DGUV Information 207-028 - Neubauplanung, Modernisierung und Nutzungsänderung von Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM)

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Abschnitt 10.5 - 10.5 Hygieneräume zur Körperpflege behinderter Menschen

Pflege-, WC- und Sanitärbereiche in WfbM, die nicht öffentlich genutzt werden, aber zwingend für die Versorgung und Erhaltung der Körperhygiene der Betreuten vorhanden sein müssen, sind möglichst zentral und gut erreichbar im Objekt einzuplanen. Durchdachte Pflegekonzepte sollten bereits bei der Planung berücksichtigt werden. Es ist eine Raumsituation zu schaffen, die den Pflegenden und zu Pflegenden eine gewisse Intimsphäre bei Toilettengang oder Windelwechsel sicherstellt. Die Anordnung der Sanitärobjekte, Hilfsmittel und Geräte sollte den Arbeitsabläufen entsprechen und ein sicheres Arbeiten gewährleisten. Auch die Würde der zu pflegenden Menschen darf dabei nicht außer Acht gelassen werden.

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Abb. 10.5
Mindestmaße in einem barrierefreien Pflegebad bei Einsatz eines Deckenliftersystems. Bei Einsatz eines mobilen Hebelifters ist möglicherweise eine größere Fläche vorzusehen

Ein Deckenlifter-System erleichtert das Umsetzen aus dem Rollstuhl zum WC, zum Duschsitz oder auf höhenverstellbare Pflegeliegen, um rückenschonendes Arbeiten sicherzustellen. Wird alternativ ein mobiler Hebelifter eingesetzt, muss der notwendige Flächenbedarf berücksichtigt werden.

Die Deckenbeleuchtung muss ausreichend hell und gut positioniert sein, um Schattenfelder zu minimieren.

Die Be- und Entlüftung von Hygieneräumen sollte stärker dimensioniert werden, damit man die Räume rasch wieder nutzen kann. Es ist allerdings besonders darauf zu achten, dass kein Zug entsteht, da hier unbekleidete Personen sonst beim Waschen und bei der Versorgung stark abgekühlt würden.

Es wird grundsätzlich eine Fußbodenheizung empfohlen. Eine dynamische Zusatzwärme liefern ggf. noch Heizelemente in Wänden oder Heizkörper, die allerdings außerhalb der Arbeitshöhen zu montieren sind.

Für die Warmwasserbereitung empfehlen sich temperaturprogrammierbare Untertischdurchlaufspeicher (UTDS) oder Durchlauferhitzer (DEH), da hierdurch eine Verkeimung oder Legionellenbefall nahezu ausgeschlossen werden kann. Bei UTDS oder DEH kommt das Wasser kalt bis zur Zapfstelle und wird erst direkt beim Zapfen erwärmt, bzw. auf Temperatur gebracht. Durch die einstellbare Temperaturvorwahl kann dann auch auf einen Verbrühschutz in den Armaturen verzichtet werden.