DGUV Information 206-007 - So geht's mit Ideen-Treffen für Wirtschaft, Verwaltung und Handwerk Ihr Instrument für die Gefährdungsbeurteilung und vieles mehr

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Abschnitt 6.5 - 6.5 Sicherheit und Gesundheit gemeinsam leben - auf sich selbst und andere achten

Anlass

Sie wollen, dass alle in Ihrem Unternehmen Sicherheit und Gesundheit ernst nehmen? Sie wollen, dass alle im Team auf sich selbst und auf einander aufpassen? Dann ist es wichtig, an der Haltung zum Thema "Sicherheit und Gesundheit" zu arbeiten - die Einstellung, das Denken und Verhalten der Führungskräfte und Beschäftigten gemeinsam weiterzuentwickeln. Dies entlastet Sie und führt dazu, dass sich alle verantwortlich fühlen und gemeinsam, sicher und erfolgreich arbeiten.

Nutzen Sie die Ideen-Treffen als einen bekannten Rahmen. Investieren Sie Zeit, um eine gemeinsame Haltung der Sicherheit und Gesundheit zu verankern 7. Je nachdem welche Haltung Sie in Ihrem Betrieb zum Thema Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit haben, finden Sie sich auf einer der hier dargestellten fünf Stufen wieder.

Ziel

  • Ziel ist es zu bestimmen, welche Haltung Sie in Ihrem Unternehmen aktuell teilen und leben. Suchen Sie die passende Stufe für Ihre Einstellung oder Ihr Verhalten zum Thema.

  • Überlegen Sie gemeinsam mit den Mitarbeitenden was alle tun können, um zur nächsten Stufe zu gelangen und Sicherheit und Gesundheit für alle verbindlicher zu machen.

  • Auf lange Sicht ist es für alle ein Gewinn, eine selbstverständlichere Haltung zu Sicherheit und Gesundheit in der Arbeit zu entwickeln.

Bausteine des Treffens

  1. 1.

    Thema finden

    Welcher Anlass oder welches Thema soll besprochen werden? Hier bieten sich aktuelle Anlässe an, z. B. ein konkreter Fehler oder Unfall im Betrieb. Sie können auch ein allgemeines Thema wählen, z. B.

    • Kommunikation (Wer redet wie mit wem über Sicherheit und Gesundheit?),

    • Fehlerkultur (Wie gehen wir mit Fehlern um, wenn z. B. ein Unfall verursacht worden oder beinahe passiert ist?),

    • Sicherheit und Gesundheit (Wer achtet wie auf die Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten?).

  2. 2.

    Handlungsleitende Haltung entwickeln (Lösungen und Ideen finden)

    Einigen Sie sich, auf welcher Stufe Sie bei diesem Thema derzeit überwiegend arbeiten und welches Ihre nächste Stufe ist. Beachten Sie, dass Sie keine Stufen überspringen, da die Stufen aufeinander aufbauen. Hier können Sie mit Schritt 3 der Ideen-Treffen einsteigen:

    • Auf welcher Stufe stehen wir bei diesem Thema?

    • Welche Ideen gibt es, um bei diesem Thema eine Stufe weiter zu kommen? Was kann dazu getan werden?

    • Mit welcher dieser Ideen ...

      • können wir die Situation am einfachsten und am schnellsten verbessern?

      • haben wir langfristig die beste Wirkung?

      • erreichen wir unser Ziel am besten?

    • Was sind die Chancen und Risiken dieser Idee nach der Umsetzung?

    • Was kann jeder bzw. jede Einzelne heute und morgen tun, um die nächste Stufe bei diesem Thema zu erreichen?

    • Wenn wir diese Idee umsetzen - was bedeutet dies? Was sind die Vorteile, gibt es Nachteile?

  3. 3.

    Unterstützende Maßnahmen beschließen

    Die festgelegten Maßnahmen werden gemeinsam beschlossen. Beim nächsten Treffen wird der Grad der Umsetzung reflektiert (siehe Schritt "0" auf S. 13).

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Abb. 2 Das Stufenmodell gelebter Sicherheit und Gesundheit

Mögliche Fallstricke

ccc_1949_as_13.jpgDie Diskussion beschränkt sich auf die Stufen "gleichgültig" & "reagierend".
ccc_1949_as_14.jpgLösungsvorschlag: Überlegen Sie gemeinsam, welche Vorteile die Stufen "regelorientiert", "proaktiv" und "wertschöpfend" für jede einzelne Person und für alle gemeinsam haben. Beschränken Sie sich vorerst auf kleine Verbesserungsschritte.
ccc_1949_as_13.jpgDie Mitarbeitenden stellen sich auf den Standpunkt, Sicherheit und Gesundheit ist Chefsache.
ccc_1949_as_14.jpgLösungsvorschlag: Stimmen Sie zu, da Sicherheit und Gesundheit wirklich Chefsache sind. Auch der Chef oder die Chefin ist nur ein Mensch und kann nicht alles allein machen. Deswegen ist zum Schutz aller auch die Mitwirkung aller Beschäftigten wichtig. Diese Mitwirkungspflicht sieht auch der Gesetzgeber so vor. Überlegen Sie gemeinsam, welche Vorteile es hat, wenn Sicherheit und Gesundheit zur Aufgabe des Teams werden.
ccc_1949_as_13.jpgDie Führungskräfte und Mitarbeitenden sehen sich bereits bei der Stufe "proaktiv".
ccc_1949_as_14.jpgLösungsvorschlag: Erkennen Sie die Leistungen der Vergangenheit an, die zu einem hohen Sicherheits- und Gesundheitsverhalten der Beschäftigten geführt haben. Machen Sie deutlich, dass Arbeitssicherheit und Gesundheit sich kontinuierlich weiterentwickeln. Laden Sie die Beschäftigten ein, bereits an morgen zu denken und zu überlegen, wie alle Beschäftigten weiterhin sicher, gesund und gemeinsam arbeiten.

Weitere Informationen und Materialien zum Themengebiet finden sie auf der Internetseite des Sachgebiets "Veränderung der Arbeitskulturen" unter ccc_1949_as_2.jpgwww.dguv.de, Webcode: d1182990