DGUV Information 202-116 - Einsatz von Schulgesundheitsfachkräften

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Abschnitt 6.2 - 6.2 Keine Schulentwicklung ohne Gesundheit

Die Schulentwicklungsprozesse in der Schule erfolgen planvoll und regelmäßig. Sie werden durch die Schulaufsicht nach landesspezifischen Vorgaben begleitet und unterstützt. Bei einem genauen Blick des unter 6.1 dargestellten Referenzrahmens wird deutlich, dass viele der dort genannten Items ebenso wie die Items im Qualitätsrahmen "Gute gesunde Schule" gesundheitsrelevant sind. Einige Beispiele sollen dies verdeutlichen:

Erwartete Ergebnisse und Wirkungen

Im Rahmen des Fachunterrichts Biologie werden verschiedene Inhaltsfelder unterrichtet, bei denen die Schulgesundheitsfachkraft sinnvoll unterstützen kann, bespielsweise bei der Organspende, der Ersten Hilfe oder Sexualerziehung.

Lern- und Bildungsangebote

Die Schulgesundheitsfachkraft kann eigene Lern- und Bildungsangebote im AG-Bereich oder als Projekt bereitstellen. Dies kann zum Beispiel eine Erste-Hilfe-Schulung für Schülerinnen und Schüler sein, sofern sie über eine Ausbildereignung  10 verfügt. Eine Auflistung der in Hessen am häufigsten durchgeführten Projekte befindet sich in der Anlage.

Schülerorientierung und Umgang mit Heterogenität

Schülerinnen und Schüler mit Behinderung oder einer chronischen Erkrankung bedürfen besonderer Unterstützung, damit sie barrierefrei am schulischen Leben teilhaben können. Mit ihren Aktivitäten kann die Schulgesundheitsfachkraft aktiv Teilhabe befördern.

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Abb. 1
Referenzrahmen Schulqualität NRW (Quelle: https://www.schulentwicklung.nrw.de/unterstuetzungsportal/index.php)

Gesundheit und Bewegung

Hier geht es um eine der Kernaufgaben der schulischen Gesundheitsförderung. Die Schulgesundheitsfachkraft unterstützt die Schulgemeinde, insbesondere die Sportlehrkräfte bei der Analyse des Ist-Zustandes (z. B. der gesundheitlichen Bedarfe oder der gewünschten Angebote) und bei der Bereitstellung geeigneter Angebote und Rahmenbedingungen (z. B. durch ihre Kontakte in den rehabilitativen Bereich). Dabei kommt ihr zugute, dass sie die gesamte Schülerschaft im Blick hat. Die Schulgesundheitsfachkraft kann Teilhabemöglichkeiten von chronisch kranken Schülerinnen und Schülern an Bewegungs- und Sportangeboten verbessern.

Gestaltung des Schulgebäudes und -geländes

Die Schulgesundheitsfachkraft kennt die Unfallgefahren im Schulgebäude oder auf dem Schulgelände, sofern sie in die Erstversorgung eingebunden ist. Sie setzt sich deshalb für die Beseitigung der Gefahren ein, achtet aber zusätzlich auch darauf, dass für die Schulgemeinde gesunde örtliche Rahmenbedingungen vorhanden sind. Dabei übernimmt sie nicht die Pflichtaufgaben der oder des schulischen Sicherheitsbeauftragten, sie unterstützt und entlastet die verantwortliche Person, steuert ihre Ideen und Erkenntnisse bei und trägt so zu einer erhöhten schulischen Sicherheit bei.

Dies sind nur einige Beispiele für die notwendige Einbindung der Schulgesundheitsfachkraft in die Entwicklung der Schulqualität. Auch wenn sich die Strukturen und Begrifflichkeiten der Referenzrahmen "Schulqualität" der Länder unterscheiden, sind die Handlungs- und Einbindungsmöglichkeiten der Schulgesundheitsfachkräfte vergleichbar und vielfältig. Die Schulgesundheitsfachkräfte tragen damit aktiv und messbar zur Schulqualität bei.  11

Deshalb ist eine enge Einbindung in die Strukturen und Schulentwicklungsprozesse mitentscheidend, wenn die Fachkräfte erfolgreich arbeiten sollen.

Konkrete Vorgaben zur Ausbildereignung sind nachzulesen in dem DGUV Grundsatz 304-001 "Ermächtigung von Stellen für die Aus- und Fortbildung in Erster Hilfe".

Das Land Hessen hat mit dem Landesprogramm Schule & Gesundheit Kriterien der Gesundheitsförderung in Bezug auf den Hessischen Referenzrahmen Schulqualität (HRS) definiert und zertifiziert Schulen auf dieser Basis, https://kultusministerium.hessen.de/foerderangebote/schuleund-gesundheit/zertifizierung-von-schule-als-gesundheitsfoerdernde-schulen.