DGUV Grundsatz 306-001 - Traumatische Ereignisse - Prävention und Rehabilitation

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Anhang 1 - Inhalte der Ausbildung für betriebliche psychologische Erstbetreuung

OberbegriffeBausteinInhalteLernergebnisse (outcomes)
Begriffsbestimmung/Einstiegpsychologische Erstbetreuung
  • Notfallpsychologie

  • Krisenintervention

  • Erstbetreuung

  • psychosoziale Unterstützung (PSU)

  • Teilnehmende kennen Bedeutung verschiedener Begriffe und können diese unterscheiden. Sie können ihre eigene Tätigkeit und den zeitlichen Rahmen einordnen.

potenziell traumatisierende Ereignisse
  • Klassifikation von Traumata (Typ I und II)

  • kritische Ereignisse/Typen von Notfällen

  • Teilnehmende kennen verschiedene Ereignisse und können verschiedene Notfalltypen beschreiben.

Stress und Belastungsreaktionen
  • Stressmechanismen

  • akute Belastungsreaktionen/Reaktionsebenen (kurzfristige Reaktionen)

  • Stressbewältigung (Belastungsfaktoren und Ressourcen)

  • Teilnehmende kennen verschiedene Reaktionen auf Extremereignisse, ihre Verläufe sowie Ressourcen und Belastungsfaktoren.

  • Teilnehmende können Betroffene identifizieren und akute Reaktionen einschätzen.

Psychotrauma
  • Beanspruchungsverläufe

  • langfristige Reaktionen (Sucht, Depression, PTBS, Angststörung, Anpassungsstörung etc.)

InterventionVorgehen und Systematik im Umgang mit Betroffenen
  • Einsatzvorbereitung

  • Methoden und Techniken der Krisenintervention

  • Interventionsarten & Ausblick auf Reha (Abgrenzung bpE/Therapie)

  • Umgang mit speziellen Personengruppen und Situationen (falls erforderlich), zum Beispiel Kinder und Jugendliche

  • Teilnehmende kennen die Grundprinzipien der bpE und können diese umsetzen.

  • Teilnehmende können den Betroffenen mögliche Reaktionen auf Extremereignisse erklären.

  • Teilnehmende können weitere Hilfsangebote benennen und bei der Kontaktaufnahme unterstützen.

Kommunikation und Gesprächsführung
  • spezielle Grundlagen der sprachlichen und nicht sprachlichen Kommunikation bei traumatischen Ereignissen

  • Kontaktaufnahme/In-Kontakt-sein

  • Teilnehmende sind in der Lage, angemessen Kontakt aufzunehmen und auf den Betroffenen einzugehen.

  • Teilnehmende kennen verschiedene kommunikative Zugänge und können diese situativ anwenden.

Umgang mit indirekt Betroffenen
  • Zeugen, Zuschauende

  • Angehörige

  • Teilnehmende können Personen als (indirekt) Betroffene identifizieren und ihnen in angemessener Weise begegnen.

betriebliche psychologische Erstbetreuer/-innenSelbstbild/Rolle/Grenzen
  • Laienhelfer/-helferinnen

  • Kompetenzen und Aufgaben

  • Teilnehmende kennen ihre eigene Rolle, Werte, Aufgaben und Grenzen und können diese reflektieren.

Selbstschutz/Supervision
  • Entspannungstechniken

  • eigene Psychohygiene

  • Weiterbildung/Erfahrungsaustausch

  • Teilnehmende kennen Methoden und Unterstützungsmöglichkeiten, sich abzugrenzen und zu regenerieren.

rechtliche Grundlagen
  • Datenschutz

  • Schweigepflicht

  • Fürsorgepflicht

  • Teilnehmende kennen die rechtlichen Hintergründe der betrieblichen psychologischen Erstbetreuung und verhalten sich entsprechend.

betriebliches Konzeptbetriebliche Rettungskette
  • Notfallpläne

  • betriebliche Rettungskette

  • Teilnehmende kennen die Bausteine des betrieblichen Notfallmanagements und dazugehörige Ansprechpartner.

  • Teilnehmende kennen notwendige Dokumentationen und sinnvolle Vorgehensweisen nach Extremereignissen am Arbeitsplatz. (zum Beispiel das Stellen einer Unfallanzeige auch bei weniger als 3 Tagen Arbeitsunfähigkeit)

betriebliche Nachsorgekonzepte
  • Regelungen im Betrieb

  • Ansprechpartner

  • Krisenkommunikation

  • Dokumentation/Ausfüllen von Unfallanzeigen ("Schlüsselwörter Psychotrauma")

  • Kontakt zum Unfallversicherungsträger

Arbeitsunfall
  • Konstellation für einen Arbeitsunfall

  • Meldepflichten

  • Teilnehmende kennen die Rahmenbedingungen der gesetzlichen Unfallversicherung und können hierzu informieren.