DGUV Information 207-026 - Zu Hause pflegen - so kann es gelingen! Ein Wegweiser für pflegende Angehörige

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Abschnitt 4.1 - 4 So können Sie Risiken vermeiden - Wege zur sicheren Pflege!
4.1 Richtig gekleidet für die Pflege

Für beruflich Pflegende gibt es Vorgaben und Hinweise, wie sie bei ihrer Tätigkeit gekleidet sein sollen. Diese müssen pflegende Angehörige nicht übernehmen, dennoch lassen sich einige Grundsätze übertragen. Durch die richtige Kleidung und weitere Aspekte können Sie selbst vorbeugend für Ihre eigene Gesundheit und die des Pflegebedürftigen tätig werden. Das sind unsere Tipps:

Kleidung

Bei der Körperpflege der pflegebedürftigen Person oder Unterstützung beim Umsetzen, Laufen oder beim Lagerungswechsel im Bett sollten Sie Kleidung wählen, die dafür geeignet ist. Damit ist gemeint, dass Sie sich gut bewegen können. Daher sollte die Kleidung:

  • bequem und nicht zu eng sein, damit Sie Ihre eigene Beweglichkeit nicht einschränken,

  • nicht zu weit sein, damit Sie nirgends hängen bleiben.

Für bestimmte Tätigkeiten (z. B. Inkontinenzversorgung) kann es sinnvoll sein, zusätzlich Schutzkleidung (Plastikschürze, Einmal-Handschuhe) zu tragen.

Schuhe

Schuhe schützen Ihre Füße z. B. vor Flüssigkeiten oder vor dem Anstoßen an Ecken und Kanten. Sie sollen Ihnen zudem eine gute Standfestigkeit geben. Diese kann z. B. wichtig sein, wenn Sie jemanden beim Gehen unterstützen. Daher empfiehlt es sich bei der Auswahl der Schuhe auf folgende Eigenschaften zu achten:

  • Vorne und hinten geschlossen, damit der Schuh gut am Fuß sitzt.

  • Abwaschbar, damit der Schuh bei Bedarf gereinigt werden kann.

  • Vollflächig aufliegende Sohle mit rutschhemmenden Eigenschaften, eventuell stoßdämpfend, damit Ihre Gelenke geschont werden. So können Sie standsicher pflegen und z. B. auf feuchtem Untergrund nicht so leicht ausrutschen.

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Abb. 15
Richtige Kleidung verhindert Unfälle und Infektionskrankheiten

Haare, Fingernägel und Schmuck

Für die Pflege ist nicht jede Frisur und nicht jede Fingernagellänge geeignet. Daher gibt es auch hier einige Empfehlungen, die Sie zu Ihrem eigenen Schutz beherzigen sollten:

  • Lange Haare für die Dauer der Pflegetätigkeit zusammenbinden oder hochstecken, damit Sie nirgendwo hängebleiben, keine Keime übertragen werden oder die zu pflegende Person daran ziehen kann.

  • Fingernägel höchstens fingerkuppenlang und rund schneiden, um ein Einreißen der Nägel, eine Keimübertragung oder die Beschädigung von Schutzhandschuhen zu verhindern.

  • Während der Pflege keinen Schmuck tragen, damit auch hier Hängenbleiben, Keimübertragung oder Verletzungen verhindert werden.

Diese Hinweise beziehen sich natürlich nur auf Situationen, in denen Sie aktiv pflegend tätig werden. Nutzen Sie die anderen Zeiten des Tages, um sich bequem und schick anzuziehen - je nachdem, wie Sie sich gerade fühlen. Auch dies können kleine Phasen der Erholung und des Wohlbefindens sein.