DGUV Information 206-022 - Verfahren und Methoden im Präventionsfeld Gesundheit im Betrieb Empfehlungen für Präventionsfachleute

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Abschnitt 2.2 - 2.2 Betriebliches Management für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit

Ein betriebliches Management für Sicherheit und Gesundheit ist ein umfassender Ansatz, der das Betriebliche Gesundheitsmanagement einschließt. Es ist Führungsaufgabe und umfasst alle Aspekte, die die Sicherheit und Gesundheit beeinflussen: die systematische Entwicklung und Steuerung betrieblicher Rahmenbedingungen, Strukturen und Prozesse, die die sicherheits- und gesundheitsgerechte Gestaltung der Arbeit und Organisation sowie die Befähigung zum sicheren und gesunden Verhalten zum Ziel haben.

Dies soll nachhaltig dazu beitragen:

  • die Arbeit so zu gestalten, dass die Beschäftigten sicher und gesund tätig sein können sowie leistungsfähig und leistungsbereit bleiben,

  • die gesunderhaltenden Ressourcen der Beschäftigten zu stärken und ihre gesundheitlichen Handlungskompetenzen zu erweitern,

  • Sicherheit und Gesundheit in die betrieblichen Abläufe zu integrieren, als Gestaltungsprozess systematisch zu betreiben und kontinuierlich zu verbessern,

  • die Wirtschaftlichkeit zu erhalten bzw. zu verbessern.

Das betriebliche Management für Sicherheit und Gesundheit sollte grundsätzlich mit bereits bestehenden Managementsystemen in der Organisation vereinbar sein und in diese integriert werden.

Führungskräfte sind zur Wahrnehmung dieser Aufgaben entsprechend zu qualifizieren.

Für ein nachhaltiges und erfolgreiches Management für Sicherheit und Gesundheit sowie eine systematische Vorgehensweise ist eine gesicherte Analyse der betrieblichen Situation unabdingbar. Die Analyse ist der Organisation entsprechend angemessen zu gestalten, beispielsweise unter Berücksichtigung von Größe und Branche des Unternehmens.

Anforderungen an die Analyse im Management für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit sind:

  • Einbettung in eine systematische Vorgehensweise,

  • Orientierung an den Gesundheitszielen und der Art des Unternehmens,

  • Betrachtung von Gesundheitschancen und -risiken,

  • Kombination unterschiedlicher Analyseverfahren, -methoden und -ebenen (Betrieb, Bereich, Team, ...),

  • Beachtung der Gütekriterien eingesetzter Instrumente,

  • Qualifikation der Anwenderinnen und Anwender.

Im Rahmen des betrieblichen Managements für Sicherheit und Gesundheit ist die Analyse in allen Prozessschritten zentraler Bestandteil. Diese Prozessschritte sind in Abbildung 1 dargestellt. In Anlehnung an den PDCA-Zyklus (plan-do-check-act) dient sie der Überwachung und Steuerung. Die systematische Vorgehensweise ermöglicht die Überprüfung von Maßnahmen und Ergebnissen. Diese Erkenntnisse müssen sich wiederum auf die Planung und Steuerung auswirken.

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Abb. 1
Die Prozessschritte im Management für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit, Quelle: "Qualitätskriterien im Präventionsfeld ‚Gesundheit im Betrieb‘" der gesetzlichen Unfallversicherungsträger und der DGUV (Hrsg. DGUV, 2014)