DGUV Regel 113-020 - Hydraulik-Schlauchleitungen und Hydraulik-Flüssigkeiten - Regeln für den sicheren Einsatz

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Abschnitt 6.3 - 6.3 Erhaltung der Gebrauchsfähigkeit und Prüfung der Hydraulik-Flüssigkeiten

Um die einwandfreie und sichere Funktion der Anlage und der eingesetzten Hydraulik-Schlauchleitungen zu gewährleisten, ist unbedingt darauf zu achten, dass die Hydraulik-Flüssigkeit während der gesamten Einsatzdauer weder durch Alterung noch durch Verunreinigungen ihre Einsatzfähigkeit verliert.

Ist die Druckflüssigkeit verunreinigt, so ist sie ggf. zu reinigen oder auszuwechseln (s. Abschnitt 6.2).

Der Einsatz von auf das System abgestimmten Hydraulik-Flüssigkeitsfiltern mit Verschmutzungs- oder Differenzdruckanzeige hilft, die Reinheit der Hydraulik-Flüssigkeit im Einsatz zu gewährleisten und eine unzulässige Verunreinigung durch Partikel zu vermeiden.

Online-Partikelzähler erlauben, eine ungewöhnlich starke Zunahme von Verunreinigungen im System frühzeitig zu erkennen. Hinweise zum Einbauort und den Betriebsverhältnissen der Hersteller derartiger Messgeräte sind unbedingt zu beachten. Zur Festlegung geeigneter Abhilfemaßnahmen ist der Gesamtzustand der Hydraulik-Flüssigkeit zu berücksichtigen.

Zur Filtration von Hydraulik-Flüssigkeiten siehe auch DGUV Information "Filtration von Hydraulikflüssigkeiten" (FBHM 082).

Die Gebrauchsfähigkeit der Hydraulik-Flüssigkeit ist regelmäßig zu prüfen.

Sie ist dann nicht mehr gegeben, wenn wesentliche Eigenschaften der Hydraulik-Flüssigkeit deutlich von den Spezifikationen und definierten Grenzwerten abweichen.

Die Prüfintervalle und Parameter zur Überwachung der Gebrauchsfähigkeit der Hydraulik-Flüssigkeiten hängen in starkem Maße vom Typ der Hydraulik-Flüssigkeit und dem Hydrauliksystem ab, in welchem sie eingesetzt ist. Hinweise dazu kann der Hersteller der Druckflüssigkeit bzw. der Hydraulikanlage geben. Für bestimmte Prüfungen existieren genormte Festlegungen.

Für nichtwässrige Hydraulik-Flüssigkeiten (Mineralöle, umweltschonende Hydrauliköle, HFDU, HFDR) sind beispielweise folgende Parameter wichtig:

  • Reinheitsklasse nach ISO 4406: 1999-12 "Fluidtechnik - Hydraulik-Druckflüssigkeiten - Zahlenschlüssel für den Grad der Verschmutzung durch feste Partikel" bzw. SAE AS 4059F: 2013-09-27 "Aerospace Fluid Power - Contamination Classification für Hydraulic Fluids"

  • Wassergehalt

  • im Öl enthaltene Verschleißpartikel

  • Viskosität

  • Alterungszustand je nach Fluid-Typ z. B. durch Neutralisationszahl, Oxidation und Additivabbau

Für wässrige Druckflüssigkeiten (HFC, HFA) können das beispielsweise sein:

  • pH-Wert

  • Reservealkalität

  • Wassergehalt

  • Viskosität

  • Gehalt und Art der ungelösten Stoffe

Im Anhang 3 sind geeignete Prüfverfahren je nach Anwendungsbereich angegeben.

Die Prüfintervalle sind entsprechend den Betriebsbedingungen und Umgebungseinflüssen zu wählen. Sie werden in der Regel durch den Hersteller der Hydraulikanlage empfohlen (Betriebsanleitung).