DGUV Information 209-051 - Keimbelastung wassergemischter Kühlschmierstoffe

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Abschnitt 4.2 - 4.2 Beurteilung der Infektionsgefährdung

Eine Infektionsgefährdung geht vor allem von Bakterien aus; Schimmelpilze führen in der Regel nur bei einer stark geschwächten Immunabwehr zu Infektionen.

In wassergemischten Kühlschmierstoffen sind überwiegend weitverbreitet vorkommende Umweltkeime der Risikogruppe 1 und 2 nachweisbar. Auch wenn es sich bei der Risikogruppe 2 um Arten mit einem möglichen (potenziellen) Infektionsrisiko handelt, bedeutet dies nicht, dass es zwangsläufig auch zu einer Infektionskrankheit kommen muss.

Untersuchungen zeigten, dass die Konzentration von Bakterien in der Luft im Arbeitsbereich im Vergleich zur Außenluft durchschnittlich leicht erhöht ist (siehe Anhang 1). Da bislang keine gesundheitsbasierten Werte für die Konzentration von Bakterien in der Luft vorhanden sind, können nach derzeitigem Kenntnisstand keine Zusammenhänge zwischen Luftmesswerten und gesundheitlichen Beeinträchtigungen abgeleitet werden.

Vorliegende Grunderkrankungen, eine reduzierte Immunabwehr oder die Exposition gegenüber sehr hohen Bakterienkonzentrationen erhöhen das Risiko, an einer Infektion zu erkranken.

Vor allem bei Reinigungsarbeiten an Maschinenteilen und Anlagen können große Mengen an Bioaerosolen in die Atemluft gelangen.

Daher ist bei Reinigungsarbeiten, insbesondere mit Hochdruckreinigern, grundsätzlich auch mit einer erhöhten Exposition gegenüber potenziellen Infektionserregern zu rechnen.

Beruflich verursachte Infektionserkrankungen aufgrund von Tätigkeiten mit mikrobiell besiedelten Kühlschmierstoffen sind in der metallverarbeitenden Branche bislang nicht bekannt geworden. Auch für Nagel- und Hautpilzerkrankungen, die in diesem Zusammenhang als Einzelfälle in der Literatur beschrieben werden, konnte kein ursächlicher Zusammenhang mit der Tätigkeit festgestellt werden.