DGUV Regel 109-606 - Branche Tischler- und Schreinerhandwerk

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Abschnitt 3.3 - 3.3 Handmaschinen für die Holzbearbeitung

3.3.1 Handkreissägen

Handkreissägen sind für Arbeiten mit Holz auf Bau- und Montagestellen unverzichtbar. Aufgrund ihrer Handlichkeit und freien Beweglichkeit können Werkstücke vor Ort passgenau zugeschnitten werden. In Verbindung mit einer Führungsschiene lassen sich mit einem geeigneten Sägeblatt gerade Schnitte in vielen Materialien schnell herstellen.

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Abb. 3.3.1-01
Pendelhaubensäge

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Abb. 3.3.1-02
Tauchkreissäge

  1. 1

    Feste Verkleidung

  2. 2

    Späneauswurföffnung, Absauganschluss

  3. 3

    Drehrichtungsanzeige für das Sägeblatt

  4. 4

    Bewegliche Schutzhaube

  5. 5

    Führungsplatte, Sägetisch

  6. 6

    Spaltkeil

  7. 7

    Öffnungsrichtung der beweglichen Schutzhaube

  8. 8

    Spaltkeilhalterung

  9. 9

    Handgriff mit Ein-Aus-Schalter

  10. 10

    Sägeblatt

  11. 11

    Entriegelungshebel für Raste in Ausgangsstellung

  12. 12

    Eintauchrichtung

  13. 13

    Nut für Führungsschiene

ccc_3673_01.jpgRechtliche Grundlagen
  • Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV)

  • Produktsicherheitsgesetz (ProdSG)

ccc_3673_02.jpgWeitere Informationen
  • DIN EN 62841-1:2016-07 "Handgeführte motorbetriebene Elektrowerkzeuge - Sicherheit - Teil 1: Allgemeine Anforderungen"

  • DIN EN 62841-2-5:2015-05 "Handgeführte motorbetriebene Elektrowerkzeuge - Sicherheit - Teil 2-5: Besondere Anforderungen für handgeführte Kreissägen"

  • BGHM Arbeitsschutz Kompakt Nr. 028 "Arbeiten mit der Handkreissägemaschine"

  • Unterweisungsblatt der BGHM

    BG 5.3.8 "Sicheres Arbeiten mit Handmaschinen"

  • TSM-Heft der BGHM

    BG 96.18 "Holzbearbeitungsmaschinen - Handhabung und sicheres Arbeiten"

ccc_3673_30.jpgGefährdungen
  • Wenn Ihre Beschäftigten mit den Händen oder Fingern in den Sägebereich des laufenden Sägeblatts geraten, kann es zu sehr schweren Schnittverletzungen kommen.

  • Durch das ungeschützte Sägeblatt unter dem Werkstück können Schnittverletzungen durch versehentliches Berühren entstehen.

  • Weggeschleuderte Splitter oder Abschnittreste können Augenverletzungen verursachen.

  • Beschädigte oder fehlerhafte stromführende Leitungen können zu Stromschlägen über das Gehäuse oder an Kabeln führen.

  • Rückschläge der Maschine oder des Werkstücks aufgrund eines verklemmten Sägeblatts können Verletzungen verursachen.

  • Beim Werkzeugwechsel kann es zu Schnittverletzungen durch scharfkantige Sägeblätter kommen.

ccc_3673_31.jpgMaßnahmen

Beschaffenheit:

Prüfen Sie vor der Arbeitsaufnahme ob:

  • alle Schutzeinrichtungen an der Maschine angebracht und in einwandfreiem Zustand sind,

  • die Anschlussleitung und der Stecker unbeschädigt sind,

  • ein für das Werkstück geeignetes, unbeschädigtes und scharfes Sägeblatt vorhanden ist,

  • die Schutzhaube leichtgängig schließt und das Sägeblatt in der Ausgangsstellung vollständig verdeckt,

  • die Handkreissäge für das Schneiden von Holzwerkstoffen mit einem Spaltkeil ausgestattet und richtig eingestellt ist. (Ausnahmen können für Maschinen bestehen, wenn sie besondere Anforderungen nach der EN 60745:2-5 erfüllen. Beachten Sie hierzu die Angaben des Herstellers in der Betriebsanleitung.)

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Abb. 3.3.1-03
Pendelhaubensäge

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Abb. 3.3.1-04
Tauchsäge

Sägeblattauswahl

Wählen Sie das für das zu schneidende Material passende Sägeblatt aus. Zu berücksichtigen ist dabei auch die geeignete Zahnform.

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Abb. 3.3.1-05
HM-Flachzahn

Für Rohzuschnitt von Vollholz (Massivholz) in Faserrichtung.

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Abb.3.3.1-06
HM-Wechselzahn

Für alle Holzwerkstoffe, Baustoffplatten und weiche Kunststoffe.

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Abb. 3.3.1-07
HM-Wechselzahn

Für Platten mit beschichteten oder furnierten Oberflächen und Vollholz (Massivholz) quer zur Faserrichtung.

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Abb. 3.3.1-08
HM-Trapezflachzahn

Für Aluminiumplatten und -profile, harte und faserverstärkte Kunststoffe.

Maschine einstellen

Vergewissern Sie sich, dass die richtige Schnitttiefe gewählt und für Schrägschnitte der richtige Winkel fest eingestellt ist. Bei Maschinen mit einstellbarer Drehzahl ist die für das Werkstück günstige Drehzahl einzustellen.

Absaugung anschließen

Für Holzwerkstoffe muss die Maschine an eine externe Absaugeinrichtung der Filterklasse M angeschlossen werden. Zweckmäßig ist der Betrieb der Maschine über die Werkzeugsteckdose eines Industriestaubsaugers mit Ein-/Ausschaltautomatik.

Ihre Beschäftigten sollten besonders darauf achten, dass alle Leitungen für den gesamten Arbeitsgang frei beweglich sind, nicht einhaken und keine Stolperstellen bilden.

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Abb. 3.3.1-09
Handkreissäge mit Absaugung

Werkstückauflage

Das zu bearbeitende Werkstück sollte nach Möglichkeit fest fixiert werden (z. B. mit Schraubzwingen) und auf einer stabilen Unterlage kippsicher aufliegen. Die Maschine sollte für die Bearbeitung immer mit beiden Händen geführt werden können.

Niemals während der Bearbeitung unter die Maschine greifen um das Werkstück oder Abschnitte zu halten!

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Abb. 3.3.1-10
Sägevorgang mit sicher fixiertem Werkstück

Rückschlaggefahr

Während des Arbeitsvorgangs kann das Sägeblatt sich immer im Material verhaken und die Maschine zurückgeschleudert werden. Achten Sie deshalb auf einen sicheren Standplatz und vermeiden Sie das Arbeiten auf Leitern.

ccc_3673_12.jpgPersönliche Schutzausrüstung

Schutzbrille tragen

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Gehörschutz tragen

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ccc_3673_28.jpgBeste Praxis Führungsschiene

Für saubere, gerade Schnitte und ein gutes Arbeitsergebnis hat sich der Einsatz von Führungsschienen bewährt.

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Abb. 3.3.1-11
Sägen mit Führungsschiene

Transport

Handkreissägen werden überwiegend vor Ort auf Bau- und Montagestellen eingesetzt. Sorgen Sie deshalb dafür, dass die Maschinen in passenden Koffern sicher und beschädigungsfrei transportiert werden können. So kann auch gewährleistet werden, dass alle Zubehörteile schnell und griffbereit zur Hand sind.

3.3.2 Handoberfräsen

Handoberfräsen sind überaus vielseitig einsetzbare Maschinen mit einem sehr großen Anwendungsspektrum. Mit ihnen lassen sich in Verbindung mit dem geeigneten Werkzeug Kanten abrunden, Ausschnitte fräsen, Profile herstellen oder Nuten in Holzwerkstoffe einbringen. Aufgrund ihrer Handlichkeit und freien Beweglichkeit werden sie sowohl für Anpassungen auf Baustellen als auch in der Werkstatt eingesetzt.

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Abb. 3.3.2-01
Handoberfräse

  1. 1

    Handgriffe

  2. 2

    Führungsplatte

  3. 3

    Absauganschluss

  4. 4

    Tiefeneinstellung

  5. 5

    Schnittzeiger

ccc_3673_01.jpgRechtliche Grundlagen
  • Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV)

  • Produktsicherheitsgesetz (ProdSG)

ccc_3673_02.jpgWeitere Informationen
  • DIN EN 62841-1:2016-07 "Handgeführte motorbetriebene Elektrowerkzeuge - Sicherheit - Teil 1: Allgemeine Anforderungen"

  • DIN EN 62841-2-17:2016-02 "Handgeführte motorbetriebene Elektrowerkzeuge - Sicherheit - Teil 2-17: Besondere Anforderungen für Oberfräsen und Kantenfräsen"

  • BGHM Arbeitsschutz Kompakt Nr. 080 "Arbeiten mit der Handoberfräse"

  • Unterweisungsblatt der BGHM

    BG 5.3.8 "Sicheres Arbeiten mit Handmaschinen"

  • TSM-Heft der BGHM

    BG 96.18 "Holzbearbeitungsmaschinen - Handhabung und sicheres Arbeiten"

ccc_3673_30.jpgGefährdungen
  • Versehentliches Berühren des rotierenden Werkzeugs kann sehr schwere Schnitt- und Fräsverletzungen verursachen.

  • Weggeschleuderte Splitter, Abschnittreste oder abgebrochene Werkzeugteile können Augenverletzungen verursachen.

  • Rückschläge der Maschine oder des Werkstücks, verursacht durch Einhaken oder Verklemmen des Werkzeugs, können zu Verletzungen führen.

  • Beschädigte oder fehlerhafte stromführende Leitungen können zu Stromschlägen über das Gehäuse oder an Kabeln führen.

  • Es besteht ein Gesundheitsrisiko durch das Einatmen von Holzstaub.

  • Hohe Lärmpegel können zu Schädigungen des Gehörs führen.

  • Beim Werkzeugwechsel können Schnittverletzungen durch scharfkantige Werkzeugschneiden auftreten.

ccc_3673_31.jpgMaßnahmen

Beschaffenheit:

Prüfen Sie vor der Arbeitsaufnahme, ob:

  • alle Schutzeinrichtungen an der Maschine angebracht und in einwandfreiem Zustand sind,

  • die Anschlussleitung und der Stecker unbeschädigt sind,

  • alle beweglichen Geräteteile, z. B. der Tiefensteller, einwandfrei funktionieren und nicht klemmen,

  • die für die Bearbeitung vorgesehenen Werkzeuge unbeschädigt sind und keine Risse aufweisen.

Arbeitsgang vorbereiten

  • Werkstücke müssen vor der Bearbeitung immer fixiert und gegen Verrutschen gesichert werden (z. B. mit Schraubzwingen).

  • Achten Sie auf eine stabile und kippsichere Unterlage, möglichst auf einem Arbeitstisch.

  • Stecken Sie das Fräswerkzeug so weit wie möglich, zumindest jedoch bis zur Markierung am Fräserschaft, in die geöffnete Spannzange.

  • Achten Sie auf einen festen Sitz des Fräsers und prüfen Sie dessen einwandfreien Lauf.

  • Die auf dem Werkzeug angegebene Höchstdrehzahl darf keinesfalls überschritten werden; achten Sie bei der Drehzahleinstellung darauf, dass der Drehzahlbereich eingehalten wird.

  • Stellen Sie vor der Arbeitsaufnahme bei stillstehender Maschine die Fräserhöhe und die Frästiefe ein.

  • Benutzen Sie nach Möglichkeit den Tiefensteller für die Frästiefe und kontrollieren Sie das eingestellte Maß.

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Abb. 3.3.2-02
Maschine an Absaugeinrichtung anschließen

Arbeitsgang durchführen

  • Benutzen Sie stets die für die Maschine vorgesehenen Absaughauben oder Spänefänger.

  • Schließen Sie eine Absaugvorrichtung an.

  • Achten Sie darauf, dass alle Kabel und Schläuche während der Bearbeitung frei beweglich sind und nicht einhaken können.

  • Setzen Sie zuerst die Maschine auf das Werkstück und schalten Sie sie erst dann ein.

  • Während der Bearbeitung muss die Maschine immer mit beiden Händen geführt werden.

  • Es darf nur im Gegenlauf gefräst werden, d. h. die Vorschubrichtung und die Schnittrichtung des Werkzeugs sind gleich.

Niemals während der Bearbeitung unter die Maschine greifen um das Werkstück oder Abschnitte zu halten!

ccc_3673_12.jpgPersönliche Schutzausrüstung

Schutzbrille tragen

ccc_3673_64.jpg

Gehörschutz tragen

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ccc_3673_28.jpgBeste Praxis

Um eine sichere Führung der Maschine zu gewährleisten und um ein gutes Arbeitsergebnis zu erzielen, sollte die Maschine, wenn möglich, immer an einer Führungsschiene, einer Schablone oder zumindest mit einem Anlaufring geführt werden. Arbeiten Sie nur im Freihandfräsen, wenn es unbedingt erforderlich ist.

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Abb. 3.3.2-03
Einfräsen von Nuten mit einer Führungsschiene

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Abb. 3.3.2-04
Herstellen von Konturen

3.3.3 Handhobelmaschinen

Mit Handhobelmaschinen lassen sich Einpassarbeiten, Montagearbeiten und das Nachhobeln von Korpussen, Blenden, Passleisten oder Türen bequem durchführen. Abhängig von der Ausführung und Ausstattung der Maschine lassen sich auch besondere Arbeitsgänge wie das Anbringen von Fasen oder Fälzen an Werkstücken ausführen

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Abb. 3.3.3-01
Elektrohandhobelmaschine

  1. 1

    Handgriff

  2. 2

    Ein-Aus-Schalter

  3. 3

    Hobeltiefeneinstellung

  4. 4

    Messerwelle (nicht sichtbar)

  5. 5

    Führungsanschlag

  6. 6

    Späneabsauganschluss

ccc_3673_01.jpgRechtliche Grundlagen
  • Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV)

  • Produktsicherheitsgesetz (ProdSG)

ccc_3673_02.jpgWeitere Informationen
  • DIN EN 62841-1:2016-07 "Handgeführte motorbetriebene Elektrowerkzeuge - Sicherheit - Teil 1: Allgemeine Anforderungen"

  • DIN EN 62841-2-14:2016-08 "Handgeführte motorbetriebene Elektrowerkzeuge - Sicherheit - Teil 2-14: Besondere Anforderungen für Hobelmaschinen"

  • BGHM Arbeitsschutz Kompakt Nr. 074 "Arbeiten mit Handhobelmaschinen"

  • Unterweisungsblatt der BGHM

    BG 5.3.8 "Sicheres Arbeiten mit Handmaschinen"

  • TSM-Heft der BGHM

    BG 96.18 "Holzbearbeitungsmaschinen - Handhabung und sicheres Arbeiten"

ccc_3673_30.jpgGefährdungen
  • Versehentliches Berühren des rotierenden Werkzeugs kann sehr schwere Schnitt- und Fräsverletzungen verursachen.

  • Weggeschleuderte Splitter, Abschnittreste oder abgebrochene Werkzeugteile können Augenverletzungen verursachen.

  • Rückschläge der Maschine oder des Werkstücks, verursacht durch Einhaken oder Verklemmen des Werkzeugs, können zu Verletzungen führen.

  • Beschädigte oder fehlerhafte stromführende Leitungen können zu Stromschlägen über das Gehäuse oder an Kabeln führen.

  • Es besteht ein Gesundheitsrisiko durch das Einatmen von Holzstaub.

  • Hohe Lärmpegel können zu Schädigungen des Gehörs führen.

  • Beim Werkzeugwechsel können Schnittverletzungen durch scharfkantige Werkzeugschneiden auftreten.

ccc_3673_31.jpgMaßnahmen

Beschaffenheit:

Prüfen Sie vor der Arbeitsaufnahme, ob:

  • alle Schutzeinrichtungen an der Maschine angebracht und in einwandfreiem Zustand sind,

  • die Anschlussleitung und der Stecker unbeschädigt sind,

  • alle beweglichen Geräteteile, z. B. der Tiefensteller, einwandfrei funktionieren und nicht klemmen,

  • die für die Bearbeitung vorgesehenen Werkzeuge unbeschädigt sind und keine Risse aufweisen.

ccc_3673_12.jpgPersönliche Schutzausrüstung

Schutzbrille tragen

ccc_3673_64.jpg

Gehörschutz tragen

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ccc_3673_28.jpgBeste Praxis

Für stationäre Verwendung nur vom Hersteller freigegebene Einrichtungen mit einer Messerwellenverdeckung verwenden.

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Abb. 3.3.3-02
Elektrohandhobel in stationärer Aufnahme

3.3.4 Handstichsägemaschinen

Sollen Form- oder Kurvenschnitte hergestellt werden, zum Beispiel in Arbeitsplatten, sind Handstichsägemaschinen das geeignete Werkzeug. Ausgerüstet mit einem geeigneten Sägeblatt lassen sich beliebige kurvige Schnitte frei von Hand in Holz, Kunststoff, Metall und anderen Materialien ausführen.

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Abb. 3.3.4-01
Handstichsägemaschine

  1. 1

    Handgriffe

  2. 2

    Führungsplatte

  3. 3

    Absauganschluss

  4. 4

    Splitterschutz

  5. 5

    Pendelhubeinstellung

ccc_3673_01.jpgRechtliche Grundlagen
  • Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV)

  • Produktsicherheitsgesetz (ProdSG)

ccc_3673_02.jpgWeitere Informationen
  • DIN EN 62841-1:2016-07 "Handgeführte motorbetriebene Elektrowerkzeuge - Sicherheit - Teil 1: Allgemeine Anforderungen"

  • DIN EN 62841-2-11:2016-02 "Handgeführte motorbetriebene Elektrowerkzeuge - Sicherheit - Teil 2-11: Besondere Anforderungen für Sägen mit hin- und hergehendem Sägeblatt"

  • Unterweisungsblatt der BGHM

    BG 5.3.8 "Sicheres Arbeiten mit Handmaschinen"

  • TSM-Heft der BGHM

    BG 96.18 "Holzbearbeitungsmaschinen - Handhabung und sicheres Arbeiten"

ccc_3673_30.jpgGefährdungen
  • Am Sägeblatt kann es zu Schnittverletzungen kommen.

  • Weggeschleuderte Splitter oder Späne können Verletzungen verursachen.

  • Rückschläge der Maschine oder des Werkstücks aufgrund von Einhaken oder Verklemmen des Werkzeugs können Verletzungen verursachen.

  • Beschädigte oder fehlerhafte stromführende Leitungen können zu Stromschlägen über das Gehäuse oder an Kabeln führen.

  • Beim Werkzeugwechsel können Schnittverletzungen durch scharfkantige Werkzeugschneiden auftreten.

ccc_3673_31.jpgMaßnahmen

Beschaffenheit:

Prüfen Sie vor der Arbeitsaufnahme ob:

  • die Anschlussleitung und der Stecker unbeschädigt sind,

  • ein für das Material (Holz, Kunststoff, Metall, o. Ä.) geeignetes und unbeschädigtes Sägeblatt eingebaut ist,

  • möglichst ein Späneflugschutz eingebaut ist und das Sägeblatt bestmöglich verdeckt wird,

  • eine für das Material passende Hubzahl eingestellt ist,

  • bei staubemittierenden Arbeiten eine Absaugeinrichtung angeschlossen ist.

Während der Arbeit:

Das Werkstück muss stets fest aufliegen und darf während des Sägevorgangs nicht verrutschen.

  • Die Maschine muss fest gehalten und frei geführt werden können.

  • Fassen Sie nicht unter das Werkstück oder in den Austrittbereich des Sägeblatts aus dem Material.

  • Setzen Sie die Stichsäge stets mit laufendem Sägeblatt am Werkstück an, um Rückschläge zu vermeiden.

  • Stellen Sie sicher, dass keine stromführenden Leitungen oder Kabel versehentlich durchtrennt werden können.

  • Für die Bedienperson muss ein sicherer Standplatz vorhanden sein, der frei von Stolperstellen ist.

ccc_3673_12.jpgPersönliche Schutzausrüstung

Gehörschutz tragen

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Bei Arbeiten über Kopf muss eine Schutzbrille getragen werden

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Abb. 3.3.4-02
Werkstücke sicher auflegen und fixieren

3.3.5 Flachdübelfräsmaschinen

Zum Einbringen von passgenauen Aufnahmen von Verbindungsdübeln an Holzelementen werden Flachdübelfräsen benötigt. Hiermit können Platten oder Gestellteile nicht sichtbar in allen gewünschten Winkeln miteinander verbunden werden.

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Abb. 3.3.5-01
Flachdübelfräsmaschine

  1. 1

    Handgriffe

  2. 2

    Führungsplatte

  3. 3

    Absauganschluss

  4. 4

    Tiefeneinstellung)

  5. 5

    EIN-AUS Schalter

  6. 6

    Fräswerk

    (nicht sichtbar)

ccc_3673_01.jpgRechtliche Grundlagen
  • Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV)

  • Produktsicherheitsgesetz (ProdSG)

ccc_3673_02.jpgWeitere Informationen
  • DIN EN 62841-1:2016-07 "Handgeführte motorbetriebene Elektrowerkzeuge - Sicherheit - Teil 1: Allgemeine Anforderungen"

  • DIN EN 60745-2-19:2016-19 "Handgeführte motorbetriebene Elektrowerkzeuge - Sicherheit - Teil 2-17: Besondere Anforderungen für Flachdübelfräsen"

  • Unterweisungsblatt der BGHM

    BG 5.3.8 "Sicheres Arbeiten mit Handmaschinen"

  • TSM-Heft der BGHM

    BG 96.18 "Holzbearbeitungsmaschinen - Handhabung und sicheres Arbeiten"

ccc_3673_30.jpgGefährdungen
  • Am Fräswerkzeug kann es zu Schnittverletzungen kommen.

  • Weggeschleuderte Splitter oder Späne können Augenverletzungen verursachen.

  • Rückschläge der Maschine oder des Werkstücks, verursacht durch Einhaken oder Verklemmen des Werkzeugs, können Verletzungen verursachen.

  • Beschädigte oder fehlerhafte stromführende Leitungen können zu Stromschlägen über das Gehäuse oder an Kabeln führen.

  • Beim Werkzeugwechsel können Schnittverletzungen durch scharfkantige Werkzeugschneiden auftreten.

ccc_3673_31.jpgMaßnahmen

Beschaffenheit:

Prüfen Sie vor der Arbeitsaufnahme ob:

  • die Anschlussleitung und der Stecker unbeschädigt sind,

  • ein für Handvorschub geeigneter, unbeschädigter und geschärfter Fräser eingebaut ist,

  • eine geeignete Absaugeinrichtung vorhanden und angeschlossen ist.

Betrieb:

  • Markieren Sie vor der Arbeitsaufnahme alle Frässtellen gut sichtbar am Werkstück und stellen Sie die Frästiefe und zulässige Drehzahl fest ein.

  • Achten Sie darauf, dass das Werkstück stets fest aufliegt und während des Fräsvorgangs nicht verrutschen kann.

  • Die Maschine muss während des Bearbeitungsvorgangs mit beiden Händen fest gehalten und frei geführt werden können.

  • Fassen Sie niemals in den Arbeitsbereich des Fräsers, um z. B. Späne zu entfernen.

  • Setzen Sie das Elektrowerkzeug nur mit laufendem Sägeblatt am Werkstück an, um Rückschläge zu vermeiden.

  • Stellen Sie sicher, dass keine stromführenden Leitungen oder Kabel versehentlich durchtrennt werden können.

  • Legen Sie das Elektrowerkzeug erst ab, wenn der Fräser zum Stillstand gekommen ist.

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Abb. 3.3.5-02
Flachdübelfräse bei der Bearbeitung mit beiden Händen halten

ccc_3673_12.jpgPersönliche Schutzausrüstung

Schutzbrille tragen

ccc_3673_64.jpg

Gehörschutz tragen

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3.3.6 Holzstaubbelastung bei Handarbeiten

Der bei der Bearbeitung von Holz entstehende Holzstaub kann zu Atemwegs- und Hauterkrankungen führen. Untersuchungen belegen, dass ein erheblicher Anteil der täglichen Arbeitszeit von Schreinern und Schreinerinnen sowie Tischlerinnen und Tischlern auf Handarbeiten mit spanender Bearbeitung entfällt, besonders auf Handschleifarbeiten. Um hier gesundheitlichen Risiken vorzubeugen, müssen auch bei diesen Arbeiten zusätzliche Schutzmaßnahmen erfolgen.

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Abb. 3.3.6-01
Handschleifarbeiten mit abgesaugtem Handschleifklotz

ccc_3673_01.jpgRechtliche Grundlagen
  • Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV)

  • Produktsicherheitsgesetz (ProdSG)

  • Technische Regel für Gefahrstoffe (TRGS) 553

ccc_3673_02.jpgWeitere Informationen
  • DGUV Information 209-044 "Holzstaub"

ccc_3673_30.jpgGefährdungen
  • Holzstaub kann zu Atemwegs- und Hauterkrankungen führen. Stäube von Harthölzern (z. B. Eichen- und Buchenholz) haben darüber hinaus ein krebserzeugendes Potenzial und können im Einzelfall zu Nasennebenhöhlenkrebs führen. Bei anderen Holzarten wird diese Wirkung nur vermutet.

  • Das Brand- und Explosionsrisiko ist durch abgelagerten oder aufgewirbelten Holzstaub erhöht.

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Abb. 3.3.6-02
Absaugbarer Handschleifklotz

ccc_3673_31.jpgMaßnahmen

Stellen Sie sicher, dass alle Handarbeiten nur in einem staubgeminderten Arbeitsbereich durchgeführt werden. Von einem staubgeminderten Arbeitsbereich kann ausgegangen werden, wenn aufgrund der eingesetzten Maschinen, Arbeitsverfahren und -einrichtungen eine Konzentration des einatembaren Holzstaubs in der Luft von < 2 mg/m3 zu erwarten ist (siehe Kap. 2.2.3).

Bedingungen hierfür sind:

  • Alle stationären und mobilen Holzbearbeitungsmaschinen im Arbeitsraum erfüllen die baulichen Anforderungen für einen staubgeminderten Arbeitsbereich.

  • Alle Holzbearbeitungsmaschinen werden nur unter Einsatz einer wirksamen Absaugeinrichtung betrieben.

  • Handschleifarbeiten werden mit einem abgesaugten Handschleifklotz oder auf einem abgesaugten Arbeitstisch unter dem Einsatz einer wirksamen Absaugeinrichtung ausgeführt.

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Abb. 3.3.6-03
Absaugbarer Arbeitstisch

3.3.7 Eintreibgeräte

Eintreibgeräte werden überwiegend auf Baustellen beim Anbringen von Lattungen, Paneelen oder Schindeln eingesetzt. In der Werkstatt werden sie zum Herstellen von Kisten, Paletten oder Holzverpackungen verwendet. Es gibt pneumatische/druckluftbetriebene, gasexplosive und elektrische, auch akkubetriebene, Eintreibgeräte.

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Abb. 3.3.7-01 und -02
Eintreibgerät und Details

  1. 1

    Gehäuse

  2. 2

    Aufhänger

  3. 3

    Auslöser

  4. 4

    Griff

  5. 5

    Schnellkupplung

  6. 6

    Mündung

  7. 7

    Auslösesicherung

  8. 8

    Magazin

ccc_3673_01.jpgRechtliche Grundlagen
  • Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV)

  • Produktsicherheitsgesetz (ProdSG)

ccc_3673_02.jpgWeitere Informationen
  • DIN EN ISO 11148-13:2017-11 "Handgehaltene nicht-elektrisch betriebene Maschinen - Sicherheitsanforderungen - Teil 13: Eintreibgeräte"

  • DIN EN 60745-2-16:2011-07 "Handgeführte motorbetriebene Elektrowerkzeuge - Sicherheit -Teil 2-16: Besondere Anforderungen für Eintreibgeräte"

  • DIN EN 792-13:2009-01 "Handgehaltene nicht-elektrisch betriebene Maschinen - Sicherheitsanforderungen - Teil 13: Eintreibgeräte"

  • BGHM Arbeitsschutz Kompakt Nr. 014 "Arbeiten an Eintreibgeräten"

ccc_3673_30.jpgGefährdungen
  • Getroffenwerden von Eintreibgegenständen, Holzsplittern und Magazinierungsrückständen

  • Stürzen, Herunterfallen von den Anstell- oder Anlege-

  • leitern

  • Muskel-Skelett-Schädigungen durch mechanische Stöße (Vibrationen)

ccc_3673_31.jpgMaßnahmen

Beschaffenheit:

In Abhängigkeit von der Länge der verwendbaren Befestigungsmittel (Nägel) müssen Eintreibgeräte mit einer Auslösesicherung ausgerüstet sein.

Länge der EintreibgegenständeAuslösesystemBesondere Anforderungen
> 130 mmEinzelauslösung mit SicherungsfolgeDie Auslösesicherung muss in jeder Lage des Geräts zuverlässig in die Ausgangslage zurückkehren.
≤ 130 mmEinzelauslösung mit AuslösesicherungDie Auslösesicherung muss in jeder Lage des Geräts zuverlässig in die Ausgangslage zurückkehren.
≤ 100 mm > 65 mmKontaktauslösung≥ 125 % des Gerätegewichts a) als Rückstellkraft der Auslösesicherung
≤ 65 mmKontaktauslösung≥ 60 % des Gerätegewichts a) als Rückstellkraft der Auslösesicherung
Dauerauslösung mit Auslösesicherung≥ 60 % des Gerätegewichts a) als Rückstellkraft der Auslösesicherung

Eintreibgerate, die mit dem Auslösesystem "Kontaktauslösung" oder "Dauerauslösung" ausgestattet sind, dürfen auf Baustellen mit Arbeitsplatzwechseln über Treppen, Leitern und leiterähnlichen Konstruktionen, besonders bei Arbeiten auf Schrägdächern und auf Gerüsten, nicht eingesetzt werden.

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Geräte, die für diese Arbeiten verwendet werden, müssen mit einem speziellen Auslösesystem ausgerüstet sein, sofern sie eine Auslösesicherung benötigen (siehe Tabelle).

Sie können auch in der Betriebsanleitung des Geräteherstellers nachlesen, mit welchem Auslösesystem Ihr Eintreibgerät ausgestattet und für welche Verwendung es geeignet ist.

Symbol für Auslösesicherung:

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Sicherungssysteme nach DIN EN 792:

Einzelauslösung mit Sicherungsfolge
Erster Schuss
a) Auslösesicherung (7) aufsetzen
b) Auslöser drücken
Weitere Schüsse
Immer a)
dann b)
Einzelauslösung mit Auslösesicherung
Erster Schuss
a) Auslösesicherung (7) aufsetzen
b) Auslöser drücken
Weitere Schüsse
Die Auslösesicherung kann betätigt bleiben, der Auslöser muss immer neu betätigt werden.
Kontaktauslösung
Erster Schuss
a) Auslösesicherung (7) aufsetzen
b) Auslöser drücken
Weitere Schüsse
braucht nur einer der beiden erneut betätigt zu werden

Vor dem Arbeiten:

  • Sorgen Sie dafür, dass der maximale Betriebsdruck nicht überschritten wird (auf dem Gerät vermerkt).

  • Sorgen Sie dafür, dass vor dem Anschließen des Geräts an eine Druckleitung das Magazin entleert wird.

  • Bei druckluftbetriebenen Geräten sollten unbedingt Druckminderer mit Sicherheitsventil verwendet werden, um Drucküberschreitungen zu verhindern.

  • Veranlassen Sie, dass Ihre Beschäftigten bei Tätigkeiten mit druckluftbetriebenen Geräten Gehörschutz und (je nach Arbeitsbedingungen) auch eine Schutzbrille tragen.

  • Achten Sie darauf, dass nur die vom Hersteller für das jeweilige Gerät vorgeschriebenen Befestigungsmittel verarbeitet werden.

  • Achten Sie darauf, dass nur Druckschläuche verwendet werden, die für den entsprechenden Betriebsdruck zugelassen sind.

  • Gasbetriebene Eintreibgeräte dürfen nicht in geschlossenen oder schlecht belüfteten Räumen betrieben werden.

Während der Arbeiten:

  • Achten Sie auf eine stets einwandfreie Beweglichkeit der Freischusssicherung oder des Sicherheitskontaktauslösers.

  • Es muss stets davon ausgegangen werden, dass das Werkzeug noch Nägel enthält.

  • Sorgen Sie deshalb dafür:

    • dass Personen das Eintreibgerät niemals auf sich selbst oder andere Beschäftigte richten,

    • die Eintreibgeräte so gehalten werden, dass bei einem eventuellen Rückstoß Kopf oder Körper nicht verletzt werden können.

  • Störungen und Einstellungen am Gerät dürfen nur mit abgekoppelter Druckluftleitung durchführt werden!

Nach dem Arbeiten:

Sorgen Sie dafür, dass Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter:

  • das Eintreibgerät niemals mit gezogenem Auslöser transportieren,

  • vor dem Ablegen des Geräts den Finger vom Auslöser nehmen,

  • Eintreibgeräte so ablegen, dass nicht durch versehentliches Anstoßen oder Hängenbleiben die Freischusssicherung ausgelöst werden kann,

  • nach beendeter Arbeit Eintreibgeräte von der Druckluftleitung oder, bei elektrischen Eintreibgeräten vom Netz trennen und das Magazin vollständig entleeren.

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Abb. 3.3.7-03
Eintreibgerät mit Auslösesicherung

ohne Eintreibgegenstände