Abschnitt 7.3 - 7.3 Gesenkbiegen
Das Gesenkbiegen von Blechen erfolgt mit speziellen Pressen, die meist mit hydraulischen, seltener mit servo-elektrischen Hauptantrieben ausgestattet sind. Sehr selten sind in der betrieblichen Praxis noch "Veteranen" mit Schwungradantrieb anzutreffen.
Hydraulische Gesenkbiegepressen für den europäischen Markt werden heute nach der DIN EN 12622 gebaut; in der Vor-CE-Ära mussten in Deutschland in Verkehr gebrachte Gesenkbiegepressen der VBG 7n5.1 (Schwungradantrieb) oder der VBG 7n5.2 (Hydraulikantrieb) in Verbindung mit der ZH 1/387 entsprechen.
Die Hauptgefährdungen beim Arbeiten an Gesenkbiegepressen sind:
Mechanische Gefährdungen durch die Pressbalken-Abwärtsbewegungen und auch durch die Aufwärtsbewegung
Bestehendes Verletzungsrisiko durch Werkstückbewegungen bei handbeschickten Gesenkbiegepressen wegen erforderlichen Haltens/Führens der Werkstücke während des Biegevorgangs (erforderliches sachgerechtes Halten des Werkstücks, bei Bedarf Anwendung von Einrichtungen zum Führen des Werkstücks, z. B. Biegehilfen)
Bestehendes Verletzungsrisiko durch automatisch fahrende Hinteranschläge bei handbeschickten CNC-Gesenkiegepressen (bei CNC-Gesenkbiegepressen mit CE-Kennzeichnung "Einbremsen" der Hinteranschlag-Bewegungen beim Anfahren der Sollposition, Ausrüstung mit speziellen Hinteranschlägen)
Bestehendes Risiko der Überlastung der Oberwerkzeugklemmung (Werkzeuge strikt nach Angaben des Pressen-Herstellbetriebs verwenden, Belastbarkeit der Oberwerkzeugklemmung beachten!)
An handbeschickten Gesenkbiegepressen sind aufgrund meist gegebener funktionaler (Un-) Sicherheit beziehungsweise der beim Bau am Markt verfügbaren Sicherheitssysteme nachstehende Schutzmaßnahmen für die Bedienpersonen normalerweise gebräuchlich oder angesagt.
7.3.1 Bau noch nach UVV, Baujahr vor dem Jahr 1987 - ohne "CE"
Tippschalter (ein - an Altmaschinen normalerweise zweistufiger - Fußschalter pro Bedienperson) und langsame Zustell- und Biegegeschwindigkeit ≤ 10 mm/s.
7.3.2 Bau noch nach UVV, Baujahr 1987 und neuer - ohne "CE"
Zu den Möglichkeiten aus Abschnitt 7.3.1 kommen hinzu:
vertikale Lichtvorhänge/berührungslos wirkende Schutzeinrichtungen
horizontale Lichtvorhänge/distanzierende berührungslos wirkende Schutzeinrichtungen
Kombinationsschaltungen in der Variante Lichtvorhang-Fuß (ein Fußschalter pro Bedienperson)
Zweihandschaltungen (eine pro Bedienperson)
Kombinationsschaltungen in der Variante Zweihand-Fuß (eine pro Bedienperson)
Das Arbeiten in der Betriebsart "Fuß - schnell ab" (die Fußauslösung schneller, langhubiger Bewegungen ohne berührungslos wirksame Schutzeinrichtungen (BWS)) ist ÄUSSERST UNFALLTRÄCHTIG.
7.3.3 Bau nach DIN EN-Normen - mit "CE"
mitfahrende berührungslos wirkende Schutzeinrichtungen (zum Beispiel kamerabasierte Systeme) plus ein dreistufigen Fußschalter pro Bedienperson
automatisch wechselnde Schutzmaßnahmen ("Lichtvorhang - Fuß - Kombinationsschaltungen" in der Variante "ungefährliche Schließgeschwindigkeit" mit dreistufigem Fußschalter, einer pro Bedienperson)
Tippschalter (ein dreistufiger Fußschalter pro Bedienperson) und langsame Zustell- und Biegegeschwindigkeit ≤ 10 mm/s.
Bei Loslassen des Pedals, bevor der Zwischenstopp erreicht ist, bleibt die Oberwange in der aktuellen Position stehen.
Bei Loslassen des Pedals bleibt die Oberwange in der aktuellen Position stehen.