
Anhang 2
Prävention von Gewalt und Aggression gegen Beschäftigte im Gesundheitsdienst und in der Wohlfahrtspflege Eine Handlungshilfe für Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen (DGUV Information 207-025)
Prävention von Gewalt und Aggression gegen Beschäftigte im Gesundheitsdienst und in der Wohlfahrtspflege Eine Handlungshilfe für Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen (DGUV Information 207-025)
Anhangteil
Anhang 2 – Auszug einer beispielhaften Dokumentation einer Gefährdungsbeurteilung zum Themenfeld "Gewaltprävention"
_____________________________________________________________________________________________________________
Datum:
Arbeitsbereich: Wohngemeinschaft Kinder-/Jugendbereich, Haus 3, Gruppe A (geschlossene Unterbringung) | Einzeltätigkeit: Essensausgabe in der Wohngemeinschaft | Beschäftigte: alle Beschäftigten im Betreuungsdienst | |||||
Gefährdungen ermitteln | Gefährdungen beurteilen | Maßnahmen festlegen/Bemerkungen | Maßnahmen durchführen | Wirksamkeit überprüfen | |||
Risikoklasse | Schutzziele | Wer? | Bis wann? | Wann? | Ziel erreicht? | ||
In der Küche sind scharfe Messer frei zugänglich und können von aggressiven Klientinnen und Klienten als Waffe oder für Selbstverletzung verwendet werden. Auch die Gabeln des Essbestecks könnten dafür verwendet werden. | 2 - 3 | Küchenutensilien können nicht als Waffen benutzt werden. | T: Zwei Schubladen mit Schlössern versehen, abgerundetes Essbesteck und Plastikbesteck anschaffen, Küchentür durch abschließbare Glastür (bruchsicher) austauschen. | Haustechnik, Einkauf | 01.01.2018 | 30.06.2018 | |
O: Scharfe Küchenmesser nur in den abschließbaren Schubladen aufbewahren, Benutzung nur unter Aufsicht; besteht bei einem Bewohner oder einer Bewohnerin akute Suizidgefährdung oder Fremdgefährdung wird auch Essbesteck abgeschlossen und das Plastikbesteck verwendet. | alle Beschäftigten im Gruppendienst | laufend | je Quartal im Teamgespräch | ||||
P: Unterweisung, regelmäßige Teamgespräche, Fortbildungen, Deeskalationstraining | Teamleitung, PE | jährlich | laufend zum Jahresende | ||||
Bedrohliche Situationen in den Dienstzimmern: Aggressive Personen können in die Büros hineinstürmen oder ein Gespräch eskaliert. | 2 | In den Dienstzimmern und Büros ist sicheres Arbeiten mit den Klienten und Klientinnen möglich. In Notsituationen können Beschäftigte jederzeit Hilfe rufen oder den Raum verlassen. | T: Die Türen werden mit Sichtfenstern ausgestattet und sind nur von innen zu öffnen (Knauf statt Klinke). In den besonders gefährdeten Bereichen wird jeweils ein Notrufknopf unterm Schreibtisch installiert. | Beschaffung/Haustechnik | Quartalsende | ||
O: Die Tische werden als Raumteiler umgestellt, sodass sie als Barriere dienen, aber gleichzeitig für die Beschäftigten immer eine Tür erreichbar ist und somit eine Fluchtmöglichkeit besteht. Alle Gegenstände, die als Waffe missbraucht werden könnten - vom schweren Bürolocher bis zur Trinkflasche -, werden immer verschlossen aufbewahrt. In den besonders gefährdeten Bereichen wird nicht allein gearbeitet und werden Gespräche grundsätzlich in Anwesenheit einer weiteren Betreuungsperson geführt. | Teamleitung | Monatsende | |||||
P: Unterweisung, regelmäßige Teamgespräche, Fortbildungen, Deeskalationstraining | Teamleitung | sofort und dann jährlich |