DGUV Information 209-066 - Maschinen der Zerspanung

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Abschnitt 4.1 - 4 Einsatz von Kühlschmierstoffen
4.1 Allgemeines

Kühlschmierstoffe (KSS) nehmen in der industriellen Fertigungstechnik eine Schlüsselrolle ein, denn nur mit ihrer Hilfe ist es möglich, die hohe Leistungsfähigkeit moderner Werkzeugmaschinen voll zu nutzen. Sie können die ihnen zugedachte Aufgabe jedoch nur erfüllen, wenn ihre Eigenschaften und Reaktionen auf den jeweiligen Bearbeitungsfall abgestimmt sind und ihr Leistungsvermögen durch fachgerechte Anwendung und Handhabung erhalten bleibt.

In der spanenden Formgebung wird die geometrische Gestalt der Werkstücke durch Abtrennen von Werkstoffteilchen auf mechanischem Weg geändert. Die dabei stattfindenden Vorgänge und Zusammenhänge lassen sich vereinfacht am Beispiel der Bearbeitung mit einem Drehmeißel erläutern. Sie können sinngemäß auf alle anderen spanenden Verfahren übertragen werden.

Die Spanbildung beginnt dort, wo Werkstück und Werkzeug im Eingriff sind. Unter der Wirkung der Zerspankraft dringt die Werkzeugschneide in das Werkstück ein und trennt einen Span ab. Dies geschieht durch ein Abheben und Wegdrücken des Metalls; es kommt zur Werkstofftrennung - also einem Abscheren von Werkstückpartikeln an der Werkzeugoberfläche. Der über das Werkzeug ablaufende Span steht durch den Verformungsvorgang unter hohem Druck und übt auf die Berührungsstelle eine starke Flächenpressung aus. Dadurch ist auch die Reibung an der Werkzeugfläche sehr hoch; es entstehen durch die zum Zerspanen zu leistende Arbeit extrem hohe Temperaturen, die ohne Ableitung schnell zu einem Verschleiß infolge Verschweißungen der Werkzeuge führen kann. Die Quelle aller Verschleißprobleme ist letztlich die Hitze; die Auswirkung auf den Werkzeugverschleiß ist so gravierend, dass schon geringe Absenkungen der Temperaturen im Zerspanungsbereich genügen, um die Werkzeugstandzeit zu erhöhen.