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Abschnitt 8.4 - 8.4 Besondere Anforderungen bei der Auswahl von Gehörschützern

Neben den allgemeinen Auswahlkriterien sind in Einzelfällen Besonderheiten an den Einsatzorten und individuelle Belange der Beschäftigten zu beachten (Bild 8-9). Diese Besonderheiten sind in der Liste der geprüften Gehörschützer zum Teil gekennzeichnet.

Die Signalerkennung (Sprache und akustische Gefahrensignale) kann insbesondere bei hörgeschädigten Mitarbeitern zu Schwierigkeiten führen, sofern der Gehörschutz gedankenlos ausgewählt wurde. Die Schwierigkeiten lassen sich in der Regel beseitigen, wenn Gehörschützer mit annäherungsweise frequenzunabhängiger Dämmwirkung eingesetzt werden. Das Erkennen der Signale ist im Zweifelsfall durch Hörproben sicherzustellen.

Das Richtungshören spielt bei Transportarbeiten, beim Einsatz auf Fahrzeugen, Kranen usw. oftmals eine erhebliche Rolle. Empfindet ein Mitarbeiter bei der Benutzung von Kapselgehörschützern Beeinträchtigungen, sollte er Gehörschutzstöpsel vorziehen.

Bei Brillenträgern ist besonders auf die Gestaltung der Dichtungskissen von Kapselgehörschützern zu achten. Die Kissen sollen weich und breit ausgebildet sein und vorzugsweise eine Luft- oder Flüssigkeitsfüllung enthalten. Eng am Kopf anliegende schmale Bügel der Brillen vermindern das Risiko einer Undichtigkeit. Brillenträger sollten Gehörschutzstöpsel vorziehen.

Der Hygiene muss ausreichend Aufmerksamkeit geschenkt werden, um Infektionen im Gehörgang zu vermeiden. Bei der mehrfachen Benutzung von Gehörschutzstöpseln ist eine regelmäßige Reinigung nach dem Gebrauch erforderlich. Die Stöpsel müssen während der Arbeitspausen in einer geschlossenen Verpackung aufbewahrt und dürfen nur mit sauberen Fingern eingesetzt werden.

Dichtungskissen von Kapselgehörschützern sind gleichermaßen - möglichst täglich - nach den Anweisungen des Herstellers zu reinigen. Darüber hinaus müssen Dichtungskissen austauschbar sein, weil sie nach der vom Hersteller angegebenen Gebrauchsdauer nicht mehr die erforderliche Dämmung aufweisen und ersetzt werden müssen.

Sehr hohe Tages-Lärmexpositionspegel mit überwiegend tief- und mittelfrequenten Anteilen, bedürfen einer Kombination aus Stöpseln und Kapseln. Somit wird eine höhere Schalldämmung erreicht. Dabei ist zu beachten, dass eine Addition der einzelnen Dämmwerte nicht zulässig und eine Faustformel zur Berechnung der Kombination nicht bekannt ist. Es gibt in der "Liste der dem IFA gemeldeten Gehörschützer" geprüfte Kombinationen aus Gehörschutzstöpseln und Kapselgehörschützern, deren Eigenschaften bekannt sind.