Abschnitt 5.2 - 5.2 Raumbedarf einer Dialyseeinrichtung
Behandlungsraum für Hämodialyse (HD)
Räume zur Heimdialyseausbildung (Peritonealdialyse)
Räume für Patienten und Patientinnen mit Infektionskrankheiten
Räume für Patienten und Patientinnen
Personalräume
Betriebstechnik
Räume zur Ver- und Entsorgung
Sekretariat/Verwaltung
Bild 13:
Pflegestützpunkt mit Sicht auf den Dialysebereich
Hinweise zur Gestaltung und Planung |
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1.
Behandlungsbereich Hämodialyse (HD)
Unabhängig von der Größe des Dialysezentrums ist eine ausreichende Fläche von 10 - 12 m2 pro Dialyseplatz zu berücksichtigen. Jeder Dialyseplatz sollte von drei Seiten ungehindert erreicht werden können und einen Abstand zum nächsten Dialyseplatz von mindestens 1,30 m aufweisen. Dies gewährleistet genügend Platz für den Patiententransfer (Krankentransport) und den Umgang mit den mobilen Dialysegeräten
Weitere Räume, die für den Behandlungsbereich der Hämodialyse zu berücksichtigen sind
Patientenüberwachungsraum/Patientenüberwachungsbereich
Untersuchungsraum
reiner Arbeitsraum
Raum für patientennahe Sofortdiagnostik
Raum zur Vor-und Zubereitung von Speisen
Bild 14:
Dialyseplätze der Hämodialyse
2.
Behandlungsbereich Peritonealdialyse (PD)
Trainings- und Behandlungsraum
Nassarbeitsraum/Ausgussraum
Dienstraum
3.
Behandlungsräume für Patienten und Patientinnen mit Infektionskrankheiten
Bei der Neuplanung einer Dialyseeinrichtung sind Behandlungsräume für infektiöse Patientinnen und Patienten einzuplanen.
Hepatitis-B-Virus (HBV) infektiöse Personen müssen, aufgrund des hohen Infektionsrisikos, räumlich und organisatorisch getrennt von anderen Patientinnen und Patienten behandelt werden.
Von chronisch mit HBV infizierten Dialysepatienten oder -patientinnen geht eine höhere Infektionsgefahr aus, als von zu behandelnden Personen mit HCV oder HIV. Dies begründet sich zum einen auf die 100 bis 1000fach höhere Viruslast und zum anderen durch die hohe Umweltresistenz des HBV Virus. Eingetrocknete, mit HBV Erregern behaftete Blutspritzer können noch nach einer Woche eine Infektion auslösen.61)
Hepatitis-C-Virus (HCV) infektiöse Patientinnen und Patienten müssen an für sie reservierten Maschinen behandelt werden, brauchen aber nicht räumlich oder zeitlich-organisatorisch von nicht infektiösen Patienten getrennt zu werden. Für zu Behandelnde mit dem HIV-Virus ist ebenso zu verfahren.
Auf die Empfehlungen der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Klinische Nephrologie wird verwiesen.
Bild 15:
Planungsbeispiel eines Dialysezentrums
4.
Räume für Patienten
Wartezonen/Aufenthaltsraum
Patientenumkleideräume und Patientengarderobe
Barrierefreie Toiletten
Barrierefreie Toiletten für infektiöse Patientinnen und Patienten
Verteilerküche mit Vorratslager
5.
Personalräume
Umkleideräume für ärztliches und pflegerisches Personal
Aufenthaltsraum
Personaltoiletten
6.
Betriebstechnik
Die dialysespezifischen Installationen müssen unter besonderer Berücksichtigung der hygienischen Anforderungen durchgeführt werden. Für nachfolgend aufgeführte Einrichtungen sind entsprechende Funktionsflächen vorzuhalten:
Raum zur Wasseraufbereitung
Raum für zentrale Konzentratversorgung
Raum für Medizintechnik, in dem Klein- und Sofortreparaturen durchgeführt werden
gegebenenfalls Raum für Notstromaggregat
ggf. Raum für allgemeine Haustechnik
7.
Räume zur Ver- und Entsorgung
Lagerräume für Sterilgut (Einwegmaterial)
Kleinmateriallager (zentral in der Dialyse)
Zentrales Wäschelager
Raum für Konzentrate und andere Flüssigkeiten
Abstellfläche für Geräte und Betten außerhalb der allgemeinen Behandlungs- und Verkehrsflächen
Abfallsammelstellen/Abfallsammelraum (je nach Entsorgungssystem)
unreiner Pflegearbeitsraum (Fäkalienspülraum/Entsorgungsraum)
Raum für Reinigungsutensilien/Putzmittelraum
Laborraum bzw. Laborarbeitsplatz
Verteilküche
8.
Verwaltungsbereich:
Büro
Arztdienstraum
Raum für die leitende Pflegekraft
Der auf Bild 16 als erhöhtes Podest ausgeführte Versorgungsplatz dient, neben der guten Einsehbarkeit aller Dialyseplätze, auch als zentraler Pflegearbeitsplatz. In der Rückwand sind Arbeitsplatten, Medikamentenkühlschrank und Apothekerschränke integriert, so dass über kurze Wege eine schnelle Patientenversorgung gewährleistet ist.
Bild 16:
Versorgungsplatz