DGUV Information 208-018 - Stetigförderer für Schüttgut

Online-Shop für Schriften

Jetzt bei uns im Shop bestellen

Jetzt bestellen

Abschnitt 6.1 - 6 Explosionsschutz bei der Förderung brennbarer Schüttgüter
6.1 Grundlagen zu Staubexplosionen

Anorganische Stoffe (z. B. Korund, Kies, Ton, ...) sind in der Regel nicht brennbar oder explosionsfähig. Daher müssen für diese Art von Schüttgütern keine Brand- und Explosionsschutzmaßnahmen umgesetzt werden.

Bei der Förderung brennbarer Schüttgüter hingegen, wie z. B. Kohle, Braunkohle, organische Materialien (z. B. Lebens- und Futtermittel, Getreide, Holz(pellets), Torf ) und auch Metalle (z. B. Aluminium) ist nach § 6 GefStoffV zu ermitteln, inwieweit eine Brand- oder Explosionsgefahr besteht.

Grundsätzlich kann eine Staubexplosion auftreten, wenn brennbarer Staub durch Aufwirbeln mit Luft ein explosionsfähiges Staub-Luft-Gemisch bildet und dieses durch eine wirksame Zündquelle entzündet wird.

Diese drei Voraussetzungen für eine Explosion werden in dem Explosionsdreieck veranschaulicht (siehe Abbildung 38).

ccc_1651_as_40.jpg

Abb. 38
Explosionsdreieck

Zum Erkennen von Explosionsgefahren und zur Festlegung von Schutzmaßnahmen kann nach dem Ablaufschema aus der TRGS 720 "Gefährliche explosionsfähige Gemische - Allgemeines" vorgegangen werden.

Zunächst muss beurteilt werden, ob und mit welcher Wahrscheinlichkeit eine gefährliche explosionsfähige Atmosphäre auftreten kann.

Die Bildung explosionsfähiger Staub-Luft-Gemische kann auch bei Förderung gröberer Schüttgüter nicht ausgeschlossen werden, wenn das Schüttgut auch Staubbestandteile (d. h. Partikelgrößen <0,5 mm) in einer Menge oberhalb der unteren Explosionsgrenze (UEG) aufweisen kann. Dabei ist zu berücksichtigen, dass sich aufgrund von Abrieb Staubanteile während des Förderprozesses erhöhen können und sich Staubablagerungen in bestimmten Anlagenbereichen der Fördereinrichtung oder in deren Umgebung anreichern können. In geschlossenen Fördereinrichtungen oder in eingehausten oder teileingehausten Anlagenbereichen kann es zu einer Aufkonzentrierung von Staub-Luft-Gemischen kommen.