Abschnitt 7 - Betonpumpen
Allgemeines
Auf Baustellen werden für den Transport des Betons zur Einbaustelle auch Betonpumpen mit Verteilermasten eingesetzt.
Hierbei wird der Beton zunächst in die Aufgabetrichter der Betonpumpen gefüllt und von dort über bewegliche Rohrleitungen, die an Verteilermasten befestigt sind, zu den Einbaustellen gepumpt.
Beim Einsatz dieser Pumpen ergeben sich Gefahren für Geräteführer und Bauarbeiter.
Abb. 14: Betonpumpe
Rührwerk
Im Aufgabetrichter befindet sich ein Rührwerk. Bei Reinigungs- und Wartungsarbeiten können Personen von dessen Schaufeln erfaßt werden. Ferner bewegt sich hier der Schieber vor den Ansaug- und Druckrohröffnungen ruckartig hin und her, so daß Quetschstellen entstehen.
Deswegen:
Abdecken des Einfülltrichters mit einem Rost,
der fest angeschraubt ist
oder
mit dem Antrieb des Rührwerkes elektrisch verriegelt ist, so daß dieses beim Öffnen des Rostes automatisch stillgesetzt wird.
Abb. 15: Aufgabetrichter mit hochgeklapptem Rost
Rohrleitungen
In den Rohrleitungen wird beim Pumpen ein hoher Druck aufgebaut. Werden die Rohrleitungen in diesem Zustand geöffnet oder lösen sich die Kupplungen unbeabsichtigt, kann es zu Verletzungen durch herausspritzenden Beton kommen.
Deswegen:
Sichern der Leitungsverbindungen gegen unbeabsichtigtes Lösen,
bei Verstopfern: vor Öffnen der Förderleitung, System durch Rückwärtspumpen drucklos machen.
Abb. 16: Sicherung der Rohrkupplung
Standsicherheit
Durch das Ausfahren des geklappten Verteilermastes auf dem gefederten Fahrwerk verschiebt sich der Schwerpunkt. Es treten Kippmomente auf, die zum Umstürzen des Gerätes führen können. Gefahren können auch vom Untergrund des Aufstellungsortes und vom Wetter ausgehen.
Deswegen:
ausreichenden Abstand von Baugruben und Gräben einhalten,
Fahrzeug waagerecht aufstellen und gegen Abrollen sichern,
Abstützeinrichtungen benutzen und bis zur Endstellung ausfahren,
bei nicht ausreichend festem Untergrund lastverteilende Unterlagen unter den Stützfüßen verwenden,
Geräte nicht mit ausgefahrenem Mast verfahren,
bei Sturm und Gewitter den Verteilermast in Transportstellung bringen,
Verteilermast nicht zum Heben von Lasten verwenden.
Abb. 17: Stütze auf Holzunterlage
Freileitungen
Werden Betonpumpen mit Verteilermasten in der Nähe von Freileitungen eingesetzt, besteht die Gefahr von Stromüberschlägen, auch wenn die Leitungen nicht berührt werden.
Deswegen:
ausreichende Sicherheitsabstände entsprechend der folgenden Tabelle einhalten:
Nennspannung (Volt) | Sicherheitsabstand |
---|---|
bis 1000 V | 1,0 m |
über 1 kV bis 110 kV | 3,0 m |
über 110 kV bis 220 kV | 4,0 m |
über 220 kV bis 380 kV | |
oder bei unbekannter Nennspannung | 5,0 m |
Abb. 18: Verteilermast in der Nähe einer Freileitung