DGUV Information 213-046 - Verarbeiten von Schaumstoffklebern

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Abschnitt 8.1 - 8.1 Ersatzstoffe/Ersatzverfahren

Es ist eine Ersatzstoffprüfung, zum Beispiel nach dem Spaltenmodell der TRGS 600 "Substitution", durchzuführen. Wenn keine Tätigkeiten mit giftigen, sehr giftigen, krebserzeugenden, erbgutverändernden oder fruchtbarkeitsgefährdenden Stoffen erfolgen, kann der Arbeitgeber die Entscheidung unter Berücksichtigung wirtschaftlicher Bewertungskriterien treffen. Die Ersatzlösung muss eingesetzt werden, wenn die entsprechend Anlage 3 der TRGS 600 geprüften betriebsbezogenen Faktoren im Wesentlichen positiv beeinflusst werden. Auch höhere Kosten einer Ersatzlösung können in Kauf genommen werden.

Folgende Alternativen zu lösemittelhaltigen Schaumstoffklebern stehen zur Verfügung und sind zu prüfen:

  • Auf dem Markt sind lösemittelarme/-freie Kleber für Schaumstoffe erhältlich, die alle technischen Spezifikationen erfüllen. Da sie u.a. aufgrund längerer Ablüftzeiten eine andere Arbeitsweise erfordern, bieten die Hersteller hierzu Hilfestellungen, z.B. in Form spezieller Schulungen an.

  • Bei der Verwendung selbstklebender Materialien beschränkt sich der Einsatz von Klebern auf das Verkleben von Stoßstellen. Dafür sind die vorgenannten lösemittelarmen/-freien Kleber besonders geeignet. Orientierende Messungen haben gezeigt, dass die Arbeitsplatzgrenzwerte dabei mit Sicherheit eingehalten sind. Selbstklebende Materialien sind daher bevorzugt einzusetzen.

    Die Anwendung selbstklebender Materialien bringt sowohl sicherheitstechnische als auch ökonomische Vorteile. Der Arbeitszeitgewinn (kein Einstreichen der Materialien und keine Ablüftzeit) kompensiert den um 10 bis 15 Prozent höheren Preis.

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Abb. 1 Verwendung selbstklebender Materialien - minimale Lösemittelexposition
  • Gel-Kleber (thixotrope Kleber) enthalten zwar ebenfalls Lösemittel, bieten aber Vorteile bei der Verarbeitung, z.B. geringere Gefahr eines Hautkontaktes sowie geringere Freisetzung von Lösemitteldämpfen.

  • Es ist zu prüfen, ob eine Vorfertigung bestimmter Teile in der Werkstatt unter stationären Bedingungen realisiert werden kann. Durch Anwendung von Absaugtechnik, Kleberpumpen usw. sind deutlich bessere Arbeitsbedingungen als vor Ort an den Montagearbeitsplätzen möglich.