DGUV Information 202-107 - Schwimmen Lehren und Lernen in der Grundschule Bewegungserlebnisse und Sicherheit am und im Wasser

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Abschnitt 7.1 - 7.1 Unfallgeschehen

Zwar wird das Schulschwimmen immer wieder als eine riskante Sportart beschrieben. Allerdings bestätigen die Unfallmeldungen, die bei den Trägern der gesetzlichen Unfallversicherung jährlich eingehen, diese Charakterisierung nicht. Neununddreißig Prozent (478.408) der in der Schülerunfallversicherung im Jahr 2016 gemeldeten 1,241 Millionen gemeldete Unfälle geschahen beim Sport und bei der Bewegungsförderung. Dabei dominieren die Unfälle bei den Ballspielen.

Aber nicht nur hinsichtlich der Unfallhäufigkeit, sondern auch bezüglich der Unfallschwere ist das Unfallgeschehen beim Schwimmen eher unauffällig. 2016 waren 329 der 478.408 Sportunfälle, die den Trägern der gesetzlichen Schülerunfallversicherung gemeldet wurden, so schwer, dass die Unfallverletzungen zu einer Berentung der Verunfallten geführt haben. Sechs dieser neuen Unfallrenten wurden von den Trägern der gesetzlichen Schülerunfallversicherung aufgrund von Verletzungen gewährt, die durch einen Unfall beim Wassersport verursacht wurden. Dies sind 1,8 % aller berenteten Sportunfälle.

Dass dennoch Wassersportarten und dem Schwimmen einschließlich der Wassergewöhnung besondere Aufmerksamkeit im Rahmen der Prävention geschenkt werden muss, hat mit der Tatsache zu tun, dass bei Sport, Spiel und Bewegung im und auf dem Wasser die Gefahr tödlicher Unfälle besonders groß ist. Dies belegen auch die Zahlen der DGUV. 2016 verunglückten im Rahmen der gesetzlichen SUV zwei Versicherte bei Wassersportarten tödlich. Allerdings passierte keiner der tödlichen Unfälle beim Schwimmen in der Grundschule.

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Abb. 15
Meldepflichtig Wassersportunfälle (Quelle: DGUV, 2017)

Zu den Ursachen bzw. Bedingungsfaktoren von Unfällen beim Wassersport liegen keine nennenswerten Erkenntnisse vor. Vermutlich lassen sich ähnliche Faktoren benennen, die auch bei Ballspiel- und Schneesportunfällen von Bedeutung sind. Unfälle können durch äußere Bedingungsfaktoren (Verhältnisse), wie z. B. mangelhafte Schwimmstätte, Lärm oder Hektik und Zeitdruck, und inneren Bedingungsfaktoren (Verhalten), wie z. B. fehlende konditionelle und koordinative Fähigkeiten, verursacht werden. Zumeist liegt eine Kombination von beiden vor.