Abschnitt C15 - C15 Sicherer Umgang mit Hebekissensystemen
Hebekissen sind pneumatisch betriebene Rettungsgeräte der Feuerwehr. Ihr Vorteil liegt in schneller Krafterzeugung bei leichter Handhabung. Sie können zur Rettung eingeklemmter Personen oder zur Schaffung von Rettungs- und Angriffswegen eingesetzt werden. Als Arbeitsmittel dienen Hebekissen zum Heben, Stützen oder Drücken von Lasten.
Diese Arbeitshilfe erläutert wichtige Regeln zum sicheren Umgang mit 15 Hebekissensystemen.
Hebekissen im Überblick
Unfallbeispiele:
Beim Anheben eines Fahrzeuges wurden zwei übereinander liegende Druckkissen eingesetzt. Dabei schnellte ein Kissen heraus und traf einen Feuerwehrmann.
Beim Anheben mittels Druckkissen rutschte die Last seitlich weg.
Gefährdungen:
Gefährdungen beim Umgang mit Hebekissen entstehen insbesondere durch
die Hebekissen, wenn
schadhafte Hebekissen eingesetzt werden, z.B. mit Rissen, Schnitten oder Einstichen,
sie an spitzen oder scharfkantigen Teilen eingesetzt werden,
sie unter Last herausgeschleudert werden können,
die Last, wenn
die Last nicht gegen Wegrutschen gesichert ist,
der Schwerpunkt der Last falsch abgeschätzt wurde und die Last kippen oder rollen kann,
die Last beim Hubvorgang nicht laufend unterbaut wird und zurückfallen kann,
das Einsatzumfeld, wenn
an Einsatzstellen durch Bodenunebenheiten, Gräben, Böschungen oder herumliegende Einsatzmittel die Trittsicherheit beeinträchtigt ist,
bei schlechter Sicht die Einsatzstellenbeleuchtung unzureichend ist.
Schutzziele:
Die Stellteile der Befehlseinrichtungen von Hebekissen sind so aufzustellen, dass die Feuerwehrangehörigen weder durch Tragmittel noch durch Lasten gefährdet werden.
Hebekissen sind so aufzustellen und zu benutzen, dass spitze oder scharfe Gegenstände sowie thermische Einwirkungen tragende Teile des Gerätes nicht beschädigen.
Weitere Informationen:
UVV "Feuerwehren" (GUV-V C53)
Grundsatz "Prüfgrundsätze für Ausrüstung und Geräte der Feuerwehr" (BGG/GUV-G 9102)
DIN EN 13 731 "Hebekissensysteme für Feuerwehr und Rettungsdienste"
Betriebsanleitungen der Hersteller
Alles im "Griff" - außerhalb des Gefahrenbereichs