Abschnitt 4 - 4 Analyseverfahren in Prozessschritten
Prozessschritt und Leitfragen | Ziele des Prozessschritts | Indikator Verfahren | Kurzbeschreibung | Mögliche Datenquellen, Beispiele, weiterführende Informationen |
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Gesundheitspolitik: Orientierung und Sensibilisierung | ||||
Soll das Thema "Gesundheit im Betrieb" aufgegriffen werden? | Informationsgewinnung allgemein und zur Prozessgestaltung | Verfahren: Klärungsgespräch (Auftragsklärung), Orientierungsworkshop | Leitung klärt mit Expertinnen/Experten die Frage, ob eine Initiative in Richtung eines Managements für Sicherheit und Gesundheit gestartet werden soll. Mögliche Fragen:
| Öffentliche Medien, Unfallversicherung, Krankenversicherung, Rentenversicherung; Bundesministerium des Inneren: www.orghandbuch.de |
Welchen Stellenwert hat das Thema für verschiedene Interessensgruppen? Wie können diese für das Thema gewonnen werden? | Relevanz für das eigene Unternehmen ermitteln | Verfahren: Interessensgruppen analysieren (Stakeholderanalyse) | Welche relevanten Akteurs- und Interessensgruppen müssen berücksichtigt bzw. einbezogen werden, damit die Gesundheit im Betrieb erfolgreich eingeführt und umgesetzt werden kann? z. B. Personalabteilung, Betriebsarzt/-ärztin, Fach-kraft für Arbeitssicherheit, Interessenvertretung, Unfallversicherungsträger, Krankenkassen, Rentenversicherung, Schwerbehindertenvertretung; Beschäftigte, insbesondere besondere Personengruppen Mögliche Fragen:
| www.orghandbuch.de |
Zielfindung | ||||
Was soll mit einem Management für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit erreicht werden? | Klarheit über die Ausrichtung des Managements für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit | Verfahren: Moderierter Workshop zur Strategie des Managements für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit | Moderiertes Verfahren, bei dem ausgehend von der aktuellen Situation Ziele gesetzt und Kriterien für deren Erreichen definiert werden. Teilnehmende: Geschäftsführung / Unternehmensleitung, Führungskräfte, Interessenvertretungen, ggf. fachkundige Personen Mögliche Fragen:
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Sicherheit für die Ableitung und Evaluation der Maßnahmen geben (Ressourcen) | Verfahren: SWOT-Analyse | Methode, die sich zur organisations- bzw. teaminternen systematischen Situationsanalyse und Problemlösung eignet. Mögliche Fragen:
| www.bmfsfj.de Qs 19 - Leitfaden für Selbstevaluation und Qualitätssicherung www.orghandbuch.de SWOT-Analyse | |
Strukturen und Ressourcen: Rahmenbedingungen setzen | ||||
Welche Ressourcen und Strukturen sind vorhanden bzw. werden gebraucht? Welche organisationalen Strukturen müssen geschaffen werden? | Strukturelle Voraussetzungen zur Umsetzung des Managements für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit schaffen | Verfahren: Moderierter Workshop zur Ressourcenplanung, Checklisten | Moderiertes Verfahren, bei dem beteiligungsorientiert strukturelle und organisationale
Rahmenbedingungen festgelegt werden. Teilnehmende: Geschäftsführung/Unternehmensleitung, Führungskräfte, Interessenvertretungen, ggf. fachkundige Personen Mögliche Fragen:
Mögliche Fragen:
| www.gda-orgacheck.de |
Analyse: Sichtung vorhandener Informationen/Daten | ||||
Welche tätigkeitsbezogenen Gefährdungen und Belastungen gibt es und welche Maßnahmen wurden daraus abgeleitet? | Belastungsschwerpunkte aufdecken, Integration der Gefährdungsbeurteilung in das Management für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit | Verfahren: Gefährdungsbeurteilung | Die Gefährdungsbeurteilung ist ein systematischer Prozess. Dabei werden Gefährdungen ermittelt, denen Beschäftigte in verschiedenen Bereichen bei der Ausübung ihrer beruflichen Tätigkeit ausgesetzt sind. Teilnehmende: Geschäftsführung bzw. Beauftragte, Betriebsarzt/-ärztin, Fachkräfte für Arbeitssicherheit, Interessenvertretung Mögliche Frage:
| www.gefaehrdungsbeurteilung.de www.gda-psyche.de |
Welche für das Management für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit relevanten Informationen über besondere Personengruppen oder Belastungskonstellationen liegen vor? | Verfahren: Interview mit Expertinnen bzw. Experten (auch im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung) | Qualitatives Verfahren, bei dem Experten/Expertinnen (z. B. Schwerbehindertenvertretung, Suchtbeauftragte, Fachkraft für Arbeitssicherheit, Betriebsärzte bzw. -ärztinnen, BEM-Beauftragte, Interessenvertretung, Beschäftigte, Führungskräfte) zu einem bestimmten Themenfeld (z. B. Ergonomie bei Wartungsarbeiten, Einschränkungen gemäß Mutterschutzgesetz), mit Hilfe eines Interviewleitfadens befragt werden. Mögliche Fragen:
| z. B. Fachkundige Personen, Schwerbehindertenvertretung, Suchtbeauftragte, Fachkraft für Arbeitssicherheit, Interessenvertretung | |
In welchen Bereichen gibt es erhöhte zeitliche Arbeitsbelastung? | Soll/Ist-Abgleich vorhandener Informationen zur Arbeitszeit | Verfahren: Arbeitszeitanalyse | Auswertung der Arbeitszeitdaten in einem Betrieb: geleistete Arbeitsstunden im Vergleich zu den vorgesehenen Arbeitsstunden (Überstunden und Mehrarbeit), Arbeitszeitgestaltung/Schichtsystem, Einsatzplan, Pausengestaltung, Bereitschaftsdienst Durchführende: Personalabteilung bzw. Personalverantwortliche Mögliche Fragen:
| Personalabteilung (Arbeitszeiterfassung), Interessenvertretung (Dienstvereinbarung/Betriebsvereinbarung), Führungskräfte |
Sind organisationale Strukturen vorhanden, die für eine Passung von Person und Tätigkeit sorgen? | Soll/Ist-Abgleich der Eignung der Personen für ihre Tätigkeiten | Verfahren: Person-Environment Fit, Zielvereinbarungsgespräche | Unter Person-Environment Fit versteht man eine größtmögliche Passung zwischen Anforderung der Arbeit und Eignung der Person. Mögliche Fragen:
| Personalabteilung, Führungskräfte |
Ist das Unternehmen für die aktuell Beschäftigten attraktiv? | Aufdecken von Fluktuation und dahinterliegenden Gründen zur Berücksichtigung im Prozess des Managements für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit | Indikator: Fluktuationsrate Verfahren: Fluktuationsanalyse Austrittsgespräche | Fluktuation beinhaltet alle Abgänge von Mitarbeitenden. Aussagen über Mitarbeitendenbindung oder Beschäftigtenbindung sind nur bei Durchführung von Austrittsgesprächen möglich. Durchführende: Personalabteilung bzw. Führungskräfte Mögliche Fragen:
| Personalabteilung oder Führungskräfte |
Ist das Unternehmen für Bewerberinnen und Bewerber attraktiv? | Erkenntnisse zur Attraktivität des Unternehmens als Arbeitgeber | Indikatoren: Bewerbungsquote, Einstellungsquote, Initiativbewerbungen | Rückschlüsse auf die Attraktivität des Unternehmens sind möglich, neben dem Management für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit gibt es jedoch weitere Einflussgrößen (Branche, Region, Bezahlung) auf die Bewerbungsquote, welche die Aussagekraft der Quote beschränken. Mögliche Fragen:
| Personalabteilung bzw. Personalverantwortliche |
Wie ist das Fehlzeitengeschehen im Unternehmen? | Identifikation von Fehlzeitenhäufungen zum Erkennen von Zielgruppen | Indikator: Fehlzeiten/Krankenstand bzw. Gesundheitsquote Verfahren: Fehlzeitenanalyse Arbeitsunfähigkeitsanalyse | Methode zur Erfassung der Höhe des Krankenstandes und zur Analyse der Struktur von Fehlzeiten (u.a. Zahl der Langzeiterkrankungen). Mögliche Fragen:
| Personalabteilung |
Wie ist das Erkrankungsgeschehen bei verschiedenen Beschäftigtengruppen? | Identifikation von Fehlzeitenhäufungen zum Erkennen von Zielgruppen, möglichen arbeitsbedingten Erkrankungen und möglichen Handlungsschwerpunkten | Indikator: Diagnoseschwerpunkte Verfahren: Arbeitsunfähigkeitsanalyse, Gesundheitsbericht | Gesundheitsberichte werden unter bestimmten Rahmenbedingungen von den Krankenkassen
angeboten. Mögliche Fragen:
| Krankenkassen |
Welche individuellen Gesundheitsrisiken bestehen zusätzlich aus Sicht von internen und externen Fachleuten? | Identifikation von individuellen Gesundheitsrisiken | Indikator: Anzahl/Art der Gesundheitsvorsorge (z. B. Darmkrebsvorsorge, Grippeschutzimpfungen, Hautkrebsscreening) | Gesundheitsvorsorge dient der vorbeugenden Erhaltung der Arbeitsfähigkeit, der Sensibilisierung und Früherkennung von Erkrankungen. Mögliche Fragen:
| Steuerkreis, Interessenvertretung, Krankenkassen, Betriebsarzt/-ärztin, Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), Robert-Koch-Institut |
Führen die Arbeitsbedingungen zu Langzeit-arbeitsunfähigkeiten? | Erkenntnisse über Arbeitsbedingungen und Akzeptanz des Betrieblichen Eingliederungsmanagements (BEM) | Indikator: BEM-Fälle Verfahren: Qualitative und quantitative Analyse der BEM-Fälle | BEM-Fälle werden hinsichtlich Arbeitsbereich und gesundheitsgefährdenden Arbeitsbedingungen analysiert. Mögliche Fragen:
| BEM-Beauftragte, Führungskräfte, Personalabteilung bzw. Personalverantwortliche, Interessenvertretung, Betriebsärztinnen und -ärzte Leitfaden zum Betrieblichen Eingliederungsmanagement (http://publikationen.dguv.de) |
Gibt es erhöhte Gesundheitsgefahren bei bestimmten Tätigkeiten? | Erkenntnisse über spezielle arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren und Beanspruchungsfolgen | Verfahren: Ergebnis aus der Gefährdungs- und Belastungsbeurteilung Indikatoren: Anzahl und Art der arbeitsmedizinischen Vorsorgen | Im Rahmen arbeitsmedizinischer Aufklärung und Beratung der Beschäftigten (ArbMedVV) können Rückschlüsse auf die Wechselwirkungen zwischen tätigkeitsbezogenen Belastungen und individueller Gesundheit gezogen werden. Diese können Hinweise auf allgemeine Gestaltungserfordernisse geben. Mögliche Fragen:
| Betriebsarzt/-ärztin |
Wie hoch ist das Arbeitsunfallrisiko? Wie viele Verdachtsanzeigen auf Berufskrankheiten gibt es? | Erkenntnis über Gefährdungsschwerpunkte | Indikator: Verbandbucheintragungen, Unfallstatistik Unfallquoten, Tausend-Mann-Quote, unfallbedingte Arbeitszeitausfälle (Lost Time Injuries (LTIs), Arbeitsausfalltage (Lost Workday Case LWC), Beinahe-Unfälle, Erste-Hilfe-Leistungen, Anzeigen auf Verdacht von Berufskrankheiten Verfahren: Analyse des Arbeitsunfall- und Berufskrankheitengeschehens (inkl. Beinahe-Unfälle, Erste Hilfe) | Unfallquoten dienen der Beurteilung der durchschnittlichen Unfallhäufigkeit bezogen auf die geleistete Arbeitszeit (Arbeitsunfälle je 1 Millionen Arbeitsstunden) bzw. bezogen auf die Anzahl der Vollarbeiter (Arbeitsunfälle je 1.000 Vollarbeiter) Mögliche Fragen:
| Fachkraft für Arbeitssicherheit, Betriebsarzt/-ärztin, Personalabteilung; www.dguv.de Arbeitsunfallgeschehen |
Wie ist die Personalstruktur/Altersstruktur? | Ermittlung der Zielgruppen/Personengruppen, an die sich die Maßnahmen und Angebote des Managements für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit richten | Indikatoren: Altersstruktur, Genderverhältnis, Berufsgruppen, Qualifikation, Hierarchie Verfahren: Personalstrukturanalyse | Durch eine Personalstrukturanalyse/Altersstrukturanalyse ermittelt ein Unternehmen, wie sich die Belegschaft zusammensetzt. Ausgangsbasis sind ausdifferenzierte Alterskohorten (z. B. nach Gender, Beschäftigungsform, Organisationseinheit, aktuellen und zukünftigen Aufgabenfeldern, Berufsgruppe, Qualifikation, Hierarchieebene etc.). Die Altersstrukturanalyse ist ein Teil der Personalstrukturanalyse, die nur die Altersverteilung betrachtet. Mögliche Fragen:
| Personalabteilung; www.inqa.de |
Welchen betrieblichen und außerbetrieblichen Belastungen und problematischen Lebenssituationen sind die Beschäftigten ausgesetzt? | Erkenntnis über Beratungsanlässe der Mitarbeitenden, um Rückschlüsse für das Management für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit zu ziehen | Indikator: Inanspruchnahmen von Sozialberatungsdienstleistungen | Qualitative und quantitative Auswertung der Inanspruchnahme von psychosozialen Diensten (z. B. Employee Assistance Program (EAP), Suchtberatung, Konfliktberatung, Mediation). Sie liefert Erkenntnisse über Anlässe, Häufigkeit und Dauer von Beratungen sowie der Zufriedenheit mit der Beratung. Mögliche Fragen:
| Personalabteilung, Sozialberatung |
Wirken sich die Belastungen auf die Produktivität aus? | Erkenntnis über Belastungsschwerpunkte, die sich auf die Produktivität auswirken | Indikator: Produktivitätskennzahlen Verfahren: KVP (kontinuierlicher Verbesserungsprozess), TQM (Total Quality Management) etc. | Quantitative Auswertung der Ergebnisse im Bereich Qualität und Produktivität, wie z. B. Stückzahl, Standzeiten, Laufzeiten, Fehlerquote, Ausschussquote, Reklamationsrate, Kundenzufriedenheit Mögliche Fragen:
| Betriebs-/Unternehmensleitung; DIN ISO 45001 2018-06 |
Wie werden die Arbeitsbedingungen von den Beschäftigten wahrgenommen? | Erkennen von Belastungsschwerpunkten | Indikator: Arbeitszufriedenheit Verfahren: Mitarbeitenden-/Beschäftigtenbefragung | Arbeitszufriedenheit wirkt sich auf die Gesundheit und die Leistungsbereitschaft aus. Sie ist im hohen Maße von der Gestaltung der Arbeitsbedingungen abhängig:
| Personalabteilung, Interessenvertretung |
Identifizieren sich die Beschäftigten mit ihrem Unternehmen? | Erkennen von Passung der Arbeit zu persönlichen Voraussetzungen, um Rückschlüsse für das Management für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit zu ziehen | Indikator: Identifikation der Beschäftigten, Employer Branding, Organizational citizenship behavior, Commitment Verfahren: Kann durch qualitative und quantitative Methoden erfasst werden | Commitment ist die positive emotionale Bindung einer/eines Beschäftigten an ein Unternehmen. Kennzeichnend sind ein hohes Zugehörigkeits- und Verbundenheitsgefühl mit dem Unternehmen und dessen Werten, Normen und Zielen. Mögliche Fragen:
| Personalabteilung, Personalentwicklung |
Analyse: Zwischenbilanz und tiefergehende Analysen | ||||
Haben wir ausreichend Analysematerial, um passende Maßnahmen zu entwickeln? | Bewertung vorhandener Informationen, Interventionsansätze erkennen, Entscheidung über weitere Analyseschritte | Verfahren: Dokumentenanalyse durch Beauftragte oder Arbeitsgruppe | Hier werden alle Daten durch den Steuerkreis zusammengeführt, bewertet und priorisiert. In der Folge wird entschieden, ob und wenn ja welche weiteren Analyseschritte erforderlich sind. Mögliche Fragen:
| Steuerkreis; Methodenkoffer Evaluation: https://uv-net.dguv.de Webcode: u811587 |
Brauchen wir noch weitere Informationen über Beschäftigtengruppen oder spezifische Fragestellungen im Unternehmen? | Ableitung zielgruppenspezifischer Maßnahmen | Verfahren: Mitarbeitenden-/Beschäftigtenbefragung (auch im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung) | Subjektiv-quantitatives Verfahren, das die Einstellungen, Meinungen, Erwartungen oder Bedürfnisse der Beschäftigten bezüglich ihrer Arbeitssituation systematisch durch standardisierte Fragebögen erfasst. Mögliche Fragen:
| Beschäftigte |
Brauchen wir noch weitere Informationen über spezifische Tätigkeiten im Unternehmen? | Ableitung tätigkeitsspezifischer Maßnahmen | Verfahren: Beobachtung/Beobachtungsinterview (auch im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung) | Qualitatives Verfahren, bei dem eine bzw. mehrere geschulte Personen die Arbeitsbelastungen/Tätigkeiten in einem bestimmten Bereich auf Basis ihrer Beobachtung beurteilen (Kurzinterviews mit den Beschäftigten ergänzen dieses Verfahren oftmals). Mögliche Fragen:
| Beschäftigte; www.INQA.de Leitfaden Screening Gesundes Arbeiten (SGA) |
Brauchen wir noch weitere Informationen über spezielle Arbeitsplätze und Bereiche im Unternehmen? | Sichere und gesundheitsgerechte Arbeitsplatzgestaltung | Verfahren: Arbeitsplatzbegehung (auch im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung) |
| Beschäftigte, Fachkraft für Arbeitssicherheit, Ergonomie-Beratungsstellen, Betriebsärzte bzw. -ärztinnen, Interessenvertretung; www.gda-orgacheck.de www.gda-portal.de Leitlinie Organisation des betrieblichen Arbeitsschutzes www.inqa.de Moderierte Gefährdungsbeurteilung |
Analyse: Kombinierte Verfahren mit Maßnahmenableitung | ||||
Welche Maßnahmen sind aus Sicht der Beschäftigten bei welchen Belastungen sinnvoll? | Interventionsansätze erkennen, Maßnahmenableitung, Partizipation | Verfahren: Moderierter Workshop (auch im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung) | Subjektiv-qualitatives Verfahren, bei dem die Beschäftigten allein oder gemeinsam mit Führungskräften oder mit fachkundigen Expertinnen und Experten (ggf. mit externer Moderation) die Belastungen der Arbeit im betrachteten Bereich beschreiben, beurteilen und passende Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen ableiten. Mögliche Fragen:
| Beschäftigte, Interessenvertretung, Führungskräfte |
Welche Maßnahmen sind aus Sicht der Beschäftigten bei aktuell wahrgenommenen Belastungen sinnvoll? | Interventionsansätze erkennen, Maßnahmenableitung, Partizipation, Kulturentwicklung | Verfahren: Gesundheitswerkstatt, Gesundheitszirkel, Ideentreffen, kommmitmensch-Dialoge | Subjektiv-qualitatives Verfahren, bei dem sich Beschäftigte eines Betriebs regelmäßig über einen festgelegten Zeitraum treffen (ggf. mit externer Moderation), um sicherheits- bzw. gesundheitsrelevante Themen des Arbeitsalltags zusammen zu tragen, zu diskutieren und Lösungen zu erarbeiten. Die immer wiederkehrende Beschäftigung führt zu einer erhöhten Aufmerksamkeit auf Gesundheitsthemen und befördert die Entwicklung einer Präventionskultur. Mögliche Fragen:
| Beschäftigte, Interessenvertretung, Führungskräfte; http://www.infoline-gesundheitsfoerderung.de Instrumente http://publikationen.dguv.de DGUV Information 206-007 "So geht’s mit Ideentreffen" www.kommmitmensch.de |
Maßnahmenableitung und -festlegung | ||||
Welche Maßnahmen verbessern die Arbeitsbedingungen auf Basis der erhobenen Daten und Informationen? | Ideen kreieren, Alternativen abwägen, Pro und Kontra abschätzen, Maßnahmen festlegen | Verfahren: Moderierter Maßnahmenworkshop (auch im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung) | Verfahren, bei dem die Projektgruppe, der Steuerkreis oder die Führungskräfte gemeinsam mit ihren Beschäftigten (ggf. mit externer Moderation) auf Basis der vorliegenden Erkenntnisse Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen ableiten. Kriterien für die Festlegung von Maßnahmen können sein:
| Steuerkreis, Führungskräfte, Beschäftigte, Interessenvertretung |
Evaluation | ||||
Wie ist das Management für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit im Unternehmen organisiert? (Strukturen) | Beurteilung, ob der Steuerkreis arbeitsfähig ist/alle wichtigen Akteure und Akteurinnen eingebunden sind | Moderierter Evaluations-/Bilanzierungsworkshop | Verfahren, bei dem der Steuerkreis ggf. mit Unterstützung durch externe Moderation die Funktionalität und Arbeitsfähigkeit der Strukturen überprüft: Wie schätzen Sie die strukturellen Rahmenbedingungen ein? Kriterien:
| Steuerkreis, ggf. externe Beratung |
Passen die Maßnahmen? | Erkenntnisse über die Passung der Maßnahmen zur Abänderung, Verbesserung der Maßnahmen | Verfahren: Befragung von Beschäftigten und Führungskräften ( z. B. Feedbackbogen), Gruppendiskussion, Feedbackrunde | Mittels telefonischer, schriftlicher, mündlicher Befragungen einer Stichprobe, aller Teilnehmenden oder aller Beschäftigten können Erkenntnisse
Die Interessenvertretung ist zu beteiligen. | Beschäftigte, Führungskräfte, Zielgruppe der Maßnahmen www.orghandbuch.de |
Diskussionsrunden mit Expertinnen bzw. Experten, Fokusgruppen, Zielgruppen oder Besprechungen nutzen, um zu einer Maßnahme, einem Prozess, einem angestrebten Ziel Rückmeldungen (besser - gleich - schlechter) zu erhalten. | DGUV - UV-Net Methodenkoffer Evaluation: https://uv-net.dguv.de Webcode: u811587 | |||
Indikator: Inanspruchnahmequote, Beteiligungsquote an Maßnahmen und Aktivitäten, Empfehlungsquote | Quantitative Auswertung der Beteiligung an angebotenen Maßnahmen und Aktivitäten im Betrieb, um Vergleiche zwischen Abteilungen, Betriebsstätten, Tätigkeitsbereichen und/oder Erhebungszeitpunkten (z. B. Vorher-Nachher) durchzuführen. | |||
Wie wird die Maßnahme bewertet? | Erkenntnisse über die Akzeptanz und Attraktivität der Maßnahmen | Verfahren: Visualisierungsmethoden, Stimmungsbarometer, Wandzeitung, Zettelkasten) | Metaplanwände, Flipcharts werden an zentralen Punkten zur Bewertung durch alle Beschäftigten aufgestellt, um eine Rückmeldung zu einer Maßnahme, einem Prozess, einem angestrebten Ziel zu erhalten. | Beschäftigte, Führungskräfte, Zielgruppe der Maßnahmen; Bundeszentrale für politische Bildung: www.bpb.de Stimmungsbarometer |
Indikator: Beteiligungsquote, Rückmeldequalität | Auswertung der Rückmeldungen von Teilnehmenden hinsichtlich Attraktivität und Akzeptanz. | |||
Sind die Maßnahmen wirksam? | Beurteilung des Zielerreichungsgrads | Indikatoren: Siehe unter Zielfindung | Mögliche Fragen:
| Steuerkreis, ggf. externe Beratung |
Wie sind die Prozesse gestaltet? | Verbesserungsmöglichkeiten in der Umsetzung erkennen | Verfahren: Moderierter Evaluationsworkshop, Experteninterview, Mitarbeitenden-/Beschäftigtenbefragung, Dokumentenanalyse | Wie schätzen Sie die Prozesse ein? Kriterien:
| Steuerkreis, ggf. externe Beratung Methodenkoffer SG Evaluation: https://uv-net.dguv.de Webcode: u811587 www.orghandbuch.de Dokumentenanalyse |
Welche Ergebnisse konnten erzielt werden? | Erkenntnisse über Ausmaß und Grad der Zielerreichung | Verfahren: Moderierter Evaluationsworkshop, Experteninterview, Mitarbeitenden-/Beschäftigtenbefragung | Die Vorbereitung zur Anpassung und Weiterentwicklung des Managements für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit erfolgt über den Grad der Zielerreichung und eine Kosten-Nutzen-Abwägung. Mögliche Fragen:
| Steuerkreis, ggf. externe Beratung; www.orghandbuch.de |
Wie können das Management für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit und die Maßnahmen im Hinblick auf die Strukturen, Prozesse und/oder Ergebnisse bewertet werden? | Kontinuierliche Verbesserung des Managements für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit durch Rückkopplung an zuvor gesetzte Ziele | Verfahren: Moderierter Evaluationsworkshop (auch im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung), Checklisten | Verfahren, bei dem der Steuerkreis ggf. mit Unternehmensleitung/Geschäftsführung die Wirksamkeit der bisherigen Aktivtäten bewertet, eine Bilanzierung des Prozesses (Kosten/Nutzen-Abwägung) vornimmt und für die Nachhaltigkeit der Strategie durch kontinuierliche Anpassung sorgt. Mögliche Fragen:
| Steuerkreis, ggf. externe Beratung; Leitpapier zur Evaluation: https://uv-net.dguv.de Webcode: u811587 |
Wie lassen sich Prozesse des Managements für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit verbessern? | Beobachtung und Steuerung von Indikatoren | Verfahren: Balanced Scorecard Kennzahlensysteme | Die Balanced Score Card ist ein Instrument zur mehrdimensionalen Steuerung und Leistungsmessung (personen-, struktur-, prozessbezogen).
Hierzu werden finanzielle und nicht-finanzielle Kennzahlen verwendet. Die Dimensionen des Managements für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit können aus den Perspektiven Erfolg, Gesundheit/Beschwerden, Prozesse und Potenziale abgebildet werden. Sie werden zueinander ins Verhältnis gesetzt. Mögliche Fragen:
| Steuerkreis; www.orghandbuch.de Balanced Scorecard |
Wie kann ich die Führungsqualität beurteilen, wenn ich die Verbesserung derselben in meinem Zielen formuliert habe? | Wirksamkeit der Maßnahmen zur Führungskultur; Anpassung des aus den Zielen des Managements für Sicherheit und Gesundheit basierenden Führungsleitbildes | Verfahren: 360 Grad Feedback, Führungskräfte-Cockpit |
| Führungskräfte |