglich eingebautes Trenngitter nach DIN 75410-2
Abb. 6-47
Schienensystem im Gepäckraum für Teleskopstangen
Abb. 6-48
Variable Zurrpunkte im Schienensystem
6.5.2 Transporter
Einrichtungen zur Ladungssicherung sind in den Fahrzeugaufbau oder in die Ladefläche integrierte Bauteile, in denen die Ladung verstaut wird oder an denen Zurrmittel oder Hilfsmittel zur Ladungssicherung befestigt werden können. |
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Abb. 6-49
Diese branchenspezifische Fahrzeugeinrichtung bietet für Handwerksbetriebe durchdachten Stauraum für Werkzeug und Material.
Regalsysteme
Kleinteile können auch in Regalen transportiert werden.
Die vorderen Regalenden sowie die vorderen Bodenabstellplätze müssen nach vorne baulich geschlossen sein. Auch die hinteren Regalenden und der hintere Bodenabschluss müssen nach hinten geschlossen sein, z. B. durch ein Netz. Ist das nicht möglich, ist eine umlaufende Regalabschlusskante erforderlich.
Abb. 6-50
Ein Gurtnetz bildet den gesamten Regalabschluss
Abb. 6-51
Jedes einzelne der Klappregale wird durch ein Netz gesichert.
6.5.3 Schwere Nutzfahrzeuge
Einrichtungen zur Ladungssicherung sind in die Ladefläche oder in den Fahrzeugaufbau integrierte Bauteile, mit denen die Ladung direkt fixiert wird oder an denen Zurrmittel oder Hilfsmittel zur Ladungssicherung befestigt werden können. |
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Tabelle 20
Erreichbare Blockierkraft verschiedener Hilfsmittel
Hilfsmittel | Blockierkraft |
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Ladebalken für Ankerschienen | Bis zu 1.000 daN |
Sperrstange mit Bolzen für Lochschienen | Bis zu 400 daN |
Sperrbalken mit Bolzen für Lochschienen | Bis zu 2.500 daN |
Klemmstange mit Gummifüßen | Bis zu 140 daN |
Zwischenwandverschluss (Klemmbrett) | Bis zu 220 daN auf Aluminiumbordwänden Bis zu 320 daN auf Holzbordwänden |
Stausack (Airbag) | Beim Hersteller zu erfragen |
Zurrnetze/Zurrplanen | Beim Hersteller zu erfragen |
Einmalzurrmittel | Beim Hersteller zu erfragen |
(siehe auch Anhang 11)
Beispiele für Einrichtungen zur Ladungssicherung:
Coilmulden
Lochschienen mit Zubehör
Ankerschienen mit Zubehör
Einsteckrungen
Abb. 6-52
Coilmulde
Abb. 6-53
Lochschiene mit Keilen
Abb. 6-54
Ankerschiene mit Ladebalken
Abb. 6-55
Einsteckrungen
Coilmulden
Wannenförmige Vertiefungen in der Ladefläche des Transportfahrzeugs zur Aufnahme von Gütern in Rollenform; sie können abgedeckt werden.
Abb. 6-56
Beispiel für eine Coilmulde
Abb.6-57
Muldenabdeckbretter eignen sich auch als Abstandhalter.
Einsteckrungen
Variabel einsetzbare Steckrungen können die Ladung gegen Rutschen blockieren, aber auch gegen Kippen stabilisieren. Dazu können sie bei Bedarf in Rungenaufnahmen in die Ladefläche eingesetzt werden.
Abb. 6-58
Beispiel für den Einsatz von Steckrungen zur Ladungssicherung
Abb. 6-59
Steckrungen können in Rungenaufnahmen eingesetzt werden.
Hilfsmittel zur Ladungssicherung
Hilfsmittel zur Ladungssicherung sind Zubehörteile zum Festlegen der Ladung auf der Ladefläche oder zum Ausfüllen von Zwischenräumen. |
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Beispiele für Hilfsmittel zur Ladungssicherung:
Festlegende Hilfsmittel
Ausfüllende Hilfsmittel
Netze und Planen
Blockierende Hilfsmittel
Blockierende Hilfsmittel sollen die Güter auf der Ladefläche blockieren und sie so gegen Bewegung sichern.
Es kommen zum Einsatz:
Sperrbalken
Clipboards
Klemmstangen
Klemmbretter
Systemunabhängiges Zubehör wie Zwischenwandverschlüsse
Die Sicherungskraft von Zwischenwandverschlüssen und Klemmstangen mit Gummifüßen ist sehr gering. |
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Abb. 6-60
Beispiel: Ankerschienen dienen der Aufnahme von Sperrbalken.
Abb. 6-61
Beispiel für Clipboards
Abb. 6-62
Beispiel für den Einsatz von Klemmstangen
Abb. 6-63
Die Sicherungskraft von herkömmlichen Zwischenwandverschlüssen ist begrenzt. Nur Qualitätsprodukte erreichen eine Sicherungskraft von bis zu 350 daN.
Abb. 6-64
Die Sicherungskraft neuer Produkte kann bei 800 bis 1.000 daN liegen.
Ausfüllende Hilfsmittel
Ausfüllende Hilfsmittel sollen die Zwischenräume zwischen den Ladegütern oder zwischen dem Ladegut und dem Fahrzeugaufbau ausfüllen und so die Ladung gegen Bewegung sichern. |
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Zum Einsatz kommen:
Staupolster
Hartschaumpolster
Holzbalken, Holzkeile
Leerpaletten
Stausäcke
Stausäcke, auch Airbag genannt, passen sich den Ladelücken an. Sie bestehen aus einem besonders starken Innensack aus Plastik, der mit einer Hülle aus Papier oder Kunststoff ummantelt ist. |
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Stausäcke sind in unterschiedlichen Größen erhältlich und je nach Aufbau für den einmaligen oder den mehrmaligen Gebrauch geeignet. Stausäcke werden an einer Druckluftversorgung an der Ladestelle mit einem Luftdruck von nur 0,2 bis 0,4 bar befüllt, halten aber einer Belastung von 18 bis 451 stand.
Abb. 6-65
Airbags sind hoch belastbare, mit Luft gefüllte Staupolster.
Der Einsatz von Airbags in Containern hat sich etabliert, während ihr Einsatz auf Straßenfahrzeugen nur selten zu beobachten ist. Die Vorteile, die ein Airbag bietet, liegen in seinem geringen Gewicht, der individuellen Anpassung und der einfachen Handhabung.
Abb. 6-66
Airbags sind erstaunlich belastbar.
Leerpaletten
Abb. 6-67 / 6-68
Leerpaletten können stehend oder liegend eingesetzt werden.
Sonstige Hilfsmittel zur Ladungssicherung
Kantenschutz
Zur Erhöhung der Vorspannkräfte sollte unbedingt ein Kantenschutz zur Ladungssicherung benutzt werden. Durch die dabei erzielten besseren "Gleiteigenschaften" der Zurrmittel sind auf der gegenüberliegenden Ladungsseite deutlich höhere Vorspannkräfte erreichbar. Außerdem wird das Spannmittel an scharfen Ladungskanten nicht beschädigt.
Hinweis: Keine Antirutschmatten als Kantenschutz beim Niederzurren einsetzen.
Abb. 6-69
Kantenschutz aus Kunststoff
Abb. 6-70
Kantenschutz aus Metall
Kantenaufsatz, Beispiel: Flexi-Co®
Kann die Ladung nicht formschlüssig geladen werden, bietet sich die Verwendung einer Kopfschlinge zur Ladungssicherung an.
Speziell dafür konstruierte Kantenaufsätze nehmen den Zurrgurt auf, um ihn in Position zu halten.
Abb. 6-71
Mit diesem speziellen Kantenaufsatz können Zurrgurte beim Schlingenzurren in Position gehalten werden.