DGUV Information 202-087 - Mehr Sicherheit bei Glasbruch

Online-Shop für Schriften

Jetzt bei uns im Shop bestellen

Jetzt bestellen

Abschnitt 3.3 - 3.3 Verbundsicherheitsglas (VSG)

Begriff, Eigenschaften

  • VSG besteht aus mindestens zwei Glasscheiben, die durch zähelastische, reißfeste Folien unter Druck und Wärme zu einer Einheit fest verbunden wurden.

ccc_3644_06.jpg

Abb. 5
Überkopfverglasung aus VSG

ccc_3644_07.jpg

Abb. 6
VSG schützt vor Verletzungen durch Binden der Glasstücke bei Bruch.

  • Wird die Scheibe bis zum Bruch beansprucht, haften die Bruchstücke an der Folie, sodass die Scheibenoberfläche weitgehend plan bleibt; d. h. die Scheibe zerbricht in größere Teile, verbleibt jedoch in ihrer Gesamtheit im Rahmen.

  • Da für VSG keine Kennzeichnungspflicht besteht, kann unbeschädigtes Glas nur am Profil der Außenkanten bzw. mithilfe von speziellen Messgeräten oder im Fall von Stahlfadenverbundglas an den eingelegten Stahlfäden erkannt werden.

  • Stahlfadenverbundglas kann leicht mit "Chauvelglas" verwechselt werden, einem Spiegelglas mit parallel verlaufenden Stahldrähten im Abstand von 50 mm. "Chauvelglas" ist sicherheitstechnisch wie normales Spiegelglas zu beurteilen; es wird heute nicht mehr hergestellt, kann aber noch an vielen Orten angetroffen werden.

Sicherheitseigenschaften

  • VSG-Gläser sind bruchsichere Werkstoffe.

  • Bei Bruch verhalten sie sich verletzungsmindernd infolge der Splitter bindenden Wirkung.

  • Ab Glasdicken von 8 mm kann VSG ballwurfsicher sein (Herstellerangaben beachten).

Anwendungsbereich

  • In den handelsüblichen Abmessungen bestehen VSG-Verglasungen den Pendelschlagversuch, sodass sie als verkehrssicher gelten und in Türen und Wänden ohne zusätzliche Abschirmung verwendet werden können.

  • Wegen der besonderen Scherben bindenden Eigenschaft der elastischen Folie eignet sich VSG für Überkopf- bzw. hoch liegende Schrägverglasungen (siehe auch Abschnitt 4.2) sowie für Brüstungs- und Umwehrungsverglasung von Absturzstellen (siehe auch Abschnitt 4.1).