TRGS 401 - TR Gefahrstoffe 401

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Anhang 5 TRGS 401 - Beispiele für technische und organisatorische Schutzmaßnahmen zur Verhinderung oder Minimierung des Hautkontaktes

ArbeitsverfahrenBrancheTechnische/organisatorische Lösung
ReinigungAllgemeinArbeitsplätze und Arbeitsbereiche, in welchen mit einer Freisetzung von oder Verunreinigung mit hautgefährdenden oder hautresorptiven Gefahrstoffen gerechnet werden muss (z. B. Eingabe- und Abfüllstellen, Wiege- und Mischarbeitsplätze, Lagerräume) sind so zu gestalten, dass sie leicht gereinigt werden können. Es sind geeignete Absorptionsmittel und/oder Industriestaubsauger mindestens Staubklasse M vorzuhalten und zu verwenden. Die Art der Reinigung, das/die Reinigungsmittel sowie das Reinigungsverfahren sind schriftlich festzulegen, z. B. in einer Arbeitsanweisung.
Druckindustrie: Offsetdruck, Tiefdruck, Siebdruck, Etikettendruck, FlexodruckVerwendung automatischer Anlagen, z. B. Zylinderwascheinrichtungen, Teilewaschanlagen, Siebwasch- und Entschichtungsanlagen (Substitution: geschlossene Verfahren)
Verschiedene IndustriebranchenReinigung von Sieben und Filtern durch automatisiertes Gegenspülen (anstatt manuelles Siebziehen und Reinigen)
AbfüllanlagenFass- und Flaschenreinigungsanlagen in vollautomatisierter, geschlossener Ausführung
Ein-/Ab-/ Umfüllen, Mischen/ Lagern von StoffenAllgemeinVerwendung von Stoffen und Gemischen in emissionsarmer Verwendungsform. Hierzu gehören: Pellets, Granulate, pastöse Massen, Lösungen, Portionsbeutel, Kunststoffummantelungen aber auch die Abgabe in verlorenen Verpackungen, die unmittelbar in den Verarbeitungsprozess eingebracht werden können. Zum Befüllen von Behältern mit Flüssigkeiten (Säuren, Laugen, Lösemittel) oder Feststoffen sollten möglichst geschlossene und/oder automatisierte Befüllsysteme verwendet werden (Fasskippvorrichtungen statt Fasspumpen, geschlossene Dosierschnecken, Zellenradschleusen, pneumatische Fördereinrichtungen, Betreiben von Sackaufreißmaschinen in einer Schleuse, automatisierte Sackabfüllung durch z. B. automatisches Entnehmen von Kunststoffsäcken von einer Folienrolle, Befüllung, Zuschweißen, Stapeln). Bei Teilmengenentnahme sind wieder verschließbare Behälter einzusetzen. Unmittelbar nach Gebrauch sind die Behälter erneut dicht zu schließen. Das Entleeren von Feststoffen aus Bigbags hat mit einem speziell abgedichteten Andocksystem zu erfolgen. Produktreste auf dem Gebinde sind zu vermeiden, gegebenenfalls hat die Reinigung an der Entnahmestelle zu erfolgen. In Lagerräumen sind keine Abfüll-, Umfüll- und ähnliche Tätigkeiten zu verrichten. Muss aus betrieblichen Gründen davon abgewichen werden, sind Schutzmaßnahmen zu treffen (siehe Befüllsysteme).
AllgemeinVerdünnung von Konzentraten bzw. Herstellung von Anwendungslösungen unter Verwendung von Dosiergeräten, produktintegrierte Dosierhilfen, selbstauflösende Portionspackungen
Apotheken, Arzt-/ TierarztpraxenVerwendung sicherer Überleitungssysteme mit Druckausgleich bei der Zubereitung von Arzneimitteln
GesundheitsdienstVerwendung von Tablettenteilern, geschlossenen Tablettenmörsern, Tablet-tenteilbeutel, Tablettenformen, die keine Teilung erfordern, orale Tropfenverabreichung
Gesundheitsdienst, GebäudereinigungBei der Flächendesinfektion: Verwendung von Handgeräten (z. B. Wischgestell), Wischmopp-Pressen und -abstreifer, Desinfektions-kammern (z. B. für Betten), ausgerüsteten Desinfektionstüchern
GesundheitsdienstBei der Instrumentendesinfektion: Verwendung von thermischen Verfahren, automatisierten Verfahren (z. B. in abgesaugten Reinigungs- und Desinfektionsgeräten), Greifzangen bzw. Einlegekörben in Tauchbecken/Nassablagen
ApothekenVerwendung von Rührsystemen, bei denen das Mischgefäß zugleich das Abgabegefäß ist, für die Individualrezeptur von Salben
FriseurhandwerkVerwendung von Portionsspendern und geeigneten Behältnissen zur Verdünnung von Konzentraten
Baugewerbe, ElektroindustrieBereitstellung von Mehrkomponenten-Beschichtungen und Klebstoffen in Kombinationsgebinden anstatt in getrennten Gebinden, Verwendung von Mehrkammerbeuteln
LaborBenutzung von Pipettierhilfen und "Dispensern" für Laborflaschen
LaborHandhabung besonders gefährlicher Stoffe in einer Glove Box
LaborZur Vermeidung von Überfüllungen Gefäße und Behälter mit Füllstandsanzeigen benutzen.
LaborAufbewahrung von chemischen Stoffen im Labor in dicht schließenden Gewindeflaschen (anstatt Schliffflaschen mit Glas-, Kork- oder Gummistopfen)
LaborProbenahmesysteme in geschlossener Bauweise (anstatt offener Probenahmehähne, Schöpfbecher usw.), z. B. Verwendung von Probefläschchen mit Gummiseptum, Einspritzen der flüssigen Probe mittels Kanüle, gegebenenfalls zusätzlich innerhalb eines geschlossenen Kastens (gegebenenfalls mit Absaugung)
ProzesssteuerungChemische IndustrieOnlinemessungen zur Qualitätsüberwachung statt manuelle Probenahmen
Spezielle ArbeitsverfahrenMalen/LackierenAutomatisierte Farbmischanlage
Druckindustrie RotationsdruckprozesseEinsatz einer automatischen Farbversorgung
Druckindustrie OffsetdruckVerwendung einer automatisierten Feuchtmitteldosierstation zur Anmischung und Dosierung des Feuchtmittels
Druckindustrie BuchbindereiVerwendung von geschlossenen Düsenbeleimsystemen bei der Verarbeitung von PUR-Klebstoffen
Druckindustrie BuchbindereiVerwendung von beschichteten Klebstoffbecken und beschichteten Walzen bei Walzenleimwerken
GalvanikEinsatz von Netzmitteln bei Elektrolyten in der Oberflächenbehandlung sowie Verwendung fertig angesetzter Elektrolyte
DentaltechnikVerwendung von flusssäurehaltigen Gelen anstatt von Flusssäure
LeiterplattenfertigungVerwenden von Festklebern anstatt von pastösen Klebern
Malen/LackierenBeschichtungen mit Auftraggeräten/Kalandern (anstatt manuellem Bestreichen)
Malen/LackierenElektrostatisches Pulverbeschichten (anstatt manuellem Auftragen/Versprühen lösemittelhaltiger Lacke)
Malen/LackierenLackierung in Spritzkabinen mit wirksamer Absaugung
Malen/LackierenTauchbäder mit automatischem Hebezeug und Abtropfmöglichkeit
Malen/LackierenVerwendung von Adhäsionsklebern mit Trennfolie
Malen/LackierenAuftragen von Beschichtungen mit Rollen mit großem Durchmesser, um die Rollgeschwindigkeit und damit die Gefahr des Verspritzens zu minimieren
BaugewerbeVerwendung industriell vorgefertigter Bauelemente (anstatt konventionellem Mauern)
BaugewerbeAbziehen von Silikonfugen mit Werkzeug statt mit dem Finger
MetallbearbeitungEinsatz von gekapselten Maschinen bei der Metallbearbeitung (anstatt offener Maschinen mit möglichem direkten Kontakt zu Kühlschmierstoffen) Herstellung von GFK-Bauteilen mittels Resin Transfer Moulding (RTM-Verfahren), anstatt manuellem Laminieren
MetallverarbeitungAutomatisierte Lötstationen (anstatt manuellem Löten)
MetallbearbeitungSollwertüberwachung bei wassergemischten Kühlschmierstoffen (z. B. Konzentration, pH-Wert, wahrnehmbare Veränderungen) und entsprechende Maßnahmen
MetallbearbeitungMinimalmengenschmierung anstelle von Kühlschmierstoff-Umlaufsystemen
MetallverarbeitungAutomatisierte Klebeverfahren (Roboter) in der Automobilproduktion
PathologieVerwendung automatisierter Färbestraßen
PathologieVerwendung spezieller Objektträgerhalter bei der manuellen Färbung
PathologieAutomatisiertes Abpumpen und Befüllen von Geräten (z. B. Entwässerungsautomaten)
PathologieVerzicht auf Xylol bei der Entwässerung kleiner Proben
PathologieVerwendung xylolfreier Produkte beim Eindecken
SonstigesInspektionssysteme mittels ferngesteuerter Sonden (anstatt Einsteigen oder Demontage von Leitungen, Kanälen und Behältern)
SchädlingsbekämpfungVerwendung von Sachets (Pasten, Blöcke in Papier), Gelkartuschen und -pistolen, Köderboxen (für Schadnager), Köderdosen (für Insekten) sowie verzögert zündende Gaskartuschen