Abschnitt 3.26 - 3.26 Besondere Gefährdungen in der Schiffsreparatur
Bei Reparatur- und Umbauarbeiten an Schiffen und Stahlkonstruktionen werden in der Regel viele Tätigkeiten verschiedenster Gewerke gleichzeitig durchgeführt. Häufig finden diese Arbeiten auch während des regulären Schiffsbetriebs und unter Zeitdruck statt. Dadurch ist mit besonderen Gefährdungen zu rechnen.
Abb. 54 Reparaturarbeiten an der Ruderanlage im Dock
Rechtliche Grundlagen | |
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Weitere Informationen | |
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Gefährdungen |
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In der Schiffsreparatur sind sämtliche in dieser Schrift aufgeführten Gefährdungen präsent. Den nachfolgend aufgeführten Gefährdungen muss erfahrungsgemäß besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden.
Entfernte/beschädigte Schutzeinrichtungen
Bordsysteme (in und außer Betrieb)
Offene Montage- und Bodenöffnungen
Unter mechanischer Spannung stehende Bauteile und Stahlplatten
Abb. 55 Transport einer Verstellpropelleranlage
Mangelnde Koordination der Arbeiten
Eingeschränkte Zugangsmöglichkeiten (Arbeiten in Höhen und Tiefen, enge Räume)
Nicht-aktuelle Zeichnungen (z. B. Tankpläne)
Hohe Brandlasten (Isolierungen, Verkleidungen etc.)
Eingeschränkte Flucht- und Rettungswege
Verständigungsschwierigkeiten, z. B. Sprachbarrieren
Arbeiten in und an Tanks
Gefahrstoffe infolge von Stoffresten in Versorgungsleitungen und Tanks (Ladungsreste, Betriebs- und Beschichtungsstoffe, Fäkalien)
Nachträgliches Ausgasen von Gefahrstoffen, hervorgerufen durch thermische Einflüsse (Sonneneinstrahlung und Heißarbeiten)
Sauerstoffmangel durch Inertisierung von Ladetanks oder das Auslösen von Löschanlagen
Asbest und künstliche Mineralfasern
Maßnahmen |
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Führen Sie gesonderte Gefährdungsbeurteilungen für spezielle Tätigkeiten durch.
Treffen Sie Maßnahmen zur Koordination aller Beteiligten (siehe Kapitel 3.4 "Koordination").
Legen Sie die erforderlichen Arbeitsabläufe im Vorfeld detailliert fest.
Berücksichtigen Sie sprachliche Barrieren.
Schaffen Sie zusätzliche Montage-/Zugangs-/Lüftungsöffnungen/Absturzsicherungen/Gerüstkonstruktionen.
Erstellen Sie ein Flächenkonzept für Anlieferung und Entsorgung.
Tipp: Konsolgerüste dienen unter anderem als zusätzliche Flächen für Versorgungs- und Müllstationen.
Achtung: Bordeigene fest installierte Leitern (z. B. in Tanks) müssen besonders bei Reparaturaufträgen vor der Benutzung auf Funktionsfähigkeit überprüft werden! Besonders bei älteren Schiffen sind sie häufig deformiert oder stark korrodiert.
Lassen Sie ein Brandschutzkonzept erstellen, hierbei sollten Auftraggeber und Auftraggeberinnen sowie die öffentliche Feuerwehr mit eingebunden werden (siehe Kapitel 3.20 "Brandschutz- und Sicherheitskennzeichnung"). Bei der Erstellung des Brandschutzkonzepts sollten Sie Folgendes beachten:
Erstellen Sie Notfallpläne; legen Sie insbesondere Notfallnummern und Verantwortlichkeiten fest.
Legen Sie die Flucht- und Rettungswege unter Einbeziehung aller Zugänge zum Schiff unter Berücksichtigung der an Bord befindlichen Personen fest
Richten Sie bei Bedarf eine Zugangskontrolle ein, um die tatsächliche Personenanzahl an Bord jederzeit feststellen zu können
Legen Sie Alarmierungsweg und Sammelstellen fest und geben Sie diese bekannt.
Planen Sie mobile oder bordeigene Brandmeldeanlagen ein.
Stellen Sie Heißarbeitserlaubnisscheine und Brandwachen bei Heißarbeiten bereit.
Brandlasten müssen abgedeckt oder eingehaust werden.
Planen Sie eine provisorische oder bordeigene Löschwasserversorgung ein.